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Stadtkurier Neuhaus
Ausgabe 8/2025
2. Nichtamtlicher Teil
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133 Jahre Neuhäuser Holzkirche

Wahrzeichen der Stadt

Holzkirchen haben in Neuhaus am Rennweg eine lange Tradition. Der Graf Albert Anton von Schwarzburg - Rudolstadt ließ schon im Zeitraum von 1668-1673 dort, wo jetzt das ehemalige Rathaus steht, ein neues gräfliches Jagdhaus und am Seitenflügel eine evangelisch-lutherische Barockkirche errichten. 10 Jahre lang hatte der Ort keinen eigenen Pfarrer und keine eigene Pfarrei. So kam alle 4 Wochen ein Pfarrer aus Oberweißbach oder Mellenbach nach Neuhaus um einen Predigtgottesdienst für die Grafen abzuhalten. Das „einfaches Volk“ mußte bei Wind und Wetter zu allen Jahreszeiten ca. 10 km nach Oberweißbach und zurück. Erst 10 Jahre später, 1683, hatte Neuhaus dann einen eigenen Pfarrer und eine Pfarrei. So fand der Gottesdienst im Ort statt. 1695 kam ein Pfarrhaus hinzu.

Die Barockkirche war nur ein „Bretterbau“, nur Turm und Dach waren geschiefert, der Rest war Holz. In dieser Kirche gab es einen Kanzelaltar. Die Kanzel war über den Altar und dies sollte ausdrücken, daß das Wort Gottes und der Bibel noch über dem Mahl des Herrn stehen. In der Barockkirche saßen vorn die Grafen im „Grafenstand“, die reichen Leute mit Namensschild sowie Männer und Frauen getrennt. Oben auf dem Kirchturm war kein Kreuz, sondern die Schwarzburger Goldschürfgabel, das Symbol des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt.

Die Barockkirche wurde Jahr für Jahr mit wachsender Einwohnerzahl immer wieder um- und ausgebaut. Das tat der Kirche nicht gut, sie wurde immer maroder. Es regnete rein, so daß oft der Gottesdienst mit Regenschirm stattfand. Zum Schluß mußten um das Gotteshaus zwei Eisenketten herumgezogen werden, damit es nicht einstürzte. Aber die Fürsten und die Einheimischen wollten in einer großen stattlichen Kirche „sitzen“ und so wurde eine neue wunderschöne Holzkirche gebaut. Während diese am 28. August 1892 geweiht wurde, kam es zwei Jahre später zum Abriß der Barockkirche.

Mittlerweile ist dieses Gotteshaus mit 800 m Höhenlage, eine der höchstgelegenen Stadtkirchen und gleichzeitig die größte Holzkirche in Mitteldeutschland. Sie ist außen komplett verschiefert, typisch für das Thüringer Schiefergebirge. Früher waren auf dem Dach, auf jeder Seite, jeweils noch fünf herrlich verzierte Dachgauben. Man hat sie wieder wegen Sturm- und Schneegefahren entfernt.

Oben auf der Kirchturmspitze ist ein Kreuz ( auf der Barockkirche war die Goldschürfgabel, das Symbol des Fürstentums Schwarzburg Rudolstadt ). Die Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche und seit Jahren auch ein ökumenisches Haus. Am Samstag um 16.00 Uhr treffen sich in der Winterkirche die Katholiken, sonntags die evangelischen Christen im Hauptraum.

Unterhalb des Kreuzes sind auf dem Kirchturm zwei Lilien zu erkennen, ein kirchliches Symbol der Unschuld, der Reinheit und der Jungfräulichkeit.

Ursprünglich waren oben im Kirchturm zwei Bronzeglocken, diese wurden im 1. Weltkrieg eingeschmolzen. Deshalb steht seit 1924 links neben der Kirche ein kleiner Glockenturm, „gefüllt“ mit drei Gußstahlglocken. Diese waren für den Kirchturm zu schwer.

Am 20. Juni 1891 begannen die Bauarbeiten und schon ein Jahr später am 28. August 1892 war die Weihe. Ein sehr junger Pfarrer, Hilmar Scheller, kam mit 27 Jahren nach Neuhaus, setzte sich 4 Jahre erfolgreich für den Kirchenbau, die angrenzende Schule und den nahedelegenen Friedhof „Bau“ ein. Drei Wochen vor der Weihe ist Hilmar Scheller an einer verschleppten Erkältung mit Herzinfarkt verstorben, hinterließ Frau und zwei Kleinkinder. Ihm zu Ehren wird sein Grab auf dem nahegelegenen Friedhof „Bau“ noch gepflegt.

Während diese Kirche 1892 geweiht wurde, wurde die Barockkirche zwei Jahre später abgerissen. Die neue Kirche kostete 40.000 Gulden. Dieser Betrag war für damalige Verhältnisse viel Geld. Die Stadtkasse war leer und so wurde die Kirche ausschließlich vom Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt bezahlt.

Die Region war schon damals von einer „Monokultur“, der Fichte, geprägt. So war es naheliegend, daß diese Kirche vorwiegend aus Fichte und etwas Weißtanne gebaut wurde. Nur Kanzel und Altar bestehen aus Buche und Eiche.

Die Fichte hat eine Eigenschaft, sie dunkelt nach. Diese Veränderung brachte es mit sich, daß im Innern der Kirche 10 Kerzenkronleuchter installiert werden mußten. Während des 1. Weltkrieges wurden 8 von 10 Kerzenkronleuchter eingeschmolzen. Nur die beiden im Mittelgang sind noch die Originale. Es sind die sogenannten Berliner Kerzenkronleuchter. Warum Berliner? Der fürstliche Baurat Rudolf Brecht, der verantwortlich für diesen Kirchenbau war, er war viel auf seinen Dienstreisen in Königsberg, in England, aber auch in Preußen unterwegs.

In den preußischen Amtsstuben gab es solche herrliche Kerzenkronleuchter und davon war Rudolf Brecht so überwältigt, daß er sie „indirekt“ mit nach Neuhaus nahm.

Rudolf Brecht hatte den Auftrag, in Neuhaus eine sogenannte „erzählende evangelisch - lutherische Kirche“ im englisch- neogotischen Baustil zu errichten. Hier sollten die Jesusworte aus dem Johannesevangelium 15.5 „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ künstlerisch und architektonisch umgesetzt werden. Und wenn die Besucher in den Hauptraum der Kirche kommen, so können sie vielfach Motive des Weinstocks entdecken.

Zuerst war in der Holzkirche gar keine Heizung. Im Winter dauerte der Gottesdienst nur 15-20 Minuten, die Leute standen und froren. So wurde 1934 unterhalb der Sakristei eine Kohleheizung eingebaut. Geheizt wurde mit Braunkohle, es hat mehr nach Rauch gestunken, als gewärmt. Deshalb wurde 1979 eine Wand eingezogen, Heizkörper angebracht und damit die sogenannte „Winterkirche“ geschaffen. Hinzu kamen kleine Kanzel und Altar, Bestuhlung und 1986 ein Orgelpositiv mit 5 Registern. Seid Jahren wird diese „Winterkirche“ für den katholischen Gottesdienst jeweils samtags genutzt, Pfarrer kommt aus Sonneberg.

Beim Betreten des großen „Kirchensaals“ sollte der Besucher einfach mal ganz tief durchatmen. Man hat das Gefühl, man riecht förmlich das Holz. In diesen Raum passen unten ca. 350 Leute, oben auf der Empore 50. Insgesamt 400 Leute finden in der Holzkirche Platz. Unterhalb der Sitzbankreihen sind kleine elektrisch betriebene Heizkörper zu erkennen, die 1997 in die Kirche eingebracht wurden. Diese können bankweise zugeschaltet werden.

Diese Kirche wurde im englisch neogotischen Baustil errichtet. Dies sieht man an den oberen kleinen runden farbigen Rad- oder Rosenfenstern, an den Zwillingsfenstern mit den Spitzbögen. Bei den unteren Fenstern ist an den Zwillingsfenstern der Tudorbogen zu erkennen. Es gibt in dieser Kirche viele gotische Elemente, wie Dreischneuß, Fischblase oder überall an den Sitzbankreihen die Kleeblätter. Früher wurden auf den Steinstufen die Wochenlieder, die sogenannten Graduallieder gesungen.

Nachdem 8 von 10 Kerzenkronleuchtern eingeschmolzen waren, war es in dieser Kirche sehr dunkel. Für den Kauf neuer Leuchter war kein Geld vorhanden. Und so mußten sich die Glasbläser etwas einfallen lassen. Sie fertigten aus einfachem Rohmaterial, aus Glasstäben, die oben und unten verdrahtet wurden, kleine Lampen an. Es waren ehemalige Gaslaternen, die umfunktioniert wurden. Den Glasbläsern zu Ehren hat man diese Lampen bis heute in der Kirche belassen. Sie leuchten noch immer und passen sehr gut in den Kirchensaal.

Es lohnt sich vom Alterraum aus gedanklich in den Kirchenraum zu schauen. Während in der Barockkirche vorn die reichen Leute und Männer und Frauen getrennt Platz nahmen, saßen in der neuen Kirche schon 1892 Männer und Frauen zusammen. Der Antrag der Förster vorn zu sitzen wurde abgelehnt. Das war für das Jahr 1892 schon eine kleine Revolution in der Kirche.

Durch die aufgebrochenen Decke in der Mitte, die aussieht, als wenn ein Schiff auf dem Kopf steht und das Holz hat diese Kirche eine sehr gute Akustik, einen herrlichen Klang. Hier sang schon u.a. Ivan Rebroff, die Don Kosaken oder der Kammerchor Wernigerode. Zu hören waren auch Posaunenbläser und Chöre.

Die schönen Kerzenkronleuchter im Mittelgang sind noch die Originale. Sie wurden sehr kostenintensiv restauriert. Sie bestehen aus Messing und sind versehen mit Kerzen, die lange brennen und wenig tropfen. Diese werden entzündet zu Weihnachten, zu Ostern, zur Konfirmation, zu Hochzeiten, Trauerfeierlichkeiten und Festlichkeiten. Und schaut man die Kerzenkronleuchter genauer an, sind die Motive des Weinstocks, die Trauben und Blätter zu erkennen.

Oben seitlich links und rechts an der Decke wurden nach der „Wende“ auf jeder Seite jeweils drei elektrisch betriebene Kronleuchter, die sogenannten Repliken, angebracht. Ein Kronleuchter kostete 4.000 Euro.

Vorn rechts im Altarraum ist ein kleiner sehr interessanter „offener“ Raum, die ehemalige Taufkapelle. Früher wurden die Kinder, oft im kleinen Familienkreis an Wochentagen getauft, aber die Gemeinde wollte teilhaben an der Taufe und deshalb stellte man Taufstein mit Taufbecken nach vorn vor die Kanzel. Heute werden die Kinder am Wochenende während des Gottesdienstes getauft. Im Raum der ehemaligen Taufkapelle sind nun Tafeln von Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges untergebracht.

In der Nacht vom 11. zum 12. April 1945 wurde Neuhaus von den Amerikanern beschossen. Im Ort gab es fanatische Faschisten und die Leute hatten Angst die weißen Fahnen zu hissen. Es wurden noch Panzersperren in Richtung Steinheid errichtet. So kam es zum Artillerieangriff von Scheibe Alsbach aus, der 10 Tote und 34 zerstörte Häuser forderte. Wie durch ein Wunder überstanden das „Pettyhaus“, die Schule und die Holzkirche den Beschuß.

Zur Zeit des Faschismus war diese Kirche ideologisch gleichgeschaltet. Es gab die Deutsche Kirche, die von den Faschisten beherrscht wurde. Gleichzeitig war aber auch in Neuhaus von 1934 - 1946 eine Bekenntniskirche aktiv. Deren Mitglieder mußten sich bei Privatleuten oder in Gaststätten treffen. Viele sind auch den bekannten Bekenntnispfarrer Paul Friedrich zu seinen Gottesdiensten nachgereist. Dieser war von den Faschisten aus Neuhaus vertrieben wurden.

Das in der Neuhäuser Holzkirche die Vertreter der Deutschen Kirche das Sagen hatten, sieht man an den freigelegten Ornamenten im Altarraum. Früher war der gesamte Altarraum mit schönen Ornamenten geschmückt. Die unteren Bretter waren genau so dunkel wie die oberen. Aber unter den Ornamenten befanden sich auch jüdische Zeichen (Granatapfel). Das wollten die Faschisten nicht dulden und so wurden die bedruckten Bretter mit Farbe überstrichen.

Während es in der Barockkirche einen Kanzelaltar gab, hat man im neuen Gotteshaus Kanzel und Altar, bestehend aus Buche und Eiche getrennt. Ursprünglich sollte ein kleinerer Altar in diese Kirche kommen. Aber der fürstliche Baurat Rudolf Brecht hat sich für einen Hochaltar eingesetzt, der bis in die Apsisfenster reicht.

Oben am Altar befindet sich die Kreuzblume, der sogenannte Vimberg. Links und rechts kleine Türmchen, das Zeichen der Dreifaltigkeit - Vater, Sohn und Heiliger Geist (Schöpfer, Erlöser und Erhalter ) und Lilien.

Das Altarbild ist eine Kopie der Kreuzabnahme von Peter-Paul Rubens. Da Original befindet sich in der Liebfrauenkathedrale in Antwerpen. Es ist vom Triptychon das Mittelbild. Das Ölgemälde entstand um 1612.

Peter-Paul Rubens malte des Öfteren die Kreuzaufrichtung, als auch die Kreuzabnahme für Privatkapellen u.a. für Eleonora de’ Medici Gonzaga Herzogin von Mantua in Italien oder für große Kirchen in St. Petersburg.

Man sieht hier sehr schön dargestellt die Kreuzabnahme Jesus auf Leichentuch. Links Johannes, rechts 3 x Maria ( Mutter Maria, Maria Magdalena, Maria Kleophas ) sowie oben links Nikodemos - alles enge Vertraute von Jesus.

Das Eisenkreuz wurde vermutlich gegossen im nahegelegten Eisenwerk in Katzhütte. Es trägt die Inschrift „INRI“- Jesus von Nazareth, König der Juden

Unten am Altar sind die griechischen Buchstaben Alpha und Omega angebracht. Im Buch der Offenbarung sagt Gott „Ich bin der Anfang und das Ende, das Ziel.

In der Mitte etwas verschachtelt X und P, die griechischen Buchstaben xi und rho - die Anfangsbuchstaben von Jesus Christus. Es ist das sogenannte Christusmonogramm.

Die beiden Geländer links und rechts weisen auf die Wandelkommunion hin. Früher nahm die Gemeinde fortlaufend am Abendmahl teil. Links stand der Kirchenälteste gab die Hostie aus, die Leute sind hinter den Altar entlang gelaufen. Dort wurden auch die Spenden eingesammelt. Rechts stand der Pfarrer und gab den Wein aus. Heute steht man im Halbkreis und empfängt Hostie und Wein.

Überall in dieser „erzählenden“ Kirche findet man Motive des Weinstocks, die Trauben Blätter und Knospen. So in den Fenster der Apsis - noch Original von 1892,, an der Kanzel sehr schön in Holz verarbeitet und am Apsisbogen.

Die oberen Fenster wurden in solchen Farben dargestellt, so wie sich die Trauben innerhalb eines Jahres farblich verändern. Von ganz hell, über rosa, rot bis hin zu blau. In der Mitte das Grün für die Blätter und am Ende die Farben des Weines gelb und rot. Immer wieder das Thema des Weinstocks.

Die Tafel an der Empore erinnert an die Friedensfeier von 1871 ( Ende Deutsch-Französischer Krieg )

Auf der Empore hat man das Gefühl „von nun an geht es bergab“.

Schon 1892 haben sich die Handwerker Gedanken gemacht und haben diesen schräg verlaufenden Boden eingebracht. Neben der Orgel steht der Kirchenchor und wenn die Leute versetzt stehen, ergibt sich eine bessere Akustik.

Von hier oben hat man einen herrlichen Blick auf die Fenster der Apsis, auf Kanzel und Altar, man sieht sehr schön die aufgebrochene Decke und den Farbverlauf der oberen Fenster. Die Glasmalerei der Fenster wurde durchgeführt von der Glasmalereifirma Ferdinant Müller aus Quedlingburg im Harz.

Links an der Wand sind zwei Kurbeln angebracht, mit deren Hilfe die Kerzenkronleuchter gehoben und gesenkt werden. Und vergleicht man die elektrisch betriebenen Kronleuchter mit den Kerzenkronleuchtern in der Mitte, dann kann man feststellen, daß diese in der Gestaltung gleich sind.

Auf der Empore befindet sich auch eine größere Orgel. Es ist die zweite Orgel in dieser Kirche. Die erste wurde 1892 im neogotischen Gehäuse von der Orgelbaufirma Carl Lösche aus Rudolstadt eingebracht. Diese Orgel stammt aus dem Jahre 1974 und wurde gebaut on der Orgelbaufirma Rudolf Böhm aus Gotha.

Die Orgel hat Orgelpfeifen aus Kupfer und Zinn. Eigentlich selten, daß Orgelpfeifen aus Kupfer sind. Aber diese Orgelpfeifen entsprechen allen Anforderungen an modernes Orgelspiel. Es sind hunderte von Orgelpfeifen. Die kleinste ist so groß, wie ein kleiner Finger, die größte befindet sich in der Mitte. Es gibt auch sogenannte Blindorgelpfeifen, die nicht angeschlossen sind, sie wurden eingebaut wegen der Optik und Symmetrie.

Über den Spiegel in der Mitte ist der Orgelspieler mit Kanzel und Altar verbunden, damit er seine Einsätze nicht verpaßt. Die beiden kleinen Lampen links und rechts stammen noch aus DDR-Zeiten. Sie haben zwei gute Eigenschaften. Sie leuchten und wärmen gleichzeitig, wie eine Rotlichtlampe. Gerade im Winter eine gute Wärmequelle für den Orgelspieler.

Während das Orgelpositiv in der Winterkirche 5 Register hat, hat diese Orgel 13 Register. Von der ersten Orgel wurden 2 Register übernommen, der Subbass 16 Fuß und die Oktave 4 Fuß.

Diese Orgel hat 2 Manuale ( Spielebenen ) und 3 Koppeln ( Spielhilfen ).

Auch am neogotischen Gehäuse wird links und rechts das Thema des Weinstocks wieder aufgegriffen. Zu sehen sind Trauben und Blätter.

Diese Kirche ist das Wahrzeichen der Stadt Neuhaus. Sie ist etwas ganz Besonderes, gut erhalten, einfach, schlicht und schön, das „Gegenstück“ zu den goldbeladenen katholischen Kirchen.

Der Graf Albert - Anton von Schwarzburg Rudolstadt verbrachte viele Wochen im Jahr mit seinem Gefolge hier in Neuhaus zur Jagd. Ab und zu nahm er auch seine Gemahlin Aemelie Juliane - Reichsgräfin von Schwarzburg-Rudolstadt mit. Sie machte sich immer große Sorgen um ihren Gemahl, ob er auch gesund wieder von der Jagd oder seinen Reisen zurückkommt. Vor lauter Kummer schrieb sie 586 Kirchenlieder, die auch heute noch gespielt und gesungen werden.

Text und Fotos: Ingo Greiner