Die gute Nachricht gleich zum Anfang: Die Auswirkungen durch die nun auslaufenden Maßnahmen auf Grund der Coronakrise und des Ukrainekrieges waren im vergangenen Jahr bei den laufenden Einnahmen der Gemeinde glücklicherweise nicht zu spüren. Ein Allzeithoch bei den Gewerbesteuern von rund 3,27 Mio. Euro, mehr Schlüsselzuweisungen vom Land in Höhe von 106.000 Euro, gestiegene Betriebskostenanteile von Nachbarkommunen für die Betreuung von Kindern in unseren Kindergärten haben das zweite Jahr des Doppelhaushaltes 2021/2022 einnahmeseitig positiver zu Ende gehen lassen. Ausgabenseitig haben zum Glück die überall kräftig angestiegenen Bewirtschaftungskosten noch nicht kräftig zu Buche geschlagen, dies wirkt sich erst ab diesem Jahr erheblich aus. Positiv wirken sich auf jeden Fall die infolge der frühzeitigen Umschuldung laufenden Kreditverträge hinsichtlich der Zinsausgaben aus. Hierdurch konnten 2022 bereits 42.000 Euro und ab dem Jahr 2023 nochmal 70.000 Euro jährlich eingespart werden. Unterm Strich hat die Gemeinde den Verwaltungshaushalt 2022 mit einer Gesamtsumme von ca. 10,8 Mio. Euro ausgeglichen abgeschlossen. Es war möglich, 1,8 Mio. Euro an den Vermögenhaushalt zur Finanzierung der laufenden und kommenden Investitionen zuzuführen und den Vermögenhaushalt mit rund 2,98 Mio. Euro ausgeglichen abzuschließen. Ein Großteil der Mittel wurde jedoch noch nicht ausgegeben, sondern muss als Haushaltsrest zur Fortführung begonnener Investitionen weiter vorgehalten werden.
Die allgemeine Rücklage stieg um rund 440.000 Euro auf rund 867.000 Euro an, ein positiver Fakt und eine bessere Grundlage für die derzeit laufende Erarbeitung des Haushaltes für die Jahre 2023 und 2024. Dennoch gibt es keinen Grund zu jubeln, in diesem Jahr werden die bei allen gestiegenen Kosten, insbesondere für Energie und jegliche anderen Leistungen, kräftig zu Buche schlagen. Ebenso führen die Regelungen des kommunalen Finanzausgleiches dazu, dass aufgrund der guten Einnahmesituation der vergangenen Jahre von der Gemeinde ein noch höherer Betrag an Kreis- und Schulumlage an den Landkreis zu zahlen ist. Hier ist wichtig, dass die Steuereinnahmen der Gemeinde weiter auf diesem hohen Niveau bleiben, damit die zu leistenden laufenden Aufwendungen und die noch zu tätigenden Investitionen hieraus finanziert werden können.
Zur ersten wieder regulären und ohne besondere Infektionsschutzvorkehrung durchgeführten Jahreshauptversammlung der Ortsteilfeuerwehr Apfelstädt konnten Beförderungen von einer Kameradin und mehreren Kameraden ausgesprochen werden. Ein besonderes Ereignis an diesem Abend war die Ehrung des langjährigen Ortsbrandmeisters und Wehrführers von Apfelstädt, Herrn Brandmeister Rainer Hohmann für über 40 Jahre aktive und pflichttreue Dienstzeit in der Feuerwehr. Im Namen des Thüringer Ministerpräsidenten konnte ich gemeinsam mit dem Ortschaftsbürgermeister Rainer Seyring und der Wehrführung das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande an ihn überreichen. Er ist in seinem hessischen Heimatort Eltmannshausen als junger Mann in die dortige Freiwillige Feuerwehr eingetreten und in Apfelstädt nach seinem Umzug und der Gründung seines Landwirtschaftsbetriebes in die hiesige Feuerwehr gewechselt. Hier hat er sich aktiv eingebracht und stand der Feuerwehr als gewählter Ortsbrandmeister und zuletzt als Wehrführer vor. Vielen Dank nochmals für Dein unermüdliches Wirken für die Belange der Feuerwehr und der Sicherheit der Bevölkerung. Es ist gut, dich mit Rat und Tat auch weiterhin in den Reihen der Einsatzkräfte zu haben.
Der unsägliche Krieg in der Ukraine dauert nun schon fast ein Jahr an. In den zurückliegenden Monaten ist unsägliches Leid über die Bevölkerung der umkämpften Gebiete und der Familien der auf beiden Seiten getöteten Soldaten gebracht worden. Leider ist es in Europa, trotz der doch ausreichend vorliegenden Erkenntnisse aus zwei Weltkriegen, wieder nicht gelungen, Konflikte und machtpolitische Streitigkeiten auf diplomatischen Wege zu lösen und das Wohl der Menschen im Blick zu halten. Die weltpolitischen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind vielfältig zu spüren und die bisherigen Pfeiler der Stabilität sind ins Wanken gekommen. Nicht Abrüstung und Handel miteinander, wie in den vergangenen Jahrzehnten ansatzweise getätigt, sondern wieder die Investition in neue Waffensysteme und gegenseitige Sanktionen der Wirtschaft bestimmen das Tagesgeschäft. Bleibt weiter zu hoffen, dass die Einsicht zügig einsetzt, dass der geführte Krieg wohl von keiner Seite wirklich zu gewinnen ist und eine diplomatische Lösung schnellstmöglich zum Wohl der Menschheit gefunden werden muss. Leider ist der Ukrainekrieg auch nur ein Konflikt von vielen auf der Erde und die Kraft, die hierfür aufgewandt und vergeudet wird, fehlt an anderer Stelle erheblich, um uns zukunftsfest aufzustellen und unseren Planeten lebenswert und vielfältig zu erhalten. Dennoch glaube und hoffe ich auf ein gutes Ende der derzeit brenzligen Situation vor unserer Haustür. Lassen Sie uns hier vor Ort gemeinsam das Tun, was für ein gutes Miteinander notwendig ist.
Ihr Christian Jacob
Bürgermeister