Der Bedarf an hochpreisigen Neubauten am Hang, die nur mit hohem Aufwand für Bauwillige und zusätzlichen Risiken für Anlieger entstehen könnten, sei nicht empirisch belegt. Derzeit bestehe ein Neubau-Planungsverbot. Um dies zu umgehen, werde ein untaugliches Investorenkonzept akzeptiert, das mit sogenannten „urbanen Gebieten“ im ländlichen Raum die unversiegelte Landschaft angreife.
„Es geht hier vor allem um privaten Profit. Vielen ist gar nicht bewusst, was hier passiert. Man gibt Investoren Narrenfreiheit, wenn man nicht von Anfang an klare Festsetzungen vorgibt“, warnt der Verwaltungsprofi Dr. Armin König. „Ohne klare Kriterien kann man in einem urbanen Gebiet auch Wohndichten wie Folsterhöhe 2 bauen.“
König, promovierter Verwaltungswissenschaftler und ehemaliger Bürgermeister von Illingen, äußert sich kritisch zu der Planung. ProH2O Saar spricht von einer „architektonischen Brutal-Planung“, die kein Gefühl für Historie, Stadtgestaltung und Nachhaltigkeit zeigt. „Das Charisma des Ortes wird mit Abrissbirne und Betonmischern zerstört. Es ist die Vertreibung des heiligen Wendelinus und des Steyler Missionsgeistes vom Heiligen Berg.“
Besonders betroffen seien die Schutzgüter Wasser und Boden/Fläche. Die Planung diene nur privaten Interessen und verlagere die Risiken für Starkregenvorsorge und Grundwasserschutz auf die Stadt und deren Gebührenzahler. Die Kombination von Verdichtung, Bodenversiegelung und unzureichender Wasser-Versickerung gefährde die Umwelt und erhöhe die Hochwassergefahr. „Was „Green living“ genannt wird, ist in Wahrheit Greenwashing.“
Zu den Defiziten äußert König: „Altlastenuntersuchungen fehlen, Datengrundlagen sind veraltet, und Versiegelungsgrade sind nicht ausreichend konkretisiert. Die Aussagen zum Landschaftsbild werden bestritten. Die Ortsbildqualität wird gestört und das historische Erbe zerstört. Der angeblich hohe Wohnraumbedarf ist weder empirisch belegt noch demografisch plausibel. Neubauten erfordern hohe Investitionen und belasten die Allgemeinheit zugunsten einer privilegierten Baugruppe.“
Die komplette Stellungnahme von ProH2O sowie weitere Informationen finden Sie unter www.bi-missionshaus.de und unter www.arminkoenig.de.