Gebäudereste, wahrscheinlich der Flugüberwachung bis 1945 im Dün
Die Wehrmacht in Hitlerdeutschland unterhielt eine Einrichtung der Flugüberwachung im Dün unweit der Burg Scharfenstein. Dort mussten auch Männer aus Wingerode als Soldaten Dienst tun. Einer von ihnen war Martin Hartleib, am 25. März 1894 als Sohn von Christoph Hartleib und Frau Magdalena in Wilbich geboren. Nach dem Dienst bei der Flugüberwachung wurde er noch zum Volkssturm verpflichtet, in Berlin verwundet und starb dort im Reservelazarett. Er wurde auch in Berlin beerdigt. Martin Hartleib war in Wingerode verheiratet mit Christina geborene Fuhlrott und hatte die Kinder Helene (Rhode, Gerblingerode), Erich (Siegen), Willi (Bonn) und Walter (1927 - 1979), der hier in Wingerode Bürgermeister war.
Neben Martin Hartleib war auch Johannes Kuchenbuch (1907 - 1986) für die Flugüberwachung im Dün dienstverpflichtet. Ihn traf das Schicksal, dass er am 10. April 1945 von den in das Dorf einrückenden Amerikanern gefangen genommen wurde und einige Monate als Kriegsgefangener interniert war.
Von der Dienststelle im Dün gibt es ein Foto mit diensthabenden Soldaten. Vom Gebäude ist keine Spur mehr auszumachen. Restmauern eines wahrscheinlich dazu gehörenden Bauwerks befinden sich auf dem Rabestalkopf. Diese Nase eines Dünausläufers befindet sich oberhalb des Waldstückes, die wir als Rabestal/Zielecke kennen. (Lehrer Prof. Dr. Reinhold hatte seinerzeit festgestellt, dass das Rabestal wohl den Namen eines damaligen Besitzers Rabe hat und die Zielecke dem mittelhochdeutschen zil = Ziel zuzuordnen ist, was Ende, Grenze bedeutet.)
Werner Stitz