das Jahr neigt sich dem Ende zu, und die festliche Adventszeit lädt uns ein, innezuhalten, zurückzublicken und nach vorne zu schauen. Weihnachten ist die Zeit der Hoffnung, der Dankbarkeit und des Zusammenhalts. Im Namen der Gemeindeverwaltung, des Gemeinderates und unserer Ortschaftsbürgermeister wünsche ich Ihnen frohe und besinnliche Festtage. Gleichzeitig möchte ich die Gelegenheit nutzen, um auf die Herausforderungen, die wir in diesem Jahr bewältigen mussten - und über die, die noch vor uns liegen, einzugehen.
Das Jahr 2024 war für unsere Landgemeinde kein leichtes. Wie viele Kommunen deutschlandweit stehen auch wir vor einer angespannten Haushaltslage. Die anhaltend hohen Kosten in nahezu allen Bereichen und nicht zuletzt Gewerbesteuerrückzahlungen in Millionenhöhe - haben unsere finanzielle Handlungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt. Hinzu kommen tendenziell sinkende Einnahmen durch Steuerumverteilungen, die schlechtere wirtschaftliche Lage und nicht ausreichende Mittelzuweisungen vom Land. Diese finanzielle Situation hat den Gemeinderat schließlich dazu gezwungen, eine Haushaltssperre zu verhängen. Dies bedeutet nicht, dass begonnene Projekte nicht zu Ende geführt werden können. Für neue bereits geplante Maßnahmen sind aber Prioritäten zu setzen und gegebenenfalls ist deren Umsetzung zeitlich nach hinten zu verschieben. Ziel dabei ist, bei den möglichen Projekten die Zukunftsfähigkeit unserer Landgemeinde nicht aus den Augen zu verlieren. Insbesondere ist hierfür weiter in die Gebäudesubstanz unserer Kindergärten, die gemeindliche Infrastruktur, aber auch in die Digitalisierung und Klimaanpassung zu investieren.
Die bestehenden Herausforderungen dürfen uns dennoch nicht entmutigen. Vielmehr sehe ich sie als Ansporn, gemeinsam kluge Entscheidungen zu treffen, neue Wege zu gehen und als Gemeinschaft zusammenzustehen.
Der Bau der Ortsdurchfahrt der Landesstraße in Neudietendorf kommt gut voran und wird voraussichtlich im Mai kommenden Jahres seinen Abschluss finden. Die komplexe Straßenbaumaßnahme in Kleinrettbach wird ebenso im Frühjahr fertig werden, die Fahrbahn der Ortsdurchfahrt ist schon eingebaut und im Moment laufen die Arbeiten an den Gehwegen und Nebenanlagen witterungsbedingt auf Hochtouren. Leider kam es durch ungeplante und zusätzliche Arbeiten am Strom- und Telekommunikationsnetz zu einem zeitlichen Mehraufwand, dadurch kann die geplante Aufhebung der Vollsperrung der Ortsdurchfahrt nicht mehr vor Weihnachten stattfinden. Die Zufahrt zum Hofladen Kleinrettbach ist jedoch weiterhin gewährleistet und wird wieder direkt von der „alten“ Zufahrt von der Gamstädter Landstraße ermöglicht.
Im Sanierungsgebiet Neudietendorf wurde in Zusammenarbeit mit dem Abwasserzweckverband die Goethe- und ein Teil der Gotterstraße umfangreich saniert, in Apfelstädt erfolgte die Instandsetzung der Fahrbahnoberfläche der Straße „Am Dorfgraben“ und der Sülzenbrücker Straße und das letzte Stück der Rettbacher Straße wurde grundhaft erneuert.
Der Glasfaserausbau - hier zunächst die vorbereitende Leerrohrverlegung - ist in Ingersleben, Gamstädt und Kornhochheim bereits abgeschlossen. In Apfelstädt und Neudietendorf wird weiter an der Fertigstellung gearbeitet und in Kürze wird auch in Kleinrettbach mit der weiteren Verlegung begonnen. In Kornhochheim wird schon die Glasfaser bis in die Gebäude eingeblasen und im Frühjahr geht hier das erste Glasfasernetz in Betrieb. Bleibt zu hoffen, dass der angekündigte und immer noch latent im Raum stehende Überbau des nun schon weitgehend verlegten Glasfasernetzes durch einen zweiten Anbieter ausbleibt. Die ohnehin schon durch die jetzigen Arbeiten in Mitleidenschaft gezogenen Oberflächen der Gehwege und Straßen würden dadurch nicht besser werden.
Im kommenden Jahr soll die energetische Sanierung des Kindergartens Apfelstädt beginnen; außerdem arbeiten wir mit einem Erschließungsträger an der Umsetzung des B-Plans zur Erweiterung des Baugebietes „Auf dem Berge“ in Kornhochheim, um weitere attraktive Wohngrundstücke in unserer Gemeinde möglich zu machen.
Eine große Herausforderung ist es, die sozialen Angebote unserer Gemeinde zu sichern. Ob Kinderbetreuung, Seniorenarbeit oder die Unterstützung von Vereinen - all das sind wichtige Säulen unseres Gemeindelebens, die auch im kommenden Jahr in der bestehenden Qualität aufrecht erhalten bleiben sollen. Hierfür wurden bereits im vergangenen Jahr durch neue Förderprojekte wie „die Dorfkümmerer“ oder „Agathe“ vor Ort vom Krügerverein mit Unterstützung vom Landkreis Gotha und der Gemeinde zusätzlich Angebote für Ältere geschaffen.
Und trotz zeitweiliger personeller Engpässe ist es gelungen, eine gute Betreuung und frühkindliche Bildung in unseren Kindergärten zu gewährleisten. Der wichtigste Baustein bei der Kinder- und Jugendarbeit sind jedoch unsere Vereine in den Dörfern vor Ort. Durch das dortige ehrenamtliche Engagement wird unserem Nachwuchs eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung gegeben und darüber hinaus die wichtigen gesellschaftlichen Werte vorgelebt und weitergegeben. Stellvertretend sei hier die selbstständig und durch eingeworbene Spendenmittel begonnene Instandsetzung des Sportlerheimes und des Außengeländes des Sportplatzes Neudietendorf durch die Mitglieder des JFC Nesse-Apfelstädt e.V. und der SG Erfurt electronic e.V. genannt. Eines von vielen gelungenen Beispielen für erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement. Vielen Dank an die fleißigen Helfer und die Ideengeber für die Eigenwerbung der Spendenmittel!
Unsere Dörfer und deren Umfeld sind dank der unermüdlichen Arbeit der Mitarbeiter des Bauhofes in einem ansehnlichen Zustand. Aber auch ein Großteil unserer Einwohnerinnen und Einwohner trägt durch aktives Tun vor ihrer jeweiligen „Haustüre“ dazu bei. Danke hierfür und ebenso für das Verständnis, dass es in einem nassen Frühjahr wie diesem, eben auch mal länger dauert, bis alle Flächen einen Schnitt bekommen, bei denen es erforderlich ist. Leider führen Vandalismus und vielfach Bequemlichkeit dazu, dass unnötige Arbeiten anfallen - Papierkörbe gibt es in unseren Orten an den wichtigsten Punkten, man muss seinen Verpackungsabfall nicht einfach fallen lassen.
Im Jahr 2024 fanden viele wichtige Wahlen statt. Die kommunalen Gremien auf Ortschafts-, Gemeinde- und Kreisebene sind neu besetzt und haben ihre Arbeit aufgenommen. Im Thüringer Landtag ergaben sich schwierige Mehrheitsverhältnisse. Bleibt zu hoffen, dass die vereinbarte neue Minderheitskoalition nun erfolgreich mit der Regierungsbildung startet und in Erfurt schnell die Weichen zur Lösung der aktuellen Herausforderungen auf Landesebene gestellt werden. Aus kommunaler Sicht ist auf jeden Fall schnellstmöglich die Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel für die Erledigung der vielfältigen Pflichtaufgaben der Gemeinden und Landkreise erforderlich. Die rasant ansteigenden Aufwendungen für soziale Leistungen erdrücken sonst die Kommunen in Kürze und lassen keine Luft für andere wichtige Aufgaben.
Die nächste Wahl steht voraussichtlich vorfristig im Februar 2025 an. Hier brauchen wir wieder ihre aktive Mithilfe in den Wahllokalen, damit das wichtige demokratische Recht der Wahl des Deutschen Bundestages vor Ort reibungslos wahrgenommen werden kann.
Zum Abschluss möchte ich allen danken, die sich in diesem Jahr für unsere Gemeinde eingesetzt haben. Danke an die vielen Ehrenamtlichen, die durch ihr Engagement unsere Gemeinschaft bereichern. Danke an die Vereine, die unsere Gemeinde mit ihren vielen Veranstaltungsangeboten besonders sportlich und kulturell bunt färben. Danke an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich ihr Bestes geben, um unsere Gemeinde am Laufen zu halten. Und danke an Sie, liebe Einwohnerinnen und Einwohner, für Ihre Geduld, Ihr Verständnis und Ihre Mitwirkung.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Mögen die kommenden Tage Ihnen Freude, Ruhe und Zuversicht schenken.
Leider tobt in der Ukraine seit über 1000 Tagen der Krieg und im Nahen Osten ist der alte Konflikt wieder grausame Realität. Wie leben in unruhigen Zeiten, mit derzeit nicht abzusehendem Ende. Mögen die Konfliktparteien und die gesamte Weltgemeinschaft schnellstmöglich den Weitblick und die Einsicht haben, dass Kriege die globalen Probleme der Menschen nicht lösen können. Bleibt zu hoffen, dass es vernünftige diplomatische Lösungen für die Kriege dieser Welt geben wird, ohne einseitige Übervorteilung und zum Wohl der betroffenen Menschen.
Für das neue Jahr 2025 wünsche ich uns daher vor allen Gesundheit, Erfolg und den Mut, die bevorstehenden Aufgaben mit Optimismus anzugehen.
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Herzlichst,
Ihr Christian Jacob
Bürgermeisters