das Jahr 2023 ist einen Monat alt, der Beginn des Krieges in der Ukraine jährt sich bald und es scheint keine Aussicht auf ein Ende des Wahnsinns in Sicht zu sein. Obwohl damit die Bedrohung für ein unfriedliches Europa einhergeht und die Angst in vielen Alltagsbereichen allgegenwärtig ist, möchte ich uns in der Hoffnung auf diplomatische Lösungen dennoch ein friedliches und wie es immer so schön heißt, gutes neue Jahr wünschen. Der Wunsch auf persönliches und berufliches Glück und Erfolge, auf Gesundheit geht ebenso an Alle, wenngleich ich ihn im Bewusstsein um das Schicksal, welches scheinbar nicht immer der Verbündete der Gerechtigkeit ist, ausspreche.
Für die Gemeindeverwaltung in Frankenblick werden in den kommenden Wochen personelle Veränderungen vollzogen werden müssen, da die geschäftsleitende Beamtin um ihre Versetzung gebeten hat. Sie wird ab 01. März unsere Arbeit nicht mehr unterstützen können und ich möchte es nicht versäumen, ihr an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank für die seit 2014 geleistete Arbeit in der Gemeinde Frankenblick auszusprechen.
Für alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Mitglieder des Gemeinderates werden neben der Erledigung der laufenden Geschäfte die im vergangenen Jahr begonnenen und auch bereits seit längerem geplanten Projekte zu Ende gebracht bzw. fortgeführt werden. Zu nennen wären da „unsere Großbaustelle“ an der alten Schule in Effelder, wo hoffentlich noch in diesem Jahr der Einzug der Feuerwehr gefeiert werden kann. Die Arbeiten zur Fortführung der Hochbauarbeiten und des Rückbaus der Turnhalle sind vergeben bzw. in Ausschreibung gebracht. Die neue Heizungsanlage konnte bereits Ende vergangenen Novembers in Betrieb genommen werden. Ob uns eine weitere, eigentlich für alle Heizanlagen der kommunalen Gebäude dringend erforderliche Erneuerung zeitnah gelingen wird, ist derzeit noch nicht absehbar, jedoch befindet sich eine sogenannte „Quartierlösung“ für das Rathaus und die umliegenden Gebäude in Planung. Eine ebensolche wäre an der Meng-Hämm-Arena denkbar, welche derzeit allerdings noch keine konkrete Gestalt angenommen hat und aufgrund der vakanten Situation um den Grundschulstandort derzeit auch nicht „bis zum Ende“ gedacht werden kann.
Aus aktuellem Anlass möchte ich trotz der unerfreulichen Nachrichten aus Erfurt, unseren Schulstandort in Mengersgereuth betreffend, dazu aufrufen, den Kampf um diesen nicht aufzugeben. Ich werde zusammen mit anderen engagierten Gemeinderäten, Bürgerinnen und Bürgern weiterhin alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und diese ausschöpfen, sodass der größte Ortsteil des Hinterlandes nicht ohne diesen wichtigen Baustein der Infrastruktur zurückbleibt. Zu gegebener Zeit werden wir zu Zusammenkünften aufrufen und ich möchte bereits jetzt bitten, alle Bemühungen zu unterstützen, einen Grundschulstandort in Mengersgereuth-Hämmern zu erhalten bzw. neu zu etablieren. Ohne den Rückhalt und die zahlreichen Stimmen und Beiträge von den Bürgerinnen und Bürgern, Eltern, Großeltern werden die Versuche jedenfalls aussichtslos und sinnlos sein.
Umgesetzt wurden die Pläne für die Zusammenlegung der Bauhofstandorte in Frankenblick. Die neuen und dringend erforderlichen Fahrzeug- und Unterstellhallen stehen kurz vor ihrem Bauende, der Werkstattraum wird heuer hoffentlich auch bezogen werden können, sodass der Umzug der Maschinen und Fahrzeuge in die Straße am Mühlberg abgeschlossen werden kann. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass es nicht beabsichtigt ist, den Wertstoffhof im Ortsteil Rauenstein wegzurationalisieren. In welcher Form der Standort Poststraße weitergeführt wird, ist hoffentlich zum Zeitpunkt der nächsten Amtsblatt-Ausgabe „spruchreif“. Jedenfalls ist eine „hübsche Stange Geld“ in die Fahrzeugtechnik des Bauhofs investiert worden, was allerdings angesichts des Alters der Fahrzeuge und der enormen Reparaturkosten, die sich in eine unvertretbare Richtung bewegt haben, auch unbedingt erforderlich gewesen ist.
Im negativen Sinne zu vermerken ist die Tatsache, dass nicht zuletzt in Ermangelung von Fördermitteln die Straßen-/ Gehwegsanierungen sowie die notwendigen Stützmauer- und Brückenbauten (Sanierung) nicht vollumfänglich im Haushaltsjahr 2023 dargestellt und auch nicht in den Investitionsplan aufgenommen werden können. Der sich seit Jahrzehnten vermehrende Investitionsstau lässt sich mit den derzeitigen Haushaltsmitteln und fehlender Unterstützung durch die Landes- und Bundespolitik nicht aufhalten. Auch eine steigende Kreisumlage, welche der Finanzierung des ungedeckten Finanzbedarfs des Landkreises dient, wirkt sich nicht eben förderlich aus. Die Priorisierung der einzelnen Maßnahmen wird nicht nach willkürlichen Gesichtspunkten durch Verwaltung und Gemeinderat festgelegt und beschlossen, sondern erfolgt in langfristigen und für die Entscheider schmerzhaften Abwägungsprozessen. Eine ebenso lange erforderliche Investition konnten wir für die Haushaltsjahre 2022-2024 realisieren, nämlich die der Anschaffung neuer Einsatzbekleidung für unsere Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr (siehe gesonderter Beitrag).
Für das vergangene Jahr 2022 sei an dieser Stelle als Neuerung noch die Widmung des Ratssaales in Effelder als Trauzimmer genannt. Anmeldungen für Eheschließungen müssen allerdings, wie gewohnt, im Standesamt Sonneberg erfolgen.
Der Ankauf der Liegenschaft „Urmel“ wird sich sicherlich herumgesprochen haben und ist wohl in der Bürgerschaft auch nicht unumstritten. Der Gemeinderat hat dem Antrag auf Ankauf nicht unüberlegt, sondern nach langem Abwägungsprozess zugestimmt. Das Ziel ist, am Standort des ehemaligen „Freizeitkomplexes“ die durch die Rauensteiner berechtigt geforderte Versammlungsmöglichkeit zu schaffen, eine vielseitige Nutzbarkeit der Räumlichkeiten zu gewährleisten und das sogenannte Freizeitzentrum Rauenstein vielleicht wieder zum Leben zu erwecken. Hierzu sind auch zumindest mittelfristige, wenn nicht gar längerfristige Planungen erforderlich. Ein Erfolg wird letztendlich auch nur zu verzeichnen sein, wenn es engagierte Vereine und Bürgerinnen und Bürger gibt, die zum einen mitanpacken, zum anderen aber die zu schaffenden Möglichkeiten gerne nutzen.
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, der kleine Bericht, der Rückblick und die Vorausschau erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und viele Projekte sind immer einer Dynamik unterworfen, sodass der Plan eben nicht mehr (aber auch nicht weniger) als ein Plan ist. Haben Sie Fragen zu Projekten, zu Entscheidungen usw., wenden Sie sich gerne an uns. Die Arbeit der Verwaltung und des Gemeinderates ist transparent und konstruktiv. Die Sitzungen des Gemeinderates sind öffentlich und die öffentlich gefassten Beschlüsse, wie z.B. auch die zur Haushaltssatzung können jederzeit eingesehen und erläutert werden. Wir werden Ansprechpartner für Ideen und Anregungen sein, sind auf Mithilfe angewiesen und werden auch im vor uns liegendem Jahr bemüht sein, die wenigen Mittel, die zur Verfügung stehen, sinnvoll einzusetzen.
In diesem Sinne wünsche ich eine gute Zeit und verbleibe bis zur nächsten Ausgabe mit vielen Grüßen aus dem Rathaus
Ute Müller-Gothe
Bürgermeisterin