wir sind in der „heißen Jahreszeit“ angekommen und dies im zweifachen Sinne. Nach einem regenreichen Frühjahr wartet nun der Sommer mit schwülheißen Tagen und Trockenheit auf. In den privaten Gärten hat der Kampf gegen anhaltende Bodentrockenheit begonnen, Zier-und Nutzpflanzen lechzen nach wertvollem Wasser und wer sich nicht bevorratet hat, bezahlt die Ernte teuer. Ebenso wird für den Erhalt des Rasens auf den Sportplätzen der Gemeinde gerungen. Wie in den vergangenen Jahren muss zum Einen zwischen Löschwasserreserve und Rasenpflege abgewogen werden, zum Anderen ist das Verbot der Entnahme von Wasser aus oberirdischen Gewässern wie Bächen, Flüssen und Seen unbedingt zu beachten. Ich mache auf die entsprechende Veröffentlichung der Allgemeinverfügung im Amtsblatt des Landkreises Sonneberg aufmerksam. Leider reichen die spärlichen Bevorratungsbehälter an den kommunalen Sportplätzen für die dauerhafte Pflege ebenso wenig aus wie es auf lange Sicht die vorhandenen Löschwasserteiche bzw. Löschwassereinrichtungen tun. Es gibt enormen Nachholbedarf, welcher wieder einmal nur mit Investitionen zu decken sein wird. Sicherlich wird es Jahre dauern, bis wir allerorten von einem einigermaßen zufriedenstellenden Wasservorrat sprechen können. Als „Häuslebesitzer“ wissen wir, dass bauliche Anlagen nur mit einem tiefen Griff ins Portemonnaie realisiert werden können.
Was sich die Gemeinde Frankenblick dank eines Tiefbrunnens „leisten“ kann, ist ein Freibad im zauberhaften Dorntal, welches ich an dieser Stelle noch einmal bewerben möchte. Sofern Badewetter zu erwarten ist, darf sich nun noch in den Monaten Juli und August täglich zwischen 12:30 Uhr und 18:30 Uhr in lauschiger Umgebung abgekühlt werden. In Zusammenarbeit zwischen Schwimmbadverein und Gemeinde sind Verschönerungen an den Außenanlagen vorgenommen worden. Außerdem konnten der defekte Wasserzulauf zum Becken erneuert sowie neue Duschen aufgestellt werden. Da sich die Baumaßnahmen länger als erwartet hingezogen haben, sind die Spuren der erforderlichen Erdarbeiten leider noch sichtbar, was jedoch dank der vorhandenen großflächigen Liegewiese einem angenehmen Aufenthalt keinen Abbruch tut. Durstig und mit knurrendem Magen braucht Niemand die Zeit im Bad zu verbringen noch nach Hause zu fahren: der Kioskbetrieb, abgesichert durch den Verein, „läuft“.
Die „heiße Phase“ des Wahlkampfs um das Amt des neuen Landrats des Landkreises Sonneberg liegt zur Herausgabe des aktuellen Amtsblattes hinter uns. Der Souverän, die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, haben entschieden. Diese Wahl hat leider gezeigt, dass sich das Volk als souveräner Träger der Staatsgewalt seiner Verantwortung nicht ganz bewusst ist. 40,4 % der Stimmberechtigten haben auf ihr Wahlrecht verzichtet. Umso stolzer hat mich die relativ hohe Wahlbeteiligung in unserer Gemeinde gemacht, weshalb ich mich bei allen Wählerinnen und Wählern für ihren „Urnengang“ bedanken möchte. Ein Dank geht auch an die vielen Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die eine reibungslose und ohne Beanstandungen durchgeführte Wahl gewährleistet haben. Dass die im Rathaus mögliche Briefwahl letztendlich als „vorgezogene Wahl in Effelder“ fehlinterpretiert worden ist, tut dieser Feststellung keinen Abbruch.
Aus gegebenem Anlass möchte ich zu einem Vorhaben im Ortsteil Mengersgereuth- Hämmern Stellung nehmen, welches auf einen Gemeinderatsbeschluss gründet und für Aufregung sorgte. Es betrifft die Umsetzung der Dampfmaschine des ehemaligen Sägewerks „unterer Brückner“ an der jetzigen Bahnhofsallee. Die Umsetzung ist auf Antrag einer Fraktion mit allen Stimmen der anwesenden Gemeinderäte und aufgrund des desolaten Zustands bzw. inzwischen leider unschönen Anblicks des „Industriedenkmals“ erfolgt. Als zu den älteren Bewohnern des Ortsteils zählende Bürgerin kenne ich das Sägewerk noch aus meiner Kindheit. Beeindruckt von den aus dem Betrieb dringenden Geräuschen der Gatter erinnere ich mich an meine Schrittbeschleunigung beim Passieren der damaligen Bahnhofstraße. Das Sägewerk war unabhängig von meiner damals empfundenen kindlichen Angst wie so viele Kleinbetriebe wichtiger Hersteller, Zulieferer und Arbeitgeber in unserem Ort. Unbestritten der damaligen Bedeutung muss heute festgestellt werden, dass sich die Spuren in den Köpfen der Einheimischen langsam verlieren. Von einigen Mengersgereuthern bin ich gefragt worden, wo denn bei uns eine Dampfmaschine ausgestellt wäre… In Erinnerung eines Betriebs und einer Technologie hatte man bei der Neugestaltung des „Festplatzes“ in Mengersgereuth- Hämmern die Überreste „eingehaust“ und an Ort und Stelle belassen. Das mit relativ hohen Kosten verbundene Vorhaben, die Erinnerung wach zu halten und interessante Einblicke in die Historie zu bieten, ist rückblickend als nicht ganz zufriedenstellend zu bezeichnen. Wenngleich ich als Ureinwohner die Wehmut, mancherorts Entrüstung, ein wenig verstehen kann, die bei Bekanntwerden der Pläne für den Umzug empfunden und geäußert worden sind, so bin ich genau wie alle anderen Gemeinderäte zum Schluss gekommen, dass die gewählte Variante mehrere Verbesserungen mit sich bringen wird. Wer ehrlich ist, muss zugeben, dass die Dampfmaschine ein wenig geehrtes, ja fast schändliches Dasein fristete. Von wahrlich Interessierten wenig besucht, dem Vandalismus Halbstarker preisgegeben und gesäumt von in der Umhausung verendeten Vögeln und allerlei Unrat stand sie auf dem Spielplatzgelände. Ziel ist es, mit dem Standortwechsel an einen prominenten Ort an der B 89 das technische Denkmal als solches aufzuwerten und an die industriell geprägte Tradition unserer Gemeinde zu erinnern, gleich ob dies in einem anderen Ortsteil geschieht.
Wenngleich der vernachlässigte Zustand des erwähnten Spielplatzes direkt nichts mit der Verortung der Dampfmaschine zu tun hat, so hoffe ich nunmehr doch nach dieser markanten Veränderung mein Versprechen an die Kinder auf Neuinstallation von Spielgeräten und einer kleinen Umgestaltung zeitnah wahr machen zu können. Mir ist bewusst, dass das Vertrösten schon einige Zeit anhält und sowohl der Spielspaß als auch die Freude der Eltern beim Besuch des Platzes nicht besonders groß sein können, nachdem die alten Spielgeräte wenig erbaulichen Anblick bieten und zum Teil schon rückgebaut werden mussten. Den (berechtigten) Kritikern sei gesagt, dass weder Verwaltung noch Gemeinderat am falschen Ende – hier bei unseren Kindern und Jugendlichen – sparen möchten. Doch leider können auch die hier erforderlichen Investitionen erst mit einer „Darstellung“ im kommunalen Haushalt realisiert werden. Erstrebenswert ist auch eine kontinuierlich gewährleistete Pflege der Anlagen, egal in welchem Ortsteil. Eine solche ist natürlich hauptsächlich über den gemeindlichen Bauhof in verbesserungswürdiger Form abzusichern. Zum anderen wäre ein pfleglicherer Umgang seitens der Nutzer wünschenswert. Diesbezüglich seien die fast täglich vorzufindenden Verunreinigungen durch Hundekot, Müll und zerbrochene Flaschen genannt.
In der Hoffnung auf allseits spürbare Verbesserungen sowie mit besten Grüßen und verbunden mit dem Wunsch an unsere Schulkinder auf eine spannende, erholsame und glückliche Ferienzeit verbleibe ich aus dem Rathaus.
Ute Müller-Gothe
Bürgermeisterin