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Der Leinetalbote
Ausgabe 1/2023
Örtliche Mitteilungen
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Gemeinde Wingerode

Johannes Engelhard Göbel, genannt Hann-Engel (05.01.1850 - 20.01.1934). Das S. auf dem Stein könnte für „Schulze“ stehen?

Edmund Kaufhold (07.10.1865 - 08.09.1939) In den ursprünglich Wernerschen Hof heiratete Edmund Kaufhold aus Geisleden. In den Kaufholdschen Hof später Johannes Müller aus Rengelrode.

Hermann Leineweber (23.12.1847 - 01.06.1926). Er war der Vater des späteren Besitzers Adam Leineweber.

Über das verheerendste Brandgeschehen in Wingerode berichtet das Worbiser Kreisblatt in seiner Ausgabe Mittwoch, den 25.01.1899 folgendes:

„Am Freitag, den 20.ds.Mts. Abends gegen 10 Uhr brach bei starkem Südwest-Winde in den Kaufhold - Knieriem'schen Hintergebäuden Feuer aus und legte in kaum 5 Std. zehn, zum Teil umfangreiche Bauernhöfe mit allen Erntevorräten total in Asche, und zwar das Anton Werner'sche, das Fleischer Alois Glosse'sche, das Andreas Knieriemen'sche, das Edmund Kaufhold'sche, das Christoph Schulzische, das Leo Gaßmann'sche, das Gastwirt Leineweber'sche, das Schulze Göbel'sche, das Heinrich Wenderott'sche und das Karl Hausmann'sche Gehöft, ferner die Scheune und 2 Ställe nebst Aborte des Schulgehöfts, Scheune, Ställe und Anbau des Johannes Berger (Wohnhaus stark beschädigt), Scheune und Hintergebäude des Andreas Wehling (Wohnhaus beschädigt), Scheune und Ställe des Josef Scharfe (Wohnhaus leicht beschädigt), Scheune und Hintergründe des Postagent Joseph Gaßmann (Wohnhaus stark beschädigt), Scheune und Ställe des Jakob Thüne (Wohnhaus stark beschädigt), Scheune und Hintergebäude des Georg Beyer (Wohnhaus stark beschädigt), zusammen sind 18 Hofbesitzer vom Brande heimgesucht worden. Das Gemeindewirtshaus ist nur leicht am Dache beschädigt. - Als man gegen 3 Uhr Nachts das zuerst in der Dorfstraße Feuer gedämpft zu haben glaubte, brach unverhofft in der Nähe der Brandstätte zwischen Joseph Scharfe und Gaßmann abermals Feuer aus und ergriff das Wehling'sche Gehöft. Von hier aus sprang das Feuer über die Straße, zuerst die Leineweber'sche Scheune ergreifend und setzte 5 letztgenannte Gehöfte in der Borngasse in Brand. Bei dem rapiden Umsichgreifen des Feuers haben die Betroffenen wenig oder gar nichts retten können.“

Der Ackermann Andreas Knieriemen (1844 - 1917), bei dem das Feuer zuerst ausbrach, hat in das Familienstammbuch folgendes geschrieben:

„1899, den 20. und 21 Januar sind wir durch großes Fluchfeuer heimgesucht und gänzlich, ohne etwas zu retten abgebrannt, an Vieh ist uns verbrannt:

1 Kuh

1Ochse

1 Ziege

2 fette Schweine

8 Schafe

2 Gänse

25 Hühner und

1 Hahn

Vater und Mutter nebst 7 Kinder sind in Schlafkleidern weg gelaufen, um nicht zu ersticken oder zu verbrennen.“

Noch im Jahr 1899 baute man verschiedenste Gehöfte wieder auf, wie auf Sockelsteinen zu erkennen ist

Werner Stitz