Mit einem Zeichen des Friedens begann der katalanische Cellist Roger Morelló Ros sein Konzert in Arnshaugk zum Neustädter MusikSommer. Und er tat es damit seinem Idol, dem 1973 verstorbenen katalanischen Cellisten Pau Casals, gleich, der ein jedes Konzert mit dem traditionellen katalanischen Volkslied „El cant dels ocells“ (Der Gesang der Vögel) eröffnete, welches in Katalonien ein musikalisches Zeichen des Friedens ist.
Durch das ganze Programm zog sich die biographisch-musikalische Spur Casals. Nicht nur in der Werkauswahl selbst, sondern gerade auch in der Interpretation, die der Solist des Abends einem interessierten Publikum auf besondere Weise Nahe brachte. Gravitätisch und mit viel Tiefe im Klang und Ausdruck in der Spielweise gestaltete Morelló Ros das Neustädter Konzert. Dabei merkte man, dass das Violoncello der menschlichen Stimme klanglich am nächsten kommt.
Zugleich hörte man, dass dem Musiker die Musik seiner Heimat im Blut lag. Da klapperten Kastagnetten und die Arpeggien der spanischen Gitarre waren auch auf Cello mehr als hörbar. Viele der gespielten Werke wurden extra für den Solisten komponiert und waren ihm auf den Leib geschrieben. Doch auch die Brücke nach Mitteldeutschland mit Werken Johann Sebastian Bachs schlug Morelló Ros musikalisch ganz liebevoll und mit musikalischem Ausdruck.
Ein schöner Sommerabend mit guter Musik von einem hervorragenden Musiker interpretiert - das ist der Neustädter MusikSommer.