Aus dem Stadtgeschehen

Nun war es 500 Jahre her, dass Martin Luther das letzte Mal die Stadt besuchte - Anlass genug, den diesjährigen Reformationstag in Neustadt diesem Besuch zu widmen. Und die zahlreichen Gäste dieses Tages hatten dabei viel zu entdecken und zu probieren. Ob Hirschhornkuchen, Reformationsbrötchen oder Waffeln, stilechte, jahrzeitliche und vom Namen her historische Cocktails - kulinarisch war es schon einmal sehr vielfältig, was die Stadtverführerinnen und ihre Freunde anboten. Ausprobieren konnte man sich auch beim Basteln von Laternen oder dem Schreiben alter Schriften. Mit Feder und Tinte ging es an die Kurrentschrift. Und das Schreiben mit der Hand ist noch immer gefragt und gar nicht out. Denn mehr als 15 Teilnehmer aller Generationen hatten sich im Schreibkurs auf den alten Schulbänken ausprobiert. Im Keller des Lutherhauses flimmerte Luthers Kellerkino. Der Film erzählte in Form eines Comics ganz liebevoll und leicht verständlich, was da eigentlich passierte, als die Reformation, die bis heute nachwirkt, Europa veränderte. Dies war auch bei den beiden Vorleseangeboten zu hören. Auch das Museum für Stadtgesichte wurde mit seiner Postkartenausstellung bewundert. Den Tagesabschluss bildete eine Führung durch die Reformationsgeschichte der Region. Fast in Tagesschritten ging man der Geschichte bis zu jenem Augusttag 1524 auf den Grund, über den die Neustädter Chronik berichtet: Anno 1524 war Herr Doctor Luther, Theander und Megalander, wieder hier.

Den ganzen Reformationstag über wimmelte es im Lutherhaus. Da wurde entdeckt, sich ausgetauscht, probiert und Neues erfahren. Ehren- und Hauptamtliche gestalteten für alle ein lebendiges Reformationsfest, ohne, dass die alte Geschichte verstaubt daher kam. Allen einen herzlichen Dank.