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Frankenblick Bote
Ausgabe 10/2024
Senioren
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Bericht vom AWO-Treff im September

Almut Beck weiß viel über Aberglauben früher und heute

Nur gut, dass wir vor Beginn jeder Veranstaltung auch die Toiletten im Bürgerhaus kontrollieren. Die Tür war zu. Nach unserem Anruf im Rathaus brachte Ute schnell wie die Feuerwehr den Schlüssel. Prima! Der Kaffee zu Christel und Martinas leckeren Kuchen löste nämlich wie immer bei manchem Gast ein gewisses Bedürfnis aus. Nun konnte sich jeder uneingeschränkt auf Almuts Ausführungen konzentrieren.

Sie begeistert uns im AWO-Treff Effelder seit Jahren mit Dia-Vorträgen von ihren Reisen in alle Welt. Für unseren Septembertreff hatten wir sie gebeten, uns von ihren Recherchen zum Aberglauben zu erzählen. Darauf gestoßen war sie durch eine Niederschrift ihres Großvaters. Einmal neugierig geworden, grub sie natürlich immer tiefer nach. Auch wenn die Wissenschaft widerspricht, Aberglauben und daraus resultierende Sitten und Bräuche sind noch heute tief in vielen Menschen bei uns verankert. So Manches kann man sogar bis zu den alten Germanen mit ihrem Glauben an die 9 Welten und ihren Göttern zurückverfolgen. So kontrollierte Freyja als Hüterin des Hauses in den 12 Nächten, ob die Häuser gründlich gesäubert waren. In dann aufgehängter Wäsche hätten sich die langen Haare der „wildn Hull“ verfangen und Unglück gebracht. Ihr Gatte Wotan trug auf jeder Schulter eine Krähe die ihm die Gedanken der Menschen verriet. Hätte doch mancher Politiker wenigstens einen solchen Vogel! Donar zerschlug das Eis mit seinem mächtigen Hammer. Beim Hausbau sind die drei Hammerschläge noch heute üblich. „Klopf auf Holz“ soll Glück bringen. Hauswurz auf dem Dach schützt vor Blitzen.Karl der Große hat deshalb deren Anpflanzen dort befohlen. Blitzableiter und Solaranlagen waren da noch nicht erfunden. Begrünte Dächer gibt es aber auch noch. Beschwörungen, Zauberbräuche, Abwehrtränke sind vielleicht heute noch im Gebrauch. Eine schwarze Schnecke gegen Zahnschmerzen zu zerbeißen hoffentlich nicht mehr. Gegen das „Beschreien“ hilft ein deftiges „Leck mich am A…. und bschrei mich net!“ Mancher hat vielleicht einen Poltergeist im Haus? Wenn es in die Wäsche regnet, hat oder bekommt man einen untreuen Mann. Schwalben bringen Glück und Störche die Kinder. Die heutigen Störche müssten mal wieder erinnert werden!

Einen Stift oder ein Buch dem Patenkind für die Schule zu schenken hilft ihm beim Lernen. Das ist gar nicht so verkehrt! Handys oder PC sollten also nicht unbedingt erste Wahl sein meine ich. Die wenigsten nähen noch selbst. So kann man beim Nähen am Kind auch nicht dessen Verstand zunähen. Was man gegen Wurzeln tun kann? Das und noch viel mehr haben wir von Almut erfahren und dabei gemerkt, dass wir noch ganz schön abergläubig sind. Ein dickes Dankeschön für Almut, diesmal jedoch auch an Roswitha Müller aus Forschengereuth. Sie kam eigentlich nur als Zuhörer, machte sich aber heimlich auch als „Geschirrspüler“ ans Werk.

Ich hab sie dabei erwischt!

Am 09.10.24 begrüßen wir den Herbst. Unsere Regenbogenkinder bringen wieder ein Programm mit worauf wir uns sehr freuen. Sicher denken unsere Mitglieder an eine Spende aus Garten, Laden oder Geldbeutel für die Künstler. Außerdem werden wir fünf langjährige Mitglieder ehren. Wie immer ab 14.00 Uhr ist der AWO-Treff Effelder für jeden geöffnet.

Elisabeth Göhring