Steht Wasser längere Zeit bei lauwarmen Temperaturen in Speichern und in Rohrleitungen, können sich hygienisch bedenkliche Keime, insbesondere Legionellen bilden. Bei Temperaturen um 60°C besteht nach heutigen Erkenntnissen kaum eine Gefahr, dass sich diese Keime vermehren. Für Großanlagen mit einem Speichervolumen von mehr als 400 Litern bzw. Zuleitungen, die mehr als drei Liter Wasserinhalt aufweisen, gibt es eindeutige Vorschriften. Hier müssen Speicher und Zirkulation auf hohen Temperaturen betrieben werden. Ein- und Zweifamilienhäuser sind von diesen Vorgaben ausgeschlossen. Es wird aber empfohlen, die Warmwassertemperatur nicht unter 50°C absinken zu lassen.
Wer seinen Warmwasserspeicher aus Energiespargründen deutlich unterhalb von 50 Grad betreibt oder die Zirkulation abschaltet, riskiert grundsätzlich, dass sich Legionellen vermehren.
Eine gesundheitliche Gefahr besteht immer dann, wenn verkeimtes Wasser - zum Beispiel beim Duschen - fein vernebelt wird und über die Atmung in die menschliche Lunge gelangt. Als Folge kann die sogenannte Legionärskrankheit ausgelöst werden, welche ähnliche Symptome aufweist wie eine Lungenentzündung. Besonders gefährdet sind alte und kranke Menschen, sowie solche mit geschwächter Immunabwehr.
Energiesparen und Gesundheitsvorsorge schließen sich aber nicht aus, sagt Helmut Pertz, Energieberater der Verbraucherzentrale. „Wichtig ist, beides im Auge zu behalten“. Betrachten sollte man insbesondere, ob es zu hohen Energieverlusten bei der zentralen Warmwasserbereitung kommt.
Hat der Heizkessel einen schlechten Wirkungsgrad? Sind die Heizungs-, Warmwasser- und Zirkulationsleitungen sachgerecht gedämmt? Wie ist die Dämmung des Warmwasserspeichers?
Wer dann noch darauf achtet, möglichst wenig Warmwasser zu verbrauchen - durch sparsame Armaturen, kurze Duschzeiten und Vermeidung Wasser ungenutzt laufen zu lassen-, der kann mit einer deutlichen Energieeinsparung rechnen.
Bei elektrischen Durchlauferhitzern und Gas-Kombithermen ist übrigens kaum mit hygienischen Probleme zu rechnen, wenn die Zuleitungen zu den Zapfstellen nur geringe Wassermengen beinhalten.
Individuellen Rat hierzu sowie zu allen Fragen des Energiesparens erhält man bei den Energieberatern der Verbraucherzentrale. Dank der Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale sind die Rückruf- und die Video-Beratung ebenso kostenfrei wie die Beratung in einer der Niederlassungen im Saarland. Terminvereinbarung landesweit unter 0681-50089-15 oder unter der kostenfreien bundesweiten Hotline 0800 809 802 400. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.
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