Marc André Müller auf dem Gelände des alten Bosenbachstadions
Bald startet das neue Schuljahr und noch immer befinden sich die Schulgemeinschaft und die Öffentlichkeit im Ungewissen, wie es mit der Nikolaus-Obertreis-Schule (NOS) weitergeht. Verfolgte man die Berichterstattung Anfang März, hätte man glauben können, dass der von Bürgermeister Klär und der CDU bevorzugte Umzug ins Missionshaus bereits in trockenen Tüchern sei. Auf Anfrage des Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten Marc André Müller teilte nun jedoch mit, dass es ein gutes halbes Jahr später noch immer keine nennenswerten Fortschritte zu vermelden gibt.
„Seit Anfang 2019 debattieren wir im Stadtrat über das Thema. Spätestens im März 2023 haben viele erwartet, dass nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden“, meint Müller und kritisiert, dass die Stadt nach wie vor keinen Plan B in der Tasche hat. Dies könnte sich nach Müllers Auffassung noch rächen, denn sollte die saarländische Landesregierung ein Schulbauprogramm auflegen, müsse man entsprechende Pläne schon in der Schublade liegen haben. „Es ist leider zu befürchten, dass uns andere Kommunen dann zuvorkommen und uns die Fördermittel vor der Nase wegschnappen, weil wir zu lange der sozialromantischen Idee hinterhergelaufen sind, die Grundschule ins Missionshaus zu verlegen“, so Müller. Aus seiner Sicht sei ein funktionaler Neubau aus wirtschaftlicher, energetischer und vor allem langfristiger Perspektive die beste Option. Beispielsweise Hamburg mache es vor, wie man Schulneubauten in modularer Bauweise vergleichsweise kostengünstig in die Realität umsetzen kann. Als Gelände für einen Schulneubau präferiert Müller weiterhin das ehemalige Bosenbachstadion, ein echter Bildungscampus entstehen könne. Da max. ein Drittel der Fläche benötigt würde, könnten auch Veranstaltungen noch stattfinden. „Die Zukunft unserer Kinder dürfen wir nicht weiter auf die lange Bank schieben, zeigt sich Marc André Müller entschlossen. Gleichzeitig sei er oft angesprochen worden, warum zum Thema eigentlich die Bürger noch nicht nach ihrer Meinung gefragt wurden. „Daher werde ich im Stadtrat beantragen, parallel zur Kommunal- und Bürgermeisterwahl eine Bürgerbefragung zum Thema durchzuführen“, so Müller.