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Cölledaer Anzeiger
Ausgabe 8/2025
Nichtamtlicher Teil
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Nachrichten aus der VG Kölleda

Der Rastenberger Stadtrat hat in der letzten Sitzung den Betreiberwechsel für den bisher städtischen Solarpark am Carl-Zeiss-Ring beschlossen. Die Stadt übergibt den Park in die Hände der Bürgerenergiegenossenschaft Thüringer Becken. Diese wird sich künftig auf den Betrieb des Parks konzentrieren, sodass perspektivisch der erzeugte Strom in Rastenberg zu günstigen Konditionen an die Verbraucher abgegeben werden kann. Die Stadt soll weiterhin an den Einnahmen des Parks beteiligt sein, allerdings nur noch in Form von sicheren und konstanten Pachteinnahmen sowie der Gemeindeabgabe gemäß § 6 EEG.

Die Stadtratsmehrheit hat von den insgesamt vier Bewerbern, den Zuschlag für das Angebot der BEG Thüringer Becken erteilt. Diese darf die baulichen Anlagen des Solarparks für einen Nettobetrag von 770.000 Euro erwerben.

Laut Bürgermeisterin Beatrix Winter bleiben die überbauten Flurstücke im Eigentum der Stadt. Der Beschluss wurde bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung gefasst. Bereits in der Vergangenheit hatte die Stadt einen Betreiberwechsel angestrebt und die erwarteten Einnahmen entsprechend in der Haushaltssatzung verankert.

Seit 2013 betreibt die Stadt den Solarpark im städtischen Gewerbegebiet selbst. Dabei zeigt sich jedoch, dass ein solcher Park regelmäßig gewartet und überprüft werden muss. Dafür fehlt der Stadt das Personal und die Ressourcen. Der technische Betrieb des Parks wird daher gegen Kosten eingekauft, was in der Vergangenheit nicht immer reibungslos funktionierte. Es kam mehrfach vor, dass technische Defekte am Park zu lange unbemerkt blieben, was der Stadt erhebliche Einnahmeverluste einbrachte.

Ein weiteres Problem ist die Vermarktung des erzeugten Stroms. Derzeit wird der Strom für 10 Cent pro Kilowattstunde ins öffentliche Netz eingespeist, während die Stadt ihn für mehr als das Dreifache wieder einkauft. Dabei könnten die Bürger, Unternehmen und die Stadt selbst von günstigem Ökostrom profitieren.

Perspektivisch sollen alle Beteiligten auch von einem vergünstigten Stromtarif aus dem Park profitieren. Für dieses sogenannte Energy Sharing (Energie teilen) müssen in Deutschland jedoch noch die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.