Anfang April 1945 erreichten amerikanische Truppen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges auch den Landkreis Gotha, die Städte und Dörfer werden Zug und Zug erobert bzw. teils kampflos den Richtung Osten vorrückenden Truppen übergeben. Die Kreisstadt Gotha wurde am 03. April 1945 kampflos, dank der mutigen Entscheidung des Standortältesten Josef Ritter von Gadolla, übergeben. In unseren Orten fanden damals noch Kampfhandlungen statt und es kamen kurz vor Kriegsende noch sinnlos Menschen zu Tode und Gebäude wurden beschädigt. Mit der Befreiung des Zwangsarbeitslagers Ohrdruf und des Konzentrationslagers Buchenwald trafen die vorrückenden alliierten Einheiten erstmals auf die Grausamkeit und das Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen. An den Orten des Grauens fanden deshalb zum 80. Jahrestag der Befreiung wieder Gedenkveranstaltungen statt. Nach den vielen vergangenen Jahren, erscheint die Erinnerung an das auf deutschen Boden Geschehene und die Sinnlosigkeit von Krieg wichtiger denn je. Nicht weit entfernt findet nach wie vor auf europäischen Boden ein Angriffskrieg zwischen zwei, nach unserem überwiegenden Empfinden, Brüdervölkern statt. Erbarmungslos, ohne Rücksicht auf Verluste und menschliche Opfer - der erhoffte schnelle Frieden oder zumindest ein Waffenstillstand, vermittelt durch den wiedergewählten amerikanischen Präsidenten, erscheint in weiter Ferne zu liegen. Vielmehr gewinnt man den Eindruck, dass es vordergründig ums „Geschäft“ geht. Die ehemaligen Alliierten des Zweiten Weltkrieges wollen offenkundig ihre jeweilige Einflusssphäre erweitern und einen möglichst großen wirtschaftlichen Vorteil für sich selbst rausschlagen. Ohne Rücksicht auf die Menschen vor Ort und die anderen europäischen Länder im Umfeld. Wir als Thüringer, Deutsche und Europäer müssen feststellen, dass offensichtlich weder auf den Amerikaner noch auf den Russen Verlass ist und beide ihre Belange an erste Stelle stellen. Gewachsene Partnerschaften und Zusammenarbeit stehen in Frage, deshalb brauchen wir schnellstmöglich eine starke Bundesregierung, welche den Europäischen Gedanken wieder voranbringt und Europa mit den Partnern der EU zu neuer, eigener Stärke führt. Nur gemeinsam haben wir in dieser globalisierten Welt, mit der sich neu herausbildenden Weltordnung, gute Chancen unseren lieb gewonnenen Wohlstand zu erhalten und bestehende Abhängigkeiten abzubauen. Hierfür lohnt es sich im Rahmen der verfügbaren demokratischen Mittel jederzeit zu streiten.
Der Gemeinderat hat im Februar 2025 nach intensiven und tiefgründigen Vorberatungen in den vorangehenden Sitzungen eine Hebesatzsatzung für die Grundsteuern und die Gewerbesteuer beschlossen.
Die Hebesätze wurden wie folgt festgesetzt
| Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftliche Grundstücke) | 435 % |
| Grundsteuer B (bebaute- und unbebaute Grundstücke) | 493 % |
| Gewerbesteuer | 400 % |
Die Rechtsaufsichtsbehörde hat die Satzung geprüft und die notwendige Eingangsbestätigung erteilt, die Satzung wurde daraufhin ausgefertigt und im Amtsblatt vom 17.03.2025 bekannt gemacht. Die neuen Grundsteuerbescheide werden Ende April von der Gemeindeverwaltung erstellt und dann den Eigentümern auf dem Postweg bekannt gegeben.
Zur Erinnerung nochmal der Hinweis: Das erklärte Ziel des Gemeinderates ist es, infolge der Umsetzung der Grundsteuerreform eine Aufkommensneutralität in der Gesamtsumme der eingenommenen Grundsteuern im Vergleich zu den bisherigen Einnahmen zu erzielen. Dies waren im Jahr 2024 bei der Grundsteuer A rund 67.700 Euro und bei der Grundsteuer B rund 734.600 Euro. Beim einzelnen Eigentümer ist jedoch eine teils erhebliche Abweichung von der bisher gezahlten Grundsteuer möglich, dies ist aufgrund der Gesetzessystematik leider nicht zu vermeiden.
Die konkrete Ankündigung der Thüringer Landesregierung nun eine „Reform der Grundsteuerreform“ auf den Weg zu bringen, ist dem Grunde nach begrüßenswert, kommt jedoch für das Erhebungsjahr 2025 zu spät. Die im Moment angedachten Optionen sollen differenzierte Hebesätze zwischen Wohn- und Nichtwohngrundstücken für die Grundsteuer B und eine Anpassung der Steuermesszahlen ermöglichen. Die Änderungen können bei den differenzierten Hebesätzen frühestens ab 2026 umgesetzt werden bzw. wird eine Anpassung der Steuermesszahlen erst ab 2027 wirksam, soweit der Landtag die Gesetzesänderungen beschließt.
Nach der schon angespannten finanziellen Situation im vergangenen Haushaltsjahr, welches nur aufgrund von Einsparungen und Aufschieben von Instandsetzungsmaßnahmen ohne Fehlbetrag abgeschlossen wurde, steht die Gemeinde im Haushaltsjahr 2025 vor einer ähnlichen Herausforderung. Derzeit wird mit Hochdruck an der Erstellung eines ausgeglichenen und ausgewogenen Haushaltsplanes gearbeitet. Durch stark gestiegene Ausgaben (Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten, Personalkosten, Kreis- und Schulumlage usw.) sowie gleichzeitig stagnierende bzw. sinkende Einnahmen, ist ein Ausgleich nur unter großen Anstrengungen möglich. Realität ist hier leider, dass wieder nicht genug finanzieller Spielraum vorhanden sein wird, um anstehende Instandsetzungs- und Reparaturmaßnahmen durchzuführen. Wir fahren teils weiter auf Verschleiß. Problematisch ist hierbei auch der Umstand, dass viele in den Orten getätigte Investitionen nun schon teils 20 Jahre und mehr zurückliegen, es gibt deshalb wie im privaten Haushalt einen erhöhten Sanierungsbedarf.
das Osterfest steht vor der Tür - eine Zeit der Hoffnung, des Aufbruchs und des Miteinanders. In diesen Tagen feiern wir nicht nur das Erwachen der Natur, sondern auch den tiefen Sinn dieses Festes: den Sieg des Lebens über die Dunkelheit, die Kraft der Erneuerung und die Bedeutung der Gemeinschaft.
Im Blick auf die oben gemachten Ausführungen sollten wir das Osterfest dazu nutzen, innezuhalten, durchzuatmen und mit neuer Zuversicht nach vorne zu blicken.
Erfreuen wir uns an dem Geschaffenen in unserer Landgemeinde oder auf die vielen anstehenden Höhepunkte im Leben der Dorfgemeinschaften.
Auf den Baustellen in Kleinrettbach und Neudietendorf wird mit Hochdruck gearbeitet. Die Ortsdurchfahrt von Kleinrettbach ist fertiggestellt und seit dem 04.04.2025 wieder für den Verkehr frei gegeben. Der Glasfaserausbau durch die Thüringer Netkom GmbH ist weit fortgeschritten und erste Haushalte sind mittels Glasfaser ans Internet angeschlossen. Beim gemeinsamen Frühjahrsputz in den Ortschaften haben wieder viele von Ihnen mit angepackt, um den Schmutz des Winters oder die achtlos weggeworfenen Gegenstände zu beseitigen. Hierfür ein großes Dankeschön!
Die Osterzeit erinnert uns auch an die Werte, die unsere Gesellschaft tragen: Solidarität, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Werte, die in unseren Dörfern nicht nur Worte sind, sondern gelebt werden. Sei es durch ehrenamtliches Engagement, nachbarschaftliche Unterstützung oder den Einsatz für diejenigen, die Hilfe brauchen - gemeinsam geht es eben besser. Dafür danke ich Ihnen allen von Herzen!
Ostern ist ebenso ein Fest der Familien. Nutzen Sie daher die Feiertage, um Zeit mit Ihren Liebsten bei guten Gesprächen zu verbringen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien frohe Ostertage, Gesundheit, Glück und weiterhin viel Zuversicht!
Ihr Christian Jacob
Bürgermeister