wenn Sie die neue Ausgabe des Amtsblattes in den Händen halten, schreibt der Kalender den Wonnemonat Mai, von dem sich wahrscheinlich die meisten von uns ein paar Sonnentage mehr wünschen, als wir sie in den vergangenen Frühlingsmonaten genießen durften. Wenngleich die Natur nach Wasser lechzte und nach alter Bauernweisheit nur ein kühler und nasser Mai „Scheun und Fass füllen“, so ist doch unstrittig, dass wir Menschen unter Sonnenstrahlen aufblühen. Der Aufenthalt im Freien, der Besuch nun zahlreich geplanter Feste, Wanderungen durch Feld und Flur machen gelinde gesagt mehr Spaß bei Sonnenschein und in Begleitung von Vogelgezwitscher.
Unsere 10+1 Frankenblick- Geburtstagsfeier liegt hinter uns und zum Zeitpunkt des Entstehens dieser Zeilen steckten wir in den letzten Vorbereitungen und hofften darauf, dass das Resümee nunmehr positiv ausfallen kann.
Vor uns liegen die Kirmessaison und gesellige Feste wie Christi Himmelfahrt. Aus diesem Anlass haben wir für das Titelbild eine Lokalität gewählt, welche vielen „Männertagsausflüglern“ bekannt sein dürfte. Auch in diesem Jahr freuen sich die Mitglieder des TSV 1864 Meng.-Häm. mit berüchtigt guter Speis und Trank und Gastfreundschaft auf zahlreiche Einkehrer auf der Hämmerer Ebene. Leider können wir aus Gründen des Datenschutzes keine Fotos der im vergangenen Jahr bis auf den letzten Platz gefüllten Bänke veröffentlichen; so zeigt die Abbildung die „heiße Vorbereitungsphase“. Auch in Rauenstein erwartet der Kultur- und Heimatverein in gewohnter Weise an den Herrenteichen Ausflügler mit und ohne Bollerwagen.
Was weder auf Wanderungen in der Natur, noch in den Ortschaften erfreulich ist, sind Hinterlassenschaften unserer Konsumgesellschaft und unserer vierbeinigen Freunde. Bereits mehrere Male durften heuer die Mitarbeiter des Bauhofs Müllablagerungen beräumen, von denen die Versucher nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ scheinbar glauben, ihr Problem bestünde nicht mehr, weil es auf fremde Grundstücke verlagert worden ist. Ich möchte es einmal deutlich sagen, dass es sich bei derartigen Aktionen um umweltschädliches und asoziales Agieren handelt. Zeugen für solche „wilden Ablagerungen“ möchte ich ermuntern, bitte entsprechende Hinweise zu geben, damit wenigstens in einigen Fällen die Verursacher zur Rechenschaft gezogen werden können.
Bezüglich der „Tretminen“ auf Straßen, Gehwegen, Grünanlagen etc. möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal sensibilisieren. Dass von keinem Tier das Verständnis erwartet werden kann, das Geschäft nicht in der Öffentlichkeit zu verrichten, ist unstrittig, doch die „Herrchen“ und „Frauchen“ haben es im wahrsten Sinne in der Hand, die Exkremente zum Ärgernis der Mitbürger nicht an Ort und Stelle zu belassen, sondern sie aufzuheben und einer ordentlichen Beseitigung zuzuführen. Die Gemeinde kann unmöglich dazu verpflichtet werden, entlang aller „Gassistrecken“ lückenlos für Vorrat an Hundekotbeuteln zu sorgen. Dies ist logistisch nicht möglich und ich bitte daher um Verständnis. Geplant sind jedoch weitere Standorte für Hundeklos inklusive Beutelspender. Hier ist allerdings anzumerken, dass die sich an solchen Stationen befindlichen Beutel für die Beseitigung vor Ort bzw. in der Umgebung gedacht sind. Leider müssen wir zunehmend beobachten, dass von einzelnen Hundehaltern gleich die ganze Beutelrolle mitgenommen wird, Was zur Folge hat, dass die Gemeinde in Verdacht gerät, wieder einer Arbeit nicht nachgekommen zu sein, nämlich des Auffüllens der Spender. Der Preis für 1.000 Stück Hundekotbeutel beläuft sich übrigens auf aktuell ca. 17,- Euro und der Kauf einer Rolle dürfte für alle Hundehalter erschwinglich sein.
Bereits im vergangenen Jahr bin ich durch Bürgerinnen gebeten worden, doch auf die Friedhofskultur bzw. fehlender ebensolcher hinzuweisen. Nachdem nun die Besuche auf den Friedhöfen mit dem Frühjahr zahlreicher werden und wieder gepflanzt und geschmückt wird, möchte ich das Thema aufgreifen. Wenngleich wir in Frankenblick leider nicht allerorten über besonders schöne Friedhofsanlagen verfügen, so sollten doch alle Akteure, hier also die zuständigen Eigentümer und Beauftragten, wie auch die Nutzer und Besucher, bemüht sein, das Beste aus den Gegebenheiten zu machen. Der Besuch des Friedhofs sollte als besinnliches Ereignis, als Gedenkkultur erlebt werden und nicht für Aufregung wegen der Zustände auf dem Gelände sorgen. Nicht immer kommt der gemeindliche Bauhof „dem Wachstum“ hinterher und auch die Abfuhr der Müllstationen gleicht zeitweise dem Kampf gegen Windmühlenflügel. Wir haben dies im Auge und sind um stetige Verbesserung bemüht, möchten jedoch auch darauf hinweisen, dass es sich bei den eingerichteten Sammelplätzen nicht um Müllplätze für mitgebrachten Hausmüll handelt. Und auch auf Seiten der Nutzer sollte man auf Einhaltung der Friedhofsordnung und Vorschriften der Grabpflege achten. Wir können auf den gemeindlichen Friedhöfen mittels großer Auswahl an Ruhestätten viele Wünsche der Bestattungspflichtigen berücksichtigen. So sind größere und kleinere Gräber, Urnengräber aber auch Beisetzungen auf „naturbelassenem“ Gelände möglich. Bereits bei Wahl einer solchen Stätte muss man sich jedoch auch Gedanken machen, in welcher Form und mit welchem Aufwand die Pflege, der Besuch, das Gedenken erfolgen soll. Bei allem, auch besonders meinem persönlichen, Verständnis für die Gefühle beim Besuch einer Grabstätte möchte ich darauf verweisen, dass es für die Möglichkeiten der Bepflanzung, der Ablage von Gestecken, des Abstellens von Figuren im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen gibt. Diese sind zum Einen die Begrenzung von der individuell genutzten Einzelgrabstätten. Zum Anderen muss gesagt werden, dass die „grünen Wiesen“ keine Grenzen besitzen und davon ausgegangen wird, dass den dort beigesetzten Verstorbenen ohne individuellen Schmuck gedacht werden sollte. Ich bitte herzlich um Verständnis und Beachtung.
Aus aktuellem Anlass möchte ich auf eine geänderte Verkehrssituation im Ortsteil Effelder hinweisen. Jeweils ab Abzweig B 89 bzw. von den land- und forstwirtschaftlichen Wegen, aus Richtung Seltendorf und Mengersgereuth-Hämmern kommend, ist die verkehrsrechtlich neu angeordnete „Zone 30“ zu beachten. Auf Wunsch vieler Anlieger hat die Verwaltung in Abstimmung mit dem Gemeinderat bei der zuständigen Behörde diese Zone für die Straßen „An der Maß“, „Aumühlenweg“, „Am Fichtacher Berg“, „Maßstraße“ beantragt und die Umsetzung ist erfolgt. Ich bitte alle Verkehrsteilnehmer um Berücksichtigung und verbinde mit der Einrichtung der 30 er Zone die Hoffnung, dass durch die gedrosselte Geschwindigkeit für motorisierte Verkehrsteilnehmer (selbstverständlich gilt die Geschwindigkeitsbeschränkung auch für Radfahrer) mehr Rücksicht auf Fußgänger genommen werden kann.
Auch aus aktuellem Anlass und in Vorbereitung der Landratswahl im Juni 2023 mache ich bereits heute auf die bald folgenden Wahlbekanntmachungen (Sonder- Amtsblatt) aufmerksam. Diesbezüglich sei auch angemerkt, dass die Wahllokale weiter in geänderter Form eingerichtet werden. Ich bitte dies nicht als Ausrede für die Nicht-Teilnahme an der Kommunalwahl zu gebrauchen, sondern eventuell die Möglichkeit der Briefwahl zu nutzen, wenn der Besuch eines der Wahllokale als unmöglich erscheint bzw. sicherlich für u.a. immobile Wählerinnen und Wähler auch definitiv ist. Lassen Sie sich Ihr persönliches Wahlrecht nicht durch äußere und vermeintlich verhindernde Faktoren nehmen.
Mit besten Grüßen aus dem Rathaus
Ute Müller-Gothe
Bürgermeisterin