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Blickpunkt St Wendel
Ausgabe 35/2024
Aus unserer Stadt
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Infotafel erinnert an Rotbuche in Dörrenbach

Rainer Hopf, Vorsitzender des Dörrenbacher Heimatbunds, Dieter Bleimehl, Ortsvorsteher von Dörrenbach, und Landrat Udo Recktenwald bei der Einweihung der Infotafel.

St. Wendel (pdk). Wohl über 700, wenn nicht sogar 800 Jahre thronte die „Rund Biech“, eine gewaltige Rotbuche, am Westhang des Hungerberges bei Dörrenbach. Sie überlebte den Dreißigjährigen Krieg, viele Generationen, bis sie schließlich 1972 entfernt werden musste. Denn nachdem der Baum bereits 1964 durch einen Sturm einen Hauptast verlor, zerstörte ein erneuter Sturm im Spätherbst 1972 die stattliche Buche fast komplett. Die letzten Reste mussten 1980 aus Sicherheitsgründen entfernt werden.

Seit Jahrhunderten dient der Platz an der „Rund Biech“ der Dörrenbacher Dorfgemeinschaft als Versammlungs- und Veranstaltungsort. Nun erinnert eine Informationstafel an die Bedeutung der Rotbuche und des Platzes, aufgestellt durch den Dörrenbacher Heimatbuch. Dieser erforscht seit 50 Jahren die Ortsgeschichte und lud zur Einweihung der Tafel auch Landrat Udo Recktenwald ein.

„Die Menschen im Sankt Wendeler Land haben ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl und identifizieren sich mit ihrer Heimat. Wir haben ein Wir-Gefühl. Dazu trägt die fruchtbare Arbeit der Heimatvereine bei. Denn es ist wichtig, sich seiner Wurzeln bewusst zu sein. Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wer er ist. Die ‚Rund Biech‘ und der Buchfestplatz stehen für einen wichtigen Teil Dörrenbacher Dorfgeschichte und Tradition. Und für das, was besonders wichtig ist: für einen Platz, an dem Menschen zusammenkamen und -kommen. Ein Ort der sozialen Gemeinschaft“, sagte der Landrat.

Vor Jahrhunderten sollen unter der Rotbuche Jahrgedinge durchgeführt worden sein, später Gemeinderatstagungen. Und der „Biechbaal“ – so nannten die Dörrenbacher das Fest nach der Heuernte. 1913 feierte hier der Kriegerverein ein Fest, setzte einen Gedenkstein auf den Platz und taufte auf diesem den Baum „Kaiser-Wilhelm-Buche“. 1949 wurde ein neuer Name eingemeiselt: „Die rund Biech“. In den 1950er Jahre veranstalten die Dorfwirte hier das Buchfest, das ab den 1960er Jahren und vor allem in den 1980er Jahren zu einem der bekanntesten Feste im Saarland anwuchs. Letztmalig wurde das Buchfest im Jahr 2000 durchgeführt.

Die „Rund Biech“ lebt weiter in der Erinnerung der Dörrenbacher. So ist sie etwa im Dörrenbacher Dorfwappen verewigt – und die Bedeutung des Baumes und des Buchfestplatzes für Dörrenbach nun auch auf der Informationstafel des Dörrenbacher Heimatbundes.