Wider das Vergessen - Unrecht im Staat der DDR aufarbeiten: so lautete die Zielstellung, die wir vier Schülerinnen der SBBS Sonneberg in unserer Seminarfacharbeit bearbeiten wollten.
Durch einen Brief der Bürgermeisterin Ute Müller-Gothe sind wir auf den ehemaligen Ort Korberoth aufmerksam geworden. Ein zusammentreffen wurde vereinbart und so begaben wir uns gemeinsam vom Effelder Rathaus aus über die Landstraße und einen Kiesweg nach Korberoth. Dort angekommen, sichteten wir die Gegebenheiten und erfuhren von der schicksalhaften Geschichte des kleinen Ortes, von welchem nur der Dorfteich übrig geblieben ist. Seit 1991 erinnert ein Gedenkstein an die, im Zuge der sogenannten "Grenzsicherungsmaßnahmen", zwangsausgesiedelten ehemaligen Bewohner Korberoths.
Damit stand für uns fest: eine würdige Gedenk- und Erholungsstätte wider das Vergessen mit Bezug auf die Geschichte Korberoths zu konzipieren.
Durch das ausführliche Studium der geschichtlichen Hintergründe seitens Annelie Zitzmann verschafften wir uns zunächst einen Überblick über das, was zum endgültigen Schleifen des Ortes im Jahre 1984 geführt hat. Interviews mit Zeitzeugen und Archivarbeit haben hierbei eine entscheidende Rolle gespielt und hinterließen bei uns ein beklemmendes Gefühl.
Als nächstes wurde der Ist-Zustand in den Fokus gerückt. Hierbei wurde besonderes Augenmerk auf die idyllische Landschaft gelegt, welche Korberoth umgibt. Dieser Punkt wurde von Shakira Queck, ebenso wie die möglichen Aussichten bezüglich der Entwicklung des Tourismus in der Region, ausführlich bearbeitet. Schwerpunkt hierbei: Wie kann man Korberoth für Besucher zu einem ansprechenden Ort der Erinnerung gestalten?
Jovana Sachmaroska konzipierte einen Entwurf für eine mögliche Gedenk- und Erholungsstätte. Dabei legten wir viel Wert darauf, die Geschehnisse und das Leid der Bewohner sorgfältig und behutsam aufzuarbeiten. Die deutsche Erinnerungskultur sowie die Tragweite einer Gedenkstätte werden zeitgleich beleuchtet. Ein Modell sowie eine ausführliche Erläuterung zum Erstellungsprozess rundeten unser Konzept ab.
Mit den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten sowie ausführlichen Preisvergleichen, der in Betracht gezogenen Ausstattung, beschäftigte sich Maxim-Eva Schmidt. Im Zuge dessen wurden umfangreiche Kostenpläne erstellt sowie Stiftungen und Kooperationspartner einkalkuliert.
Unser Kolloquium präsentierte in knapper, jedoch detailreicher Weise unser Vorgehen, Methodik sowie die Ergebnisse unserer 1,5-jährigen Auseinandersetzung mit der Geschichte des ehemaligen Ort Korberoth.
Wir wären sehr stolz, wenn unser Modell, im Hinblick auf unsere Zielsetzung: Wider das Vergessen, in naher Zukunft realisiert werden würde.
Jonvana Sachmaroska, Maxima-Eva Schmidt,
Shakira Queck und Annelie Zitzmann