Seit Sonntag, den 26.05.2024 ist es nun offiziell. Im Rahmen der Festwoche zum 825-jährigen Dorfjubiläum unseres schönen Heimatortes erhielt die kleine Dorfkirche endlich einen Namen.
Sie ist Martin Luther geweiht: Mönch, Theologe und Begründer der Reformation. Sicher hatte die Kirche nach ihrem Neubau im Jahr 1653 einen Namen erhalten, doch darüber war auch nach langen Recherchen in den alten Schriften kein Dokument zu finden. Die Entscheidung für den „neuen“ Namen war jedoch schnell getroffen. Mit der Namensweihe nach Martin Luther wird an die künstlerische Ausgestaltung der Kirche angeknüpft.
Bei dem Sonntagsgottesdienst am Vormittag scheint stets das Sonnenlicht durch das historische Buntglasfenster mit der Lutherrose hinter dem Altar und taucht den Innenraum in die traditionellen Farben Rot, Blau und Gold.
Ein weiteres Kunstobjekt, was auf den Reformator hinweist, ist ein Ölgemälde, das sich neben der Kanzel befindet. Doch nicht allein die Ausstattung des Gebäudes war ausschlaggebend für die Wahl des Namenspatrons. Regionalbischof Tobias Schüfer erinnerte in seiner sehr lebendigen und ansprechenden Festpredigt an die Grundgedanken des Theologen.
Luther wollte, dass die Menschen seiner Zeit neu über den Glauben nachdenken und dass die Kirche sich wandele: Damals wie heute sehr wichtige und aktuelle Forderungen. Die musikalische Ausgestaltung des Weihgottesdienstes durch die Bläser von Apfelstädt, dem Kirchenchor Seebergen sowie der Familienband MB war sehr vielseitig und kam bei den über 120 Gästen sehr gut an.
Im Anschluss an den Festgottesdienst waren alle Gäste zum feierlichen Sektempfang in das Feuerwehrvereinsheim geladen, wo auch ein großes Kuchenbuffet wartete.
Bei netten Gesprächen und schönstem Sonnenschein ließen die Gäste den Nachmittag ausklingen.
Am Mittwochabend sollte die Festwoche zu einem weiteren kulturellen Highlight kommen: der Geschichts- und Heimatabend in der Kirche. Auch diese Veranstaltung konnte sehr viele Gäste anlocken und bereits 30 Minuten vor Beginn war kaum noch ein freier Platz zu finden. Die beiden Moderatoren, Teresa Rumph und Nico Lehmann, eröffneten den Abend mit einem kurzen Film über den Drei(n)schlag® von 2023. Die beeindruckenden Szenen ließen schöne Erinnerungen an das Großereignis wach werden.
Im Anschluss daran wurde der Dokumentarfilm „Cobstädt gestern - heute“ eingespielt, der eine gelungene Verbindung vom historischen Dorfgeschehen zu unserer heutigen Zeit präsentierte (Zu finden auf dem Youtube-Kanal der Kirchgemeinde Cobstädt.)
Den Hauptteil des Abends stellte die Vorstellung verschiedener Fotoserien dar, bei deren Präsentation die anwesenden Gäste sehr angeregt über verschiedenste Details der Aufnahmen ins Gespräch kamen. Natürlich wurde auch viel gelacht und gekichert, wenn sich der ein oder andere auf lustigen Schnappschüssen zum Fasching, beim Kirmesumzug, auf dem Foto des Zuckertütenfestes oder bei der Arbeit auf dem Feld wiederentdeckte.
Die präsentierten Bilder stammen zum größten Teil aus der Hand von Herbert May, der seinerzeit das Dorfgeschehen in fotografischer Spitzenqualität festzuhalten wusste. Der unermüdlichen Arbeit seines Enkelsohns, Nico Lehmann, verdanken wir diesen beeindruckenden Abend! Er erklärte anhand von originalen Negativen und seiner technischen Ausstattung, wie er den riesigen Fundus seines Opas Stück für Stück entdeckt und wie wichtig ihm diese Arbeit sei - eine Herzensangelegenheit! Die historischen Filmstreifen mussten in akribischer Feinarbeit zuerst digitalisiert und bearbeitet werden, bevor sie zum Heimatabend der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnten.
Eine Vielzahl der gezeigten Bilder wurde zudem in einer sehr ansprechenden Fotoausstellung zusammengefasst, die zum Kirchenfest am Sonntag sowie zur Festveranstaltung am Donnerstag zu sehen war und viele Gäste zum Verweilen und Staunen einlud.
gez. T. Rumph
Organisationsteam