Nach Vorgabe der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie müssen alle Gewässer bis 2027 einen guten ökologischen Zustand erreichen. Neben festgestellten gewässerstrukturellen Defiziten infolge des Ausbaus und der Befestigung der Gewässer wurden insbesondere durch Querbauwerke die Lebensräume für Fische und aquatische Kleinstlebewesen zerschnitten. Eine Wanderbewegung, insbesondere flussaufwärts, ist entweder nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.
Als Beitrag zum Erreichen der vorgenannten Ziele beabsichtigt der Freistaat Thüringen, Querbauwerke in der Unstrut, die in seiner Verantwortlichkeit stehen, umzubauen. Darüber hinaus sollen auch an einigen Abschnitten gewässerstrukturverbessernde Maßnahmen umgesetzt werden.
In einer ersten Stufe sollen im Rahmen einer technischen Machbarkeitsstudie grundsätzliche Lösungen identifiziert und im Rahmen einer Variantenuntersuchung untersucht und bewertet werden. Die erste Stufe soll in den Jahren 2023 und 2024 erfolgen. Hieran schließt sich die technische Planung sowie die erforderlichen wasserrechtlichen Zulassungsverfahren an. Eine bauliche Umsetzung von Maßnahmen ist frühestens 2026 zu erwarten.
Die Unstrut ist ein Gewässer 1. Ordnung und unterliegt somit der Unterhaltung durch den Freistaat Thüringen. Als Unterhaltungspflichtige ist das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz zuständig. Das Landesamt hat mit der Wahrnehmung der Bauherrenaufgaben in diesem Vorhaben die Thüringer Landgesellschaft als Geschäftsbesorger beauftragt.
Das gesamte Bearbeitungsgebiet mit einer Länge von ca. 9,5 km beginnt ca. 500 m nördlich des Ortsrandes von Reiser und endet im Stadtgebiet Mühlhausen, in Höhe Friedrich-Naumann-Straße.
Innerhalb des Planungsbereiches liegen folgende Querbauwerke, die aufgrund der Einschränkungen für den Fischaufstieg untersucht werden:
| • | Wehr Reißer |
| • | Dorfmühle Ammern |
| • | Papiermühlewehr |
| • | Steinbrückenmühlenwehr |
| • | Straßenbrücke Friedrich-Naumann-Straße |
Für die Erarbeitung der Machbarkeitsstudie und der technischen Planungen ist die Durchführung einer Vermessung der Anlagen notwendig. Die Vermessungsleistungen werden ab Mitte April 2023 beginnen und sich über einen Zeitraum von ca. 4 Wochen erstrecken. Beauftragt ist damit das Vermessungsbüro Gerd Schröder aus Harztor-Ilfeld.
Während der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie und der technischen Planungen durch das beauftragte Ingenieurbüro Kellner und Partner - Beratene Ingenieure werden wir Sie regelmäßig über den Stand der Planung informieren.
Besteht bereits jetzt Informationsbedarf, stehen Ihnen die Projektingenieure der Thüringer Landgesellschaft mbH, Zentralabteilung Wasserbau unter Telefonnummer 0361-75193010 natürlich gern zur Verfügung.