Ich brauche gar nicht weit zu gehen,
mir nur mein Hündchen anzuseh’n.
Da steht er nun, den Blick gesenkt.
Sein Schwänzchen traurig an ihm hängt.
Sein Seelchen ist grad sehr zerrissen
und er möchte gerne wissen,
warum sein Herrchen ihn so böse …
soeben mit recht viel Getöse
von seiner Bella, seiner lieben,
recht gefühllos weggetrieben.
Seine Augen tun mir kund,
mein Gott, ich bin ein kleiner Hund …
Der Frühling ist doch schuld daran,
dass ich nicht mal mehr fressen kann …
Ihr Menschen denkt in solchen Phasen
doch auch nicht grad an Osterhasen …
Mein Hundenäschen ist sehr fein …,
steigt da der Duft von Bella rein,
dann hält mich nichts und niemand auf -
dann steuert Sehnsucht meinen Lauf.
Im Dorf gibt’s viele Hundedamen,
verflixt, weiß ich nicht mal alle Namen
und alle wolln von mir, dem Manne,
geliebt, gekost, verwöhnt doch sein …
Jedoch ihr Herrchen sehn das nicht ein!!
Naja, das sind halt alte Knochen,
die fühl’n ihre Herzen nicht mehr so pochen.
Doch wenn wir demnächst spazieren geh’n,
und wieder das Frauchen von Bello sehn,
und Herrchen fängt an wie wild rum zu gockeln,
ich schwör’s, dann beiße ich ihn in die Socken!!!
von Barbara Scherbaum - 2013