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Blickpunkt St Wendel
Ausgabe 9/2023
Aus unserer Stadt
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Aktionsteam gegen K.O. Tropfen beim St. Wendeler Faschingsumzug unterwegs

Foto: Melanie Laub (Kommunale Frauenbeauftragte der Kreisstadt St. Wendel) mit dem Aktionsteam der Kampagne Fotograf: Kreisstadt St. Wendel / Josef Bonenberger,

Kampagne "Mich kriegst du nicht K.O.! - Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen"

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen startete am 25. November 2022 die breit angelegte Öffentlichkeitskampagne "Mich kriegst du nicht K.O.! - Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen!" der Landesarbeitsgemeinschaft kommunale Frauenbeauftragte gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit und weiteren ProjektpartnerInnen.

Kern der Kampagne sind eine landesweit wahrnehmbare Buswerbung und der Einsatz mobiler Aktionsteams, die in den vergangenen Wochen bereits in Diskotheken und Clubs unterwegs waren. Ergänzt wird die Kampagne durch Flyer und Plakate in Behörden und Schulen. Citylights und Banner machen im öffentlichen Raum auf das Thema K.O.-Tropfen aufmerksam. Auch ein Spot, der über digitale Medien verbreitet wird, gehört zur Kampagne.

Staatssekretärin Altesleben: "Mit dieser Kampagne wollen wir sensibilisieren, aufklären und aktiven Schutz durch Präventionsmaßnahmen anregen. Ob in der Partyszene von Clubs und Diskotheken oder im privaten und beruflichen Umfeld, K.O.-Tropfen stellen eine unsichtbare Gefahr dar. Sie machen manipulierbar und wehrlos. Nicht selten werden K.O.-Tropfen gezielt eingesetzt, um Sexualstraftaten zu begehen".

Am 19.02. war das Aktionsteam in St. Wendel unterwegs, klärte über die Gefahren auf und verteilte Informationen. Gerade zur Faschingszeit waren Kneipen, Clubs und Bars wieder gut besucht. Junge Menschen können endlich wieder oder zum ersten Mal in diesem Rahmen ausgehen. Und sie kommen zum ersten Mal mit der Gefahr von K.O.-Tropfen in Berührung. Die Kampagne möchte dafür sensibilisieren, gegebenenfalls als Betroffene, aber auch als Begleit- oder Vertrauensperson richtig reagieren zu können.

"Beim Straßenkarneval wissen viele gar nicht, was in dem Becher drin ist, der von den Wagen heruntergereicht wird. Daher ist es umso wichtiger, dass man aufeinander aufpasst und weiß, was im Notfall zu tun ist. Wir wollen sowohl Frauen und Mädchen als auch deren Eltern und Bekannte informieren, damit sie sich und ihre Begleitung schützen können." sagt Melanie Laub, kommunale Frauenbeauftragte der Kreisstadt St. Wendel.

Hintergrund:

K.O.-Tropfen, Abkürzung für Knockout-Tropfen, sind Medikamente, die eine narkotisierende Wirkung haben. Gefährlich an den Mitteln ist vor allem, dass man sie in Mischgetränken kaum schmecken oder riechen kann. K.O.-Tropfen machen manipulierbar und wehrlos. Speziell mit Alkohol gemischt wirken die Tropfen schnell, das Opfer wirkt betrunken und ist willenlos. Nach Erwachen können sich die meisten Opfer aufgrund von retrograden Amnesien (Gedächtnislücken) nicht mehr an die Tat oder den Tathergang erinnern. Oft fehlt ihnen die Erinnerung an einige Stunden.

Wenn der Verdacht besteht, dass man selbst oder eine andere Person Opfer von K.O.-Tropfen geworden ist, sollten Betroffene so rasch wie möglich in einem Krankenhaus eine Probenahme von Blut und Urin und die damit in Zusammenhang stehende Dokumentation vornehmen lassen. Auch wenn sich jemand (noch) nicht zu einer Anzeige entschieden hat, ist es wichtig, für ein mögliches Strafverfahren, Proben, Befunde und Fotos von Verletzungen vertraulich sichern zu lassen.

Das Angebot einer vertraulichen Spurensicherung ist für Betroffene kostenlos und kann im Saarland sowohl in ausgewählten Kliniken wie auch in niedergelassenen Praxen wahrgenommen werden. Auf der Seite www.spuren-sichern.de sowie unter der Telefonnummer (0681) 844 944 erfahren Betroffene rund um die Uhr, wo das vertrauliche Hilfeangebot in Anspruch genommen werden kann. Betroffene haben hier außerdem die Möglichkeit, sich über das Verfahren und die Kontaktdaten von Beratungsstellen in Wohnortnähe zu informieren.

Die Kampagne "Mich kriegst du nicht K.O.! - Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen!" wurde konzipiert von der Landesarbeitsgemeinschaft Kommunale Frauenbeauftragte in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit und den spezialisierten Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt Nele, Phönix, Frauennotruf sowie dem Weißen Ring.

www.Frauenbeauftragte.saarland

www.saarbruecken.de/rathaus/stadtpolitik/frauenbuero