Als chronisch kranker Kassenpatient, der wöchentlich mehr Arztkonsultationen bewältigt, als mancher im ganzen Jahr, hat sich Levin in den letzten Jahrzehnten zu einem medizinisch gebildeten Patienten gemausert, der sogar von einem bundesweiten Gesundheitsmagazins zur Beantwortung von Leserbriefen engagiert worden ist. Selbst als Praxisvertretung eines befreundeten Gynäkologen hat er eine überaus gute Figur abgeben. So konnte sein Arztfreund beruhigt zu einem wichtigen Fachkongress nach München fahren, ohne Termine absagen zu müssen. Die Aushilfswoche als Frauenarzt hat ihm so viel Spaß bereitet, dass er sich am liebsten Arbeit mit nach Hause genommen hätte.
U.S. Levin kann, dank eigener Erfahrungen, auch in seinem vierten Arztbuch „Herr Doktor, tut das weh?“ wieder so richtig aus dem Vollen schöpfen. Dabei werden wirklich wichtige Themen angesprochen: überflüssige IGeL-Leistungen, die bürokratischen Hürden auf dem Weg zur eigenen Reha, vergessene Gegenstände in operierten Patienten, das leidige Thema um Organspende, vertauschte Behandlungsakten, die zum richtigen Eingriff am falschen Patienten führten - dramatisch allerdings, wenn sich einer der beiden einer Geschlechtsumwandlung unterziehen wollte.
Levin ist bekennender Hypochonder, der ständig in sein tiefstes Inneres hineinhorcht, ob nicht Krankheiten und damit verbunden Schmerzen, Arztbesuche oder Klinikaufenthalte unmittelbar bevorstehen wie ein Vulkanausbruch auf Bali. Und sobald sich nur das kleinste, unscheinbarste Symptom meldet, schwupps sitzt er im Wartebereich eines Arztes und findet gerade dort neuen Stoff für seine mitunter urkomischen Geschichten, auf die kein gesunder Patient kommen würde.
Aufgrund des üppigen Textangebots bietet der Autor, der auch brillant vortragen kann, eine abwechslungsreiche, vielseitige und turbulente Lesung, bei der die Patienten mal so richtig herzhaft lachen können. Seine „medizynischen“ Anekdoten gelten inzwischen als wichtiger Beitrag zur allgemeinen Gesundung, denn schon der Volksmund weiß: Lachen verkürzt jede Krankheit! Manchmal verläuft die Heilung schneller, als Ärzten, Krankenhäusern und Apothekern lieb ist.
Karten zum Preis von 8,00 € ab sofort erhältlich
in der Stadtbibliothek Kölleda, Friedrichstr. 1
Tel.: 03635 482333 Mail: stadtbibliothek@koelleda.de