ein nicht nur weltpolitisch ereignisreiches Jahr geht langsam zu Ende. In unseren Ortschaften bringen die liebevoll geschmückten Häuser und Plätze Licht in die dunkle Jahreszeit und lassen die Vorfreude auf die Weihnachtstage, auf ein paar ruhigere und besinnliche Stunden ansteigen. Die gerade jetzt in der Adventszeit wieder zahlreichen Veranstaltungen in den Dörfern haben die Gelegenheiten zum gemeinsam Zeit verbringen, einem guten Miteinander sowie den Austausch untereinander ermöglicht und die Menschen zusammengebracht. Freuen wir uns darüber, dass dies uns hier im Herzen von Europa, von Deutschland und Thüringen in Frieden und Freiheit möglich ist!
Die 750-Jahrfeier unserer Ortschaft Gamstädt mit einem liebevoll vorbereiteten und durchgeführten Festwochenende im Juni war ein erster Höhepunkt in diesem Jahr. Die drei vollgepackten Festtage lockten viele Gäste und vor allem auch ehemalige Gamstädter an und zeigten eindrucksvoll, wie auch ein einwohnermäßig kleineres Dorf mit ehrenamtlichem Engagement und Ideenreichtum eine solche Aufgabe erfolgreich umsetzen kann. Das Jubiläumsjahr konnte mit der seit langem vorbereiteten Sanierung des Kirchturms der Sankt-Michael-Kirche durch die evangelisch-lutherische-Kirchgemeinde zu einem krönenden Abschluss gebracht werden.
Die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr unserer Ortschaft Apfelstädt, welche wie einige andere Thüringer Städte und Gemeinden das besondere 1250-jährige Jubiläum der Ersterwähnung feiern konnten, begannen schon vor über 3 Jahren. Das Jubiläumsjahr erstreckte sich über das ganze Jahr 2025 und fand seinen Höhepunkt im August mit vier Festtagen vollgepackt mit besonderen Veranstaltungen für alle Generationen und einem historischen Festumzug mit zahllosen Gästen bei bestem Sommerwetter. Auch hier hat sich gezeigt, wie ein solches Jubiläum die Menschen vor Ort zusammenbringt und Identität stiftet. Der gesamte Ort war festlich geschmückt und die Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen wurde von vielen ehrenamtlichen Helfern mit Unterstützung von örtlichen Unternehmen und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde perfekt umgesetzt. Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen beigetragen haben!
Ebenso hatte die Landgemeinde Nesse-Apfelstädt am 01.12. Geburtstag. Nachträglich wurde daher im Rahmen der Festwoche in Apfelstädt das 15-jährige Jubiläum begangen. Mit dem ersten Gemeindeseniorentag sowie der Festveranstaltung mit Ehrungen verdienter Menschen aus der Einwohnerschaft, konnte dies ebenfalls gebührend gefeiert werden.
Seit Dezember 2024 ist eine neue Landesregierung im Amt und seit Mai 2025 haben wir eine neue Bundesregierung. Das Regieren und Entscheiden ist nicht einfacher geworden, dennoch müssen Wege gefunden werden, um die akuten Themen schnell anzugehen und unser Land zukunftsfest aufzustellen. Dies wird sicher in manchen Bereichen nicht ohne wesentliche Veränderungen einhergehen, dennoch müssen die Themen aktiv angepackt werden und die Mitglieder des Bundestages und des Landtages sind gefragt, nach tragfähigen, mehrheitsfähigen Lösungen zu suchen. Insbesondere die seit Jahren ansteigenden Sozialausgaben belasten die Finanzen der Kommunen beachtlich. Wir als Gemeinde sind insbesondere über die zu zahlende Kreisumlage an der Finanzierung beteiligt. Hier muss wieder umfassend gelten - wer gesetzliche Ansprüche in Berlin und Erfurt schafft, muss das dazu nötige Geld den Kommunen vollumfänglich zur Verfügung stellen. Die Gemeinden und Landkreise sind sonst bald nicht mehr in der Lage, die vielfältigen eigenen Aufgaben neben den vom Staat übertragenen Verpflichtungen bestmöglich zu stemmen. Erste gute Ansätze sind auf den Weg gebracht, um Bürokratie abzubauen oder zu vereinfachen. Deren Wirkung in der Fläche muss genau analysiert und weiter fortgeschrieben werden.
Die gemeindliche Finanzlage hat sich in diesem Jahr etwas entspannt, insbesondere gab es überdurchschnittlich gute Gewerbesteuereinnahmen, die den Verwaltungshaushalt positiv abschließen lassen. Bleibt zu hoffen, dass dies auch in den Folgejahren auf hohem Niveau fortbesteht und keine erheblichen Gewerbesteuerrückzahlungen anstehen. Die Grundsteuereinnahmen sind trotz der notwendigen Anpassung der Hebesätze ziemlich zielgenau in Höhe der bisherigen Gesamteinnahmen vereinnahmet worden. Dies bedeutet natürlich trotzdem, dass individuell ggf. erheblich mehr zu zahlen ist. Der Landesgesetzgeber hat hier eine erneute Anpassung auf den Weg gebracht, der eine Neubewertung aller Grundstücke für die Grundsteuer B im Jahr 2026 durch die Finanzämter erfordert und eine Verschiebung der Grundsteuermessbeträge zugunsten der Wohngrundstücke auf die Nichtwohngrundstücke (gewerblich genutzte Grundstücke) beinhaltet. Dies wird frühestens ab dem Jahr 2027 bei der Erhebung durch die Gemeinde zum Tragen kommen; es bleibt abzuwarten mit welchen Veränderungen.
Mit der Fertigstellung der Gemeinschaftsbaumaßnahme der Ortsdurchfahrt Neudietendorf Mitte des Jahres ist ein Großprojekt in unserer Gemeinde erfolgreich umgesetzt worden, welches viel Kraft und Verständnis von uns allen abverlangt hat. Bis auf ein paar Restarbeiten ist nun ein Vorhaben, welches schon vor über 50 Jahren auf den Weg gebracht wurde, erfolgreich umgesetzt und hat die Situation in der Mitte unserer Landgemeinde erheblich verbessert. Ebenso konnte der 2. Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt in Kleinrettbach als Gemeinschaftsprojekt abgeschlossen werden. Das Ergebnis kann sich ebenfalls sehen lassen und die Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer wurden erheblich verbessert.
Weitere Baumaßnahmen wurden vorbereitet und kommen in den nächsten Jahren zur Ausführung. Der Kindergarten „Sonnenschein“ Apfelstädt kann mit Fördermitteln von Bund und Land umfassend energetisch saniert werden, was nach über 30 Jahren in Nutzung bei der Gebäudehülle nebst Fenstern und der Heizung auch geboten ist. In Gamstädt wird der Abwasserzweckverband nun endlich mit Förderung durch das Land, welche wiederholt beantragt wurde, mit dem Ausbau der abwassertechnischen Erschließung beginnen. Als erster Schritt wird ein Stauraumkanal als Voraussetzung für den nachfolgenden Bau einer Kläranlage erfolgen, der Anschluss der Ortslage erfolgt dann Stück für Stück. Die Gemeinde ist hier ebenfalls anteilig bei der Finanzierung dieser Anlagenteile und dann im Rahmen des Ausbaues des Kanalsystems infolge von gleichzeitigen Straßenbaumaßnahmen erheblich finanziell gefordert. Ziel ist es auch hier, möglichst gemeinsam mit allen weiteren Versorgern die nötige Infrastruktur zu erneuern, um Kosten zu minimieren.
Der Glasfaserausbau ist gut vorangekommen und die Netze sind größtenteils angeschaltet. Die geringfügige Erweiterung des Wohngebietes in Kornhochheim kommt nun ebenfalls ab 2026 zur Umsetzung und zur Vermarktung und auch in Neudietendorf im Bereich Flurzaun wird die angedachte Entwicklung eines Wohngebietes vom Erschließungsträger vorangebracht.
Im Jahr 2025 konnten 35 Jahre Deutsche Einheit nach der friedlichen Revolution in der DDR begangen werden. Vieles ist inzwischen Normalität geworden, manche schauen mit teils verklärtem Blick auf die Vergangenheit zurück. Die jüngere Generation kennt die Teilung nur noch aus Erzählungen und dem Unterricht. Bei allen noch bestehenden Unterschieden, sollen wir dennoch die Deutsche Einheit für uns als Gesellschaft als Glücksfall begreifen und aktiv an der Zukunft unseres Vaterlandes für eine friedliche Zukunft in Europa mitarbeiten. Leider ist 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mehr denn je Unfrieden in unserer Welt. Die vielen kleinen Konflikte unserer Tage gehen wegen der großen Brennpunkte in der Ukraine und dem Nahen Osten augenscheinlich unter, diese bringen jedoch ebensolches Leid unter die Menschheit, wie die Dinge aus den täglichen Nachrichtenmeldungen.
Der Satz des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt:
„Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“
bringt es hier auf den Punkt. Es muss alles dafür getan werden, die Kriege der heutigen Tage zu beenden! Dies jedoch nicht zu Lasten einer der Beteiligten und nicht ohne ausreichende Absicherung, dass der Konflikt möglichst langfristig zum Erliegen kommt.
Hier bedarf es für die handelnden Regierungen ausreichend Kraft, Ideenreichtum und Mut, neben der notwendigen militärischen Abschreckung auf diplomatischen Wegen Lösungen zu finden.
Allen, die im Jahr 2025 für die Allgemeinheit tätig waren, insbesondere den vielen Ehrenamtlichen, danke ich hiermit auf das Herzlichste. Ich hoffe, dass Sie dieses Engagement mit viel Freude und Elan fortsetzen. Ihr Wirken in der Feuerwehr, im Sport, auf sozialem oder kulturellem Gebiet trägt entscheidend zur Lebensqualität unserer Landgemeinde bei. Ich möchte gerade auch all die Menschen erwähnt wissen, welche dort so oft im Verborgenen mitarbeiten.
Bedanken möchte ich mich auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kindergärten, des Bauhofes und der Gemeindeverwaltung sowie den kommunalen Gremien und den Kirchgemeinden, den ortsansässigen Unternehmen sowie den Vereinen für das gute Miteinander zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger.
Ich wünsche Ihnen, liebe Einwohnerinnen und Einwohner, Geschäftspartner und -freunde, und Ihren Familien, auch im Namen der Ortschaftsbürgermeister, des Gemeinderates und der Ortschaftsräte sowie meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein ruhiges, besinnliches Weihnachtsfest. Schöpfen wir gemeinsam Kraft für die kommenden Aufgaben im neuen Jahr.
Alles Gute für 2026, vor allem Gesundheit, Glück, Zuversicht und Frieden!
Ihr Bürgermeister
Christian Jacob