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Blickpunkt St Wendel
Ausgabe 50/2025
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„Requiem for the living“ eine musikalische und emotionale Achterbahnfahrt

Rückblick auf das Jubiläumskonzert der VielHarmonie

Bliesen. „Vanitas vanitatum, omnia vanitas!“ – messerscharf akzentuiert besingt die VielHarmonie die „Eitelkeit der Eitelkeiten“. Die Passage ist fast mehr gesprochen als gesungen, bevor sanft bittend „Pie Jesu Domine!“ die ewige Ruhe erfleht. Passend zum Trauermonat November führt der Chor das „Requiem for the living“ des amerikanischen Komponisten Dan Forrest auf – Kernwerk eines Konzertes, das das 25-jährige Jubiläum beschließt. Viele Musikinteressierte folgen der Einladung, die Pfarrkirche St. Remigius, der „Bliestaldom“, ist mit über 400 Besuchern fast voll besetzt.

Neben dem Requiem stehen zwei weitere Forrest-Werke im Programm. „Come to me“ nach Matthäus 11,28–30: Mit sanft oszillierendem „Come“, begleitet vom Klavier, führt der Chor in das Thema ein. Tenor Manuel Horras vermittelt einfühlsam die Kernbotschaft, Cello und Chor verdichten das Klangbild zu einer strahlenden Einladung. Das Chorwerk „Shalom“ gestaltet den Friedensgruß mit sanfter Dynamik, fein akzentuierter Rhythmik und transparentem Klang. Die solistische Geige wirkt wie eine fünfte Chorstimme. Die VielHarmonie tritt nicht in gewohnter Besetzung auf – eine Erkältungswelle dezimiert die Stimmen. Choristen anderer Bachmann-Chöre springen ein, Manuel Horras verstärkt zusätzlich das Tenor-Register. So wird das Forrest-Requiem dennoch gemeistert.

Zum Schluss verabschiedet sich die VielHarmonie in schlichter Pracht mit Rheinbergers sechsstimmigem „Abendlied“, das die Emotionen abkühlt. Das Publikum hält sich zwischen den Sätzen mit Applaus zurück; erst ein langer, dankbarer Schlussapplaus entlädt sich zum Ende des Jubiläumskonzertes.

Die Mitwirkenden: Erwachsenenchor der VielHarmonie; Instrumentalensemble mit Annaliesa Nitt (Querflöte), Andriy Gudziy (Oboe), Reinhold Ernst (Horn), Norbert Scherer (Pauken/Schlagwerk), Judith Rüdt (Violine), Lutz Schindeldecker (Violoncello), Verena Jochum (Harfe); Chororgel, Kirchenorgel, Klavier: Thomas Layes; Solisten: Jessica Quinten (Sopran), Manuel Horras (Tenor); Gesamtleitung: Bernd Bachmann. Text: Volker Peter