Am Freitag, den 24.02.2023 und dem darauf folgenden Samstag führte die NABU Ortsgruppe Nesse-Apfelstädt mit Unterstützung vieler Freiwilliger eine Landschaftspflegeaktion im geschützten Landschaftsbestandteil „Am Kirchberg“ durch. Ziel war es, die Fläche, die sich vom Weg hinter dem Friedhof in Neudietendorf bis zum Hohlweg in Richtung Ingersleben erstreckt, so schonend und naturverträglich wie möglich zu entbuschen. Dies geht nur mit großem körperlichen Einsatz und einer Menge Handarbeit.
Die Streuobstwiese, die sich an den Hohlweg anschließt, wurde über einen Bereich von 24.000 m2 mit Freischneidern gemäht und schnell nachgewachsener roter Hartriegel, Weißdorn, Schlehe und Wildrosen wurden entfernt. Die offenen Landschaften haben wichtige natürliche Funktionen, sind jedoch inzwischen selbst in den ländlichen Räumen selten geworden. Sie bieten Lebensraum für spezielle Tier- und Pflanzenarten, müssen dafür aber entbuscht und so offengehalten werden. Neben den Bäumen der Streuobstwiese mit alten und unterschiedlichen Apfel-, Kirsch- und Pflaumensorten finden sich dort auch seltenere Pflanzen wie Zweiblatt, Klappertopf und Knabenkraut. Die offenen Strukturen werden insbesondere von wärmeliebenden Bläulingsarten und Augenfaltern aufgesucht wie z.B. dem „Himmelblauen Bläuling“, dem „Rotbraunen Wiesenvögelchen“ oder von verschiedenen Widderchen z.B. dem sogenannten „Blutströpfchen“. Die spezifischen Bedingungen bieten auch Lebensraum für Tierarten wie Baumpieper, Gartenrotschwanz, Bunt- und Grünspecht. In Zusammenarbeit mit dem NABU Kreisverband Gotha wurde außerdem ein Nistkasten für den Wiedehopf angebracht. In Kornhochheim wurde bereits über gelegentliche Sichtungen des Vogels berichtet. Die Ansiedlung u.a. dieser Art ist eine direkte Auswirkung des sich immer deutlicher bemerkbar machenden Klimawandels.
Als ein weiterer Schwerpunkt der Aktion wurde der Steilhang des Streuobstareals „Am Kirchberg“ über weitere ca. 90 m Länge entbuscht und die Sträucher und Büsche nach Möglichkeit vom Steilhang entfernt. Trotz schwieriger Arbeitsbedingungen aufgrund der feuchten Witterungsverhältnisse konnte auch dort ein wirklich deutliches Stück des Hanges wieder als Streuobstwiese kenntlich gemacht werden. In diesem Gebiet finden sich auch häufig Feldhasen und Rehe wieder sowie Greifvögel wie beispielsweise der Sperber.
Auf diesem Weg noch einmal Dankeschön an alle 26 Mitwirkenden. Die tatkräftige Unterstützung von Mitarbeitern des Bauhofs der Gemeinde Nesse-Apfelstädt, des Bürgermeisters Herrn Jacob sowie Mitgliedern des NABU Kreisverbandes Gotha haben zum Erfolg der Aktion beigetragen. Insgesamt sind an den beiden Tagen ca. 170 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet worden. Das Ergebnis dieser Arbeit kann sich in jeder Hinsicht sehen lassen.
Die NABU Ortsgruppe Nesse-Apfelstädt