Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger,
im Gefühl, in der Gemeindeverwaltung irgendwie in einem sogenannten Sommerloch zu stecken, obwohl ich mir persönlich eigentlich die Existenz bzw. Notwendigkeit eines solchen nicht erklären kann, weil es ja schließlich immer Was zu tun gibt, habe ich mich an die „Nachrichten aus dem Rathaus“ „gesetzt“. Freilich laufen einige Baustellen weiter, doch nachdem die vielen Förderprojekte der vergangenen Jahre zu Ende gebracht worden sind, ist die Anzahl der Baustellen, die überwacht werden müssen, in diesem Jahr zurückgegangen. Unabhängig vom zufälligen Abschluss der Investitionsfördermaßnahmen muss leider heuer in der Haushaltsplanung festgestellt werden, dass auf der Einnahmenseite aufgrund niedrigerer Grundsteuer, vor allem jedoch deutlich geringerer Gewerbesteuerzahlungen ein Loch im kommunalen Haushalt klafft. Auch auf der Ausgabenseite lässt sich eine beunruhigende Entwicklung konstatieren. Gestiegene Bau- und Lieferleistungspreise, höhere Verbrauchspreise für Energie und Wasser, hohe Kosten in der Werterhaltung von Fahrzeugen und Gebäuden… doch dass „brauche“ ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger nicht zu erklären… mit den Folgen dieser Tendenz haben wir alle zu kämpfen. Im kommunalen Haushalt machen sich außerdem eine stetig steigende Kreisumlage, die unsere sogenannten Schlüsselzuweisungen ganz und gar „auffrisst“, deutlich höhere Kosten für den Betrieb der Kindergärten und die gestiegenen Personalkosten aufgrund der tariflichen Regelungen bemerkbar. So sitzen wir derzeit wahrlich über einem Kassensturz, um anschließend mit dem Gemeinderat die Möglichkeiten für die Umsetzung von erforderlichen und wünschenswerten Projekten, Investitionen zu besprechen und in die Planung zu gehen. Im Bewusstsein, dass Einiges angepackt gehört, muss ich dennoch befürchten, dass die kurzfristigen Möglichkeiten für eine Umsetzung der geplanten Vorhaben nicht eben groß sind.
Doch nicht für alle Projekte braucht es große Finanzmittel, die erst noch gesucht werden müssen. Ich möchte es an dieser Stelle und in der Sichtung meiner To-do Liste nicht verhehlen, dass einige Maßnahmen schon lange in Angriff genommen und abgeschlossen werden sollten. Dazu gehören das Buswartehäuschen am Dorfplatz in Meschenbach, die Infohütte am Umwendeplatz im Augustental, die Reparatur der Burghütte in Rauenstein sowie des Schnitzerbrunnens in Mengersgereuth und des Gänsebrunnens in Effelder. Unsere Bauhofbrigade rennt den Aufgaben förmlich hinterher und letztendlich haben die Pflege von Friedhöfen, der kommunalen Grünflächen, der Spielplätze, der Reparaturen an der Infrastruktur Vorrang.
Und in der Recherche, wo denn nun die ganzen Ressourcen verbraucht werden… muss festgestellt werden, dass in der Sommer- und Festsaison halt auch viele Arbeitsstunden des Bauhofs in die Mithilfe bei der Vorbereitung unserer Veranstaltungen der Vereine investiert werden. Das ist auch gut so - die Organisation und Durchführung von Festen sind schließlich wichtige Bestandteile des Dorflebens und der Stärkung unserer Gemeinschaft. Ich hebe es bereits in der Vergangenheit bemerkt, angemerkt: in Blick auf die „Erfolge“ von durch das Ehrenamt organisierten Veranstaltungen, reift manchmal die traurige Erkenntnis, dass die Mühen und zahlreich geleisteten Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder nicht immer geschätzt werden. Ich meine, dass sich durchaus mehr Bürgerinnen und Bürger auf den Weg zu unseren örtlichen Kirchweihen, Festen usw. machen könnten, um in geselliger Runde und guter Stimmung u.a. leckeren selbstgebackenen Kuchen zu verzehren. Und an dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, an die „Existenz“ eines Freibades im Dorntal zu erinnern. Auch dort ist gute Gelegenheit, Nachbarn und Freunde zu treffen, sich in wunderschöner Atmosphäre zu entspannen aber bei den Besucherzahlen noch Luft nach oben. Übrigens steckt auch hier eine „Ressource“ des Bauhofs, die in der Schwimmbadsaison nicht für die Erledigung anderer Aufgaben zur Verfügung stehen kann. Im Zusammenhang mit der Durchführung der Veranstaltungen und um das Thema Aufgabenerledigung des Bauhofs nochmal aufzugreifen, möchte ich doch die aus Anlass der Effelder Kirmes aufgekommene Kritik am mangelnden Engagement der Bauhofmitarbeiter für das Ehrenamt zurückweisen. Ich denke, dass die Unterstützung, die (gerne) geleistet wird, durchaus akzeptabel ist. Möglicherweise könnte an der Kommunikation zwischen Organisatoren und Gemeindeverwaltung „gearbeitet“ werden.
Am Ende meiner Zeilen möchte ich noch explizit auf eines der eingangs angesprochenen Förderprojekte bzw. dessen Abschluss hinweisen. Am Rothenberg im OT Rabenäußig konnte durch die Feuerwehr Frankenblick kürzlich ein sogenanntes Löschwasser in Betrieb genommen werden. Gott sei Dank, nur zu Übungszwecken; was heißt, dass die Funktionstüchtigkeit der Anlage getestet worden ist. Sicherlich steht so mancher Spaziergänger im Anblick der umzäunten „großen grünen Blase“ mit der Frage da, was sich wohl hinter dem „Ungetüm“ versteckt. Es handelt sich um eine Wasserreserve, die in diesem Ortsteil dringend notwendig gewesen ist und nun in Hinblick auf mögliche Brandereignisse die Verwaltung wie die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr etwas ruhiger schlafen lässt. Wir hoffen inständig, dass das Löschwasser weiterhin nur zu Übungszwecken abgelassen werden wird und, dass die Anlage nicht durch Vandalismus Schaden nimmt. Diese Bemerkung wird aus gegebenem Anlass gemacht. Kaum aufgestellt und befüllt, ist das Kissen bereits als Trampolin zweckentfremdet benutzt worden. Und nicht, dass es nur „unvernünftige“ Kinder gewesen wären… das Treiben ist nach Augenzeugenberichten durch Erwachsene nicht unterbunden, sondern noch unterstützt worden. Ich bitte also, nach Erläuterung des Zweckes, um Achtung vor und Schutz dieses wichtigen Löschwasserreservebehälters.
Die Zufahrt zur Anlage muss freigehalten werden, um im Ernstfall den Kameradinnen und Kameraden der FFW die Aufstellung einer Pumpe und die Installation einer Schlauchleitung möglich zu machen. Daher wird es entsprechende Hinweise in Form von Schildern geben. Auch hier sei mir der Hinweis erlaubt, dass es sich nicht um willkürliche Verkehrs- bzw. Parkregelungen handelt, sondern um erforderliche Vorschriften. Dieser Hinweis begründet sich im Übrigen darauf, dass zunehmend auch die bereits vorhandene Beschilderung der Feuerwehrzufahrt ignoriert wird. Sollte die Einfahrt/ Ausfahrt zur Garage am Depot in Rabenäußig zugeparkt sein, wird es den Einsatzkräften dann nicht möglich sein, zeitnah zu einem Einsatzort zu gelangen. Die Konsequenzen brauche ich sicherlich nicht zu erläutern und bitte um entsprechende Beachtung bzw. Mithilfe bei der Verhinderung von „Parksünden“.
Abschließend wünsche ich unseren bevorstehenden Veranstaltungen, die in der Gemeinde anstehen und in der Regel im Amtsblatt beworben werden - ein Blick darauf lohnt sich -, zahlreiche Teilnehmer bzw. Besucher, viel Erfolg und Freude bei der Durchführung.
Mit besten Grüßen aus dem Rathaus
Ute Müller-Gothe
Bürgermeisterin