Das Familienleben hat sich während der letzten Jahrzehnte stark gewandelt. Früher lebten oft mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach zusammen. Der ständige Austausch zwischen den Generationen war ein Alltagserlebnis. Das ist heute nicht mehr oft zu finden und nicht selten wird das Alleinsein zum Problem. Der Kontakt zu jüngeren Generationen ist auf ein Minimum reduziert, sofern es überhaupt noch Kinder und Enkelkinder gibt.
Am Nikolausvortag, dem 5. Dezember 2024, fand daher für die Bewohner des Hospitals St. Wendel eine besondere Begegnung statt. Gemäß dem Selbstverständnis der Schule und ihres Namensgebers Nikolaus von Kues besuchten Schüler des Cusanus-Gymnasiums Senioren in ihrer Wohngruppe und brachten kleine Liebenswürdigkeiten und Zeit mit. Jung und Alt nutzten den schönen Moment, um einander kennenzulernen, zu spielen und sich auszutauschen.
Im Religionsunterricht hatten die Schüler mit Blick auf die Advents- und Weihnachtszeit zuvor den Wunsch geäußert, im Rahmen eines Sozialprojekts älteren und einsamen Menschen eine Freude zu machen. Gerade in der dunkleren Zeit des Jahres ist es für Senioren, die wenig oder gar keine Besuche erhalten, eine große Freude, Zeit mit anderen Menschen zu verbringen.
Mit im Gepäck hatten die Schüler selbstgestaltete Weihnachtstüten, gefüllt mit selbstgebackenen Plätzchen. Auch für Dekoration in den privaten Zimmern und Gemeinschaftsräumen wurde gesorgt. Weihnachtliche Musik und gemeinsame Brett- und Bewegungsspiele rundeten den Vormittag zu einem Erlebnis für beide Seiten ab. Strahlende Augen bei den Bewohnern und begeisterte junge Menschen drückten wortlos das aus, wovon unsere Gesellschaft mehr benötigt, gegenseitiges Verständnis und Unterstützung.