Der Sozialkunde-Kurs der 11. und 12. Klasse der AWO-Schlossschule musste sich am 4. November einer besonderen Herausforderung stellen: die Schüler waren gerufen worden, weil das Mädchen Mika verschwunden war und deren Freundin sie nun gebeten hatte, gemeinsam mit ihr in Mikas Zimmer nach Spuren zu suchen. So sollten sie herausfinden, wo sich die Jugendliche aufhält und mit wem sie unterwegs sein könnte.
Das Szenario war Bestandteil des mobilen Escape Rooms „Auf Mikas Spuren“, den die Stadtbibliothek in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung anbieten konnte. Dafür entstand zwischen den Bücherregalen ein Jugendzimmer. Ziel war ein niedrigschwelliges Angebot zum Thema Populismus, dem sich auch eine Reflexion anschloss. Diese wurde, wie der Escape Room selbst, von zwei Mitarbeiterinnen der Agentur polyspektiv aus Berlin durchgeführt.
Die Hinweise, die die Teilnehmer erhielten, lockten sie zunächst bewusst auf falsche Fährten in Richtung Islamismus und Rechtsextremismus. Vorgefasste Meinungen, die Teile unserer Gesellschaft prägen, waren zentraler Bestandteil der Spurensuche. Im Auswertungsgespräch verdeutlichte sich aber, dass die Schüler sehr gut differenzieren können und am politischen Geschehen interessiert sind. Die Begriffe Populismus und auch Extremismus wurden dank des kreativen Zugangs und der damit einhergehenden Sensibilisierung noch einmal greifbarer.