das Amtsblatt Nr. 4 / 2025 ist die sogenannte Osterausgabe des Frankenblickboten. Dementsprechend wird das Titelblatt durch das bevorstehende Fest bestimmt, auch wenn die Osterfeiertage nach Erscheinen unseres Amtsblattes noch Wochen in der Zukunft liegen.
Auf der Suche nach einem Motiv muss man sich im Ortsteil Effelder nicht weit vom Rathaus entfernen. Die „Ostereierfabrik“ in der Neustadter Straße, die natürlich weit aus mehr als Ostereier im Portfolio hat, bietet klassische „Ostermotive“ in Vielzahl.
Eigentlich ein anderes Fotomotiv im Hinterkopf und ein paar „österliche“ Teile aus unserem Rauensteiner Museum und Osterglocken in den Händen tragend, begab ich mich zunächst jedoch auf die Suche nach einem saftigen grünen Hintergrund für das „Osterbild“. An so manchem Rangen und in einigen Wiesen sprießten hie und da ein paar Halme, doch die fehlenden Sonnenstrahlen und eisigen Temperaturen der Vortage ließen die meisten Pflanzen mit dem Wachsen noch abwarten. So sehr ich mich auch mühte, so richtig osterstimmungsmäßig wollten die Fotos einfach nicht werden.
Ich musste an Goethes „Osterspaziergang“ denken: „… überall regt sich Bildung und Streben, Alles will sie“ (die Sonne) „mit Farben beleben, doch an Blumen fehlt´s im Revier …“.
Eine Fahrt in Richtung Neustadt und ein Moment des strahlenden Sonnenscheins lenkten meinen Blick endlich durch die zauberhaft geschmückten Bäume und Sträucher gegen den herrlich blauen Frühlingshimmel. Da war es, das herzerwärmende Symbolbild für das Fest, an dem wir die Auferstehung des Herrn feiern und das uns Kraft und Zuversicht geben soll für das Jahr. Da waren sie plötzlich, die Farben unseres Lebens, symbolisiert durch Eier, Hasen und eine fröhlich lachende Sonne …
Auch wenn ich bei meiner Motivsuche kürzlich keine grüne Oase gefunden habe, so können wir doch sicher sein, dass es die immer wärmer strahlende Sonne in den nächsten Wochen schafft, unsere Natur zu beleben. Was in unseren Breitengraden und mit unseren Gepflogenheiten Pflanzenwachstum recht schnell zur Arbeit gedeihen lässt. Vorgärten, Wiesen, Grünanlagen werden gemäht, die Pflanzen kurzgehalten.
Doch wohin mit dem Grünschnitt?- diese Frage bewegte viele unserer Bürgerinnen und Bürger in den letzten Wochen und Monaten und wir erhielten entsprechend viele Anfragen. Nicht jeder hat die Möglichkeit und so manch einer keine Lust, im eigenen Garten einen Kompost anzulegen. Umso wichtiger und drängender ist die Frage gewesen, wie es denn nun mit den Möglichkeiten der Abgabe von Grünschnitt in Frankenblick aussieht. Die Schließung der Annahmestelle im OT Effelder ist bekannt gegeben worden und somit die einzige Möglichkeit in unserer Gemeinde weggefallen.
Ich freue mich deshalb, Ihnen mitteilen zu können, dass uns ab April 2025 eine „Grünannahmestelle“ in der Sonneberger Straße zur Verfügung stehen wird. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde wird die Agrargenossenschaft Effelder die Annahme und Verwertung übernehmen. Doch an dieser Stelle sei auch gesagt, dass es in der Vergangenheit durchaus Gründe gab, die das für die Verwertung zuständige Unternehmen und das Abfallamt zum „Haare raufen“ brachten. Es sind nicht immer nur Dinge aus der Natur in die Annahmestelle geschafft worden; so Mancher wollte sich seines Mülls entledigen und so fanden sich unschöne Ansammlungen auf den Lagerstellen und schließlich auf den Feldern und Wiesen. Um dies grundsätzlich zu vermeiden, ist daher eine Abgabe nur unter Aufsicht und somit weiterhin nur zu bestimmten Uhrzeiten möglich. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für die aktuelle Ausgabe des Amtsblattes sind die neuen Öffnungszeiten noch in Abstimmung gewesen. Sobald diesbezüglich verbindliche Auskünfte erteilt werden können, werden Sie Informationen auf der Homepage der Gemeinde finden bzw. die Öffnungszeiten an Hinweisschildern an der Annahmestelle lesen können.
Doch nicht nur die Grünschnittablagestelle, auch die sogenannten Wertstoffinseln im Ortsgebiet werden zunehmend als Entsorgungsstelle für Hausmüll und übrig gewordene Teile missbraucht. Wir haben bereits mehrfach entsprechend an die Bürgerinnen und Bürger und deren Vernunft appelliert. Mir ist bewusst, dass mit Wegfallen der Altkleider-Sammelbehälter das Aussortieren von Bekleidung, Tisch-und Bettwäsche aus den Haushalten nunmehr zu einem kleinen Problem wird. Auch ich muss mich von so manchem Teil trennen, weil es entweder verschlissen ist oder der innere Schweinehund beim Anblick von neuen modischen Teilen mal wieder gewonnen hatte und der Platz im Kleiderschrank nicht größer geworden ist. Doch die Entscheidung, sich seiner Sachen einfach am Straßenrand, in Feld und Flur zu entledigen, weil das Fassungsvermögen der Behälter erschöpft ist bzw. ja nun keine Sammelbehälter mehr verortet sind, ist - und ich wiederhole mich - asozial!
Leider kann ich Ihnen zum derzeitigen Zeitpunkt keine Auskunft darüber geben, wie es zukünftig mit der Sammlung von Alttextilien im Landkreis Sonneberg weitergeht. Nach meinen Recherchen gibt es derzeit noch keinen Plan in der Landkreisverwaltung. Die bisher tätigen „Sammlungsunternehmen“, egal ob privatwirtschaftlich oder caritativ tätig, sind jedenfalls an die Grenzen des Möglichen und Machbaren gestoßen und so muss eine neue Lösung gefunden werden.
Ich hoffe, dass eine solche zeitnah und zur Zufriedenheit der Landkreisbevölkerung gefunden wird; doch die Zeit bis dahin bietet keinen Freibrief für illegale Müllablagerungen. Die Verwaltung nimmt gerne Hinweise von Personen, die entsprechende Beobachtungen von „Müllsünden“ gemacht haben, entgegen.
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, zurück zum „Aufmacher“:
ich hoffe, Sie können ebenso, wie ich große Freude empfand, beim Anblick des Osterschmucks von „Tierstimmen Karl“ ein wenig Freude auf das bevorstehende Osterfest empfinden sowie Kraft und Hoffnung schöpfen für die kommenden Monate. Im Angesicht der weltweiten Ereignisse und beängstigenden Schlagzeilen und Schreckensbilder, die in einer scheinbar nicht enden wollenden Abfolge an uns „vorbeifliegen“, ist es schwer, pure Freude zu empfinden. Noch sind Schreckensorte von uns und unserem Leben entfernt und wir sollten für dieses Glück dankbar sein. Wir sollten demütig sein und das in unserer Macht Stehende tun, damit nicht auch uns Terror und Krieg überrollen und dass irgendwann alle Erdenbewohner das unbezahlbare Glück eines friedvollen Lebens genießen können. Demut ist ein „großes“ und für so Manchem unter uns ein schreckensgeladenes und negativ beladenes Wort. Doch ein wenig demütig zu sein und zu bleiben, das zeigt nicht Schwäche, sondern Stärke und stärkt die Schwachen. Ich wünsche Ihnen ein frohes, ein buntes, ein friedvolles Osterfest und dass Sie im Anblick der Buntheit unseres Lebens ein klein wenig demütig bleiben.
Ute Müller-Gothe
Bürgermeisterin