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Mitteilungsblatt VG Thaleischweiler-Wallhalben
Ausgabe 43/2024
Amtlicher Teil
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Kläranlagennachbarschaftsveranstaltung am 09.10.2024 in Wallhalben-Erlenmühle

DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.)-Kläranlagennachbarschaftsveranstaltung am 09.10.2024 in Wallhalben-Erlenmühle:

Verbandsgemeindewerke Thaleischweiler-Wallhalben sind Gastgeber der Veranstaltung

>Erlenmühle, 09.10.2024<

Das Betriebspersonal der regionalen Kläranlagennachbarschaft traf sich am 09.10.2024 auf dem Gelände des Regenüberlaufbeckens (RÜB) Erlenmühle unter der Leitung von Frau Gabriele Ecker, Mitarbeiterin der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Kaiserslautern.

Bevor unser Abwasser in einer Kläranlage gereinigt werden kann, passiert es unterirdische Kanalsysteme und mehrere Entlastungs- und Rückhaltebauwerke. Das RÜB in der Nähe des Wasserwerkes Erlenmühle - nicht weit entfernt von der Kreisstraße zwischen Wallhalben und Hettenhausen - ist ein offenes Becken, welches bei starkem Regen mit Kanalwasser eingestaut wird. Um grobe Schmutzstoffe vom Becken fern zu halten und im Kanalsystem zur Kläranlage weiter zu befördern, werden oftmals Rechen an der Überlaufschwelle zum Beckeninnern eingebaut. Das Besondere des Rechens am RÜB Erlenmühle sind seine Wasserräder, die eine automatische Reinigung der Rechenstäbe ohne Stromversorgung ermöglichen. Die Reinigungseinrichtungen werden im Entlastungsfall des Kanales mit dem überfallenden Wasserstrahl ins Becken angetrieben. Der Rechen ist somit wartungsarm und kostengünstig. Solche energieunabhängigen Lösungen gewinnen aufgrund des Klimaschutzes und der steigenden Stromkosten immer mehr an Bedeutung.

In Vertretung des Gastgebers, der VG Thaleischweiler-Wallhalben, begrüßten Werkleiter Joachim Becker und sein Mitarbeiter Peter Broschart die teilnehmenden Abwasser-Fachleute und stellten die Notwendigkeit und die Betriebserfahrungen des mittlerweile über 11 Jahre alten Rechens vor. Im Anschluss entwickelten sich anregende Fachgespräche und Diskussionen unter den Teilnehmenden.

Hintergrund

Kanalnetze und Kläranlagen kosten viel Geld bei Bau und Betrieb. Sie können nur dann ihren vollen Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz leisten sowie wirtschaftlich arbeiten, wenn qualifizierte Mitarbeiter die Aufgaben wahrnehmen.

Die ständige Fortbildung des Betriebspersonals und die Kommunikation untereinander im Rahmen der sogenannten Kläranlagennachbarschaften sind demnach von besonderer Wichtigkeit.

Ungefähr 15 bis 20 Kläranlagen bilden jeweils eine „Nachbarschaft“. Dabei sind regionale Zusammenhänge von Bedeutung. Die Nachbarschaften sind ein freiwilliger Zusammenschluss ohne besondere Rechtsform.

Die Finanzierung der Veranstaltungen erfolgt durch einen jährlichen Kostenbeitrag der Kommunen an die DWA. In Rheinland-Pfalz wird zusätzlich eine finanzielle Unterstützung durch das Umweltministerium gewährt. Da die Gesetzgebung in den Bundesländern unterschiedlich ist, werden die Nachbarschaften von den DWA-Landesverbänden organisiert.

Zwei- bis viermal im Jahr kommen die Nachbarschaften zum Erfahrungsaustausch zusammen und werden unter Anleitung einer erfahrenen Betreuerin oder eines erfahrenen Betreuers weitergebildet.

Solche Nachbarschaftstage werden grundsätzlich praxisbezogen abgehalten und organisiert. Der Nachbarschaftstag vermittelt den Praktikern wertvolle Anregungen und dient dem lebendigen Austausch von Erfahrungen bei unterschiedlichen Betriebsfragen oder Störungen. Zugleich vertiefen sich die persönlichen Kontakte des Personals untereinander, was zu gegenseitiger Beratung und Hilfestellung, der Nachbarschaftshilfe, führt.

Interessierte Bürger können sich gerne auf der Internetseite des DWA-Landesverbandes, www.dwa-hrps.de über die Nachbarschaftsarbeit informieren.

09.10.2024, Gabriele Ecker, Leiterin der Nachbarschaft Kusel-Kaiserslautern