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Der Leinetalbote
Ausgabe 8/2024
Örtliche Mitteilungen
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Gemeinde Steinbach

Pfarrer Adolphe Buete Kumbi segnet die Fahrzeuge. Foto: P. Anhalt.

Die Christophorus-Darstellung im Rundfester von Etzelsbach.

Den Mitglieder des Kirmesvereins liegt das Kirchweihfest besonders am Herzen. Foto: P. Anhalt.

von Peter Anhalt

In „St. Christophen“ im Wienerwald (Niederösterreich) fand im Juli 1928 die erste Fahrzeugsegnung in Österreich statt. Seitdem gilt der Ort als „Wallfahrtsort der Kraftfahrer Österreichs“. Bereits ein Jahr zuvor, 1927, versammelten sich rund um Etzelsbach über 100 Fahrzeuge, die jedoch noch von Pferden gezogen wurden. Daher wurden damals nicht die Kutschen, sondern die Pferde gesegnet.

Als Pfarrer Gerhard Miksch (1977-2004 Pfarrer von Steinbach) sein Amt in Steinbach antrat, erlebte er die Pferdewallfahrt, stellte jedoch fest, dass die Anzahl der Pferde stark zurückgegangen war. Die Pilger kamen nun mit Autos, wie Wartburg und Trabant. Daher führte er 1979 eine neue Tradition ein: die Fahrzeugsegnung. Was in Österreich St. Christophen im Wienerwald ist, wurde für das Eichsfeld Etzelsbach. Aus Ost und West kommen hier Kraftfahrzeuge zusammen, um den Segen für ein weiteres Jahr zu erhalten.

In diesem Jahr segnete Pfarrer Adolphe Buete Kumbi etwa 140 Fahrzeuge und einige Motorräder, die wie jedes Jahr hinter der Kapelle standen. Ein Fernsehbericht im MDR spricht von über 200 gesegneten Fahrzeugen. Wenn man Autos und Motorräder und evt. noch einige motorisierte Fahrräder dazu zählt, stimmt auch diese Zahl.

Jeder Teilnehmer erhielt ein Erinnerungsbildchen mit dem Christophorusfenster der Etzelsbacher Kapelle auf dem das Kurzgebet „Heiliger Christophorus, Schutzpatron der Kraftfahrer, bitte für uns. Amen.“) und einem Lied zur Fahrzeugsegnung abgedruckt ist.

Kraftfahrer, die über Steinbach anreisten, erlebten ein festlich geschmücktes Dorf. Die Häuser waren jedoch wegen des Kirchweihfestes geschmückt, nicht wegen der Fahrzeugsegnung. In manchen Jahren fällt eben das Kirchweihfest mit dem Christophorusgedenktag zusammen.

Die heute immer noch den Mittelpunkt von Steinbach bildende barocke Kirche wurde 1786 geweiht. Das Fest der Kirchweih wird nicht nur in der Kirche, sondern im ganzen Dorf gefeiert. Straßen und Häuser sind festlich geschmückt, weil eine Prozession mit dem Allerheiligsten durch das Dorf zieht. In diesem Jahr war die Prozession allerdings wegen einer unliebsamen Straßensperrung nur eingeschränkt möglich.