die Mehrheit der Wahlberechtigten unter Ihnen ist im Wissen um die Bürgermeisterwahl, die in unserer Gemeinde in diesem Jahr anstand und am 11. Mai durchgeführt worden war. Ich drücke mich so vorsichtig aus, da bei einer Wahlbeteiligung von 64,5 % ja feststeht, dass sich eine große Anzahl von Wahlberechtigten entschlossen hatte, keine Stimme abzugeben. Ich hatte bereits anlässlich bedeutenderer Wahlen um eine hohe Wahlbeteiligung in unserer Gemeinde geworben, auf dieses wichtige Instrument der Demokratie verwiesen und möchte es an dieser Stelle dabei belassen.
In jedem Falle ist der Ausgang der Wahl des Bürgermeisters, der die Gemeinde in den nächsten sechs Jahren vertreten darf, sicherlich bekannt. Die Mehrheit der Stimmen sind auf meine Person gefallen und ich möchte mich ganz herzlich für das damit in mich gesetzte Vertrauen bedanken. Für die kommende Arbeit hat man mir in gewisser Weise die sogenannten Vorschusslorbeeren geschenkt. Andrerseits haben die Wählerinnen und Wähler im Wissen um mein bisheriges Tun abgestimmt, da ich ja als Amtsinhaberin angetreten war.
Ich habe bereits in Vorbereitung der Wahl in der kleinen Broschüre, die letztlich bei Erstellung eines Flyers „herausgekommen ist“, versucht, mein Verständnis des Amtes eines Bürgermeisters darzulegen. Insofern denke ich, werde ich mich hier und heute diesbezüglich nicht erklären müssen. Eine Sache möchte ich jedoch herausstreichen. Ich trete sehr gerne mit den Bürgerinnen und Bürgern in Dialoge, stehe jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung, vertrete eine transparente Arbeitsweise der Verwaltung und werde (jedoch) stets in ehrlicher und ungeschönter, nicht in nach Anerkennung erheischender und bequemer Art kommunizieren. Mir ist die scheinbar „übliche“ Auffassung von politisch Tätigen nur allzu gut bekannt und zuwider, dass es scheinbar zur Gewohnheit wird, sich Wählerstimmen mit Versprechungen einzuholen, an die man sich hinterher nicht mehr erinnern kann. Ich stehe nicht für sinnfreie Planungen ohne Anspruch auf die Möglichkeit einer Umsetzung. Für unsere Gemeinde, in unserer Gemeinde gibt es viele wichtige Dinge zu erledigen, um es einmal, weit heruntergebrochen, auszudrücken. Und ich selbst habe viele sogenannte Visionen im Kopf, bin ein sehr kreativer Mensch, der stets mit offenen Augen und planend durch unseren Ort fährt oder läuft. Doch leider muss man den Planungen auch die gegebenen Möglichkeiten gegenüberstellen und zum Ergebnis kommen, dass bei allem Bemühen, schnell voranzukommen, es objektiv gesetzte Grenzen gibt. An vorderster Stelle, wie sollte es anders sein, stehen bei Betrachtung der Möglichkeiten, die sogenannten Kommunalfinanzen. Ich erspare an dieser Stelle, meine bereits gemachten Ausführungen zu wiederholen und hoffe auf eine Besserung der finanziellen Ausstattung unserer Gemeinde. (Es wäre schön, wenn mein Bangen vergeblich wäre.) Was ich mir jedoch nicht ersparen möchte, ist ein kleiner Hinweis zu Ankündigungen unserer Landes- und Bundespolitik, die ja zumeist sehr plakativ in Umlauf gebracht werden und bei den Bürgerinnen und Bürgern den Eindruck erwecken, im Rathaus ist man nur zu blöd, dass viele Geld aufzusammeln und geschickt auszugeben. Man schmückt sich gerne mit „Errungenschaften“ „für die Kommunen“, insbesondere „die kleinen“. Leider handelt es sich zumeist um eine Art „Mogelpackung“, von der unsere Verwaltung erst kürzlich wieder Kenntnis nehmen musste. Es sei nur soviel gesagt: Zuwendungen / Zuweisungen werden gerne mal gestückelt und dann gut gemischt doppelt „verkauft“.
Doch um zum Abschluss dieses Absatzes zu kommen: Ich freue mich darauf, weitere sechs Amtsjahre für meine Heimatgemeinde wirken zu können und hoffe, dass es uns gemeinsam gelingt, einige wichtige Projekte umzusetzen. Auch hoffe ich, dass diejenigen, die ihre Stimme am Wahlsonntag einem anderen Kandidaten gegeben haben, das Ergebnis insofern akzeptieren, dass sie ihren Teil, den sie in unsere Gemeinschaft einbringen können, nicht aus Frustration verweigern. Übrigens, der Begriff „Kommune“ entspringt dem Lateinischen, das Wort communis bedeutet „gemeinsam“…
Ein ganz „praktisches Problem“ besteht ja seit geraumer Zeit in unserem Landkreis mit der Sammlung von sogenannten Altkleidern. Aus der Landkreisverwaltung (der Landkreis ist für die Entsorgung und Verwertung zuständig) kann leider noch keine zufriedenstellende und zukunftsfähige Version verkündet werden. Fakt ist, dass die Sammelbehälter in absehbarer Zeit nicht mehr, sondern weniger werden und eine für den Landkreis „verträgliche“ Lösung nicht aus dem Boden zu stampfen ist. Mit einer Sammlung alleine ist es nicht getan. Die im früheren Sprachgebrauch als „Sekundärrohstoffe“ bezeichneten Stoffe müssen umweltverträglich verwertet werden, wozu entsprechende Partner benötigt werden. Ich möchte aus aktuellem Anlass und im Verständnis für die in manchen Haushalten vorhandene „Not“ an die Vernunft appellieren. Kleinere Mengen bzw. Einzelstücke können (vorerst) gerne in die Restmülltonne gegeben werden, sofern die Kleidungsstücke nicht doch Absatz in einem second-hand-Laden finden können. Größere Mengen, die z.B. bei Haushaltsauflösungen anfallen, können entweder in die Müll-Umladestation gebracht werden oder man stellt sie, verpackt in den käuflich zu erwerbenden Müllsäcken (Preis: 2,81 €) bei der Entleerung der Restmülltonne diesen zur Seite bzw. an die Straße. Bitte sehen sie von Vorhaben ab, sich der übrig gewordenen Teile im „Wald und auf der Heide“, am Wegesrand oder innerorts einfach irgendwo zu entledigen. Neben den manchmal fatalen Folgen für unsere Natur bringt eine für den Einzelnen vermeintlich einfache und schnelle Entsorgung für die Gesellschaft am Ende hohe Kosten mit sich. Bei Fragen steht ihnen die Verwaltung gerne zur Verfügung.
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, für heute möchte ich meine Mitteilungen aus dem Rathaus zum Schluss bringen. Ich wünsche Ihnen einen guten und erlebnisreichen Start in die Kirmessaison, in die Schwimmbadsaison, … und verbleibe mit besten Grüßen
Ute Müller-Gothe
Bürgermeisterin