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Cölledaer Anzeiger
Ausgabe 3/2025
Nichtamtlicher Teil
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Kulturelles und Unterhaltung

DER WETTERGOTT HAT ES NICHT LEICHT

Noch ist die Erde grau und kalt - doch spür ich leises Beben.

Des Winters eisige Gewalt wird’s aus den Angeln heben…

Die Frühlingssonne zwickt und zwackt

bis sie das Stäerkste Eis geknackt.

Dann strebt das Grün mit ganzer Kraft,

die Bäume stehen voll im Saft,

ringsum erwacht das Leben, will Allem Farbe geben.

Schnell geht vorbei die Frühlingszeit

mit Vogelsang und Fröhlichkeit,

mit Maiengrün und Blütenpracht

und seiner Auferstehungskraft.

Der Sommer ist ein starker Mann. In ihm solln gut gedeihen

die Saat, die in die Erd‘ getan, soll sich nun aus ihr befreien.

Hoffen wir auf reichen Segen,

auf Sonnenwärme und auf Regen.

Wir Menschen sind recht schnell dabei,

den Wettergott zu tadeln.

Der eine der will wandern gehen, der andere der will baden.

Wenn er uns von Allem gibt, sollten wir Danke sagen

Und uns nicht stets und ständig über ihn beklagen.

Kaum lagst du noch am Urlaubsstrand,

kommt der Herbst schon übers Land.

Nimmt Pinsel gleich und bunte Farben,

verzaubert damit Wald und Feld.

Der Wettergott läßt’s gern gesche’n -

weil dieses Bild ihm auch gefällt.

Doch sieht er nicht sehr lange zu -

noch sind viel Blätter an den Bäumen.

Drum schickt er Sturm - und sieh im Nu

ist Schluss mit diesen bunten Träumen.

Jetzt zeigt er seine raue Seite,

bringt Nebel, Kälte, Sturm und Schmutz.

Fällt der erste Schnee in diesen,

dann hält der Winter lange trutz.

Wenn ich an meine Kindheit denke,

da gab es jedes Jahr viel Schnee.

Wir hatten keine warmen Schuhe,

vor Kälte taten die Füße weh.

Heut haben Kinder Schneeanzüge,

der Wettergott fragt sich: Wozu?

Drum schickt - und das ist keine Lüge -

ein wenig Schnee er ab und zu.

Doch tut er das, sieht er voll Graus,

gleich steht der Verkehr und alles ist aus.

Er, der nur Gutes tun wollt,

erfährt wieder Flüche und wie man ihm grollt.

Müssen wir deshalb, auch unsre Kinder,

verzichten auf die Freuden im Winter?

Wir haben keine Zeit zu schmollen,

das Weihnachtsfest steht vor dem Tor.

Mit Plätzchen backen und auch Stollen,

mit Weihnachtsschmuck wie nie zuvor.

Mit Liedern und mit Krippenspiel,

das Neue Jahr ist nun das Ziel.

Doch eh die fünfte Jahreszeit

euch nimmt echt in Beschlag,

vergesst nicht unsre Tiere, denkt an sie jeden Tag.

Nun ist vorbei ein ganzes Jahr,

urteilt ihr selbst, wies für euch war..

Den Wettergott, das steht wohl fest,

trifft keine Schuld, das ist wohl klar!!

von Barbara Scherbaum/ 2024