Zu Beginn der zweiten Februarwoche erreichten die Stadtverwaltung Neustadt an der Orla mehrere Meldungen, dass der Schwan am Gamsenteich im Wasser festgefroren sei und sich verletzt hätte. Durch die Leiterin des Fachdienstes Ordnung wurde daraufhin der Tierarzt und ein Mitarbeiter der Feuerwehr Neustadt herbeigerufen, um das vermeintlich eingefrorene und verletzte Tier zu untersuchen. Bei der Untersuchung konnte keine Verletzung festgestellt werden. Es wurde vom Tierarzt aber angeraten das Füttern zu unterlassen, da der Schwan keine Anzeichen von Untergewicht aufweist und sich in einem guten Allgemeinzustand befindet. Diesbezüglich weisen wir nochmals daraufhin, dass der Schwan und auch die restlichen Mitbewohner des Gamsenteiches nicht mit getrocknetem Brot und Küchenabfällen gefüttert werden dürfen, dies stellt eine Gefahr für die Tiere dar. Wer gelegentlich geeignetes Wildfutter bereithält, kann dies natürlich weiterhin gerne tun. Auch die Kälte kann den Tieren, egal welchen Alters, nichts anhaben. Diesbezüglich wurde beim NABU Thüringen nachgefragt und folgende Aussage wurde uns übermittelt:
„Wenn Teiche, Seen und sogar Flüsse zufrieren, fürchtet so mancher besorgte Naturfreund, dass Enten und andere Wasservögel auf der Eisfläche festfrieren könnten. Laut NABU Thüringen ist diese Sorge jedoch weitgehend unbegründet. Die Vögel sind zwar barfuß unterwegs, an solch widrige Umstände aber bestens angepasst. Dass sie auch an den federlosen Füßen nicht auskühlen, dafür sorgt das so genannte Wundernetz, das nach dem Prinzip des Wärmetauschers funktioniert.
Auch der übrige Vogelkörper ist hervorragend auf Kälte eingestellt. Wetterfeste Deckfedern schützen die wärmenden Daunen vor Nässe. Die Vögel fetten das Deckgefieder mit einem öligen Sekret ein, das sie in der Bürzeldrüse produzieren. So sind sie hervorragend gegen Nässe geschützt. Bis zu 80 Grad Celsius kann der Temperatur-Unterschied zwischen Körperinnerem und Umgebung betragen.“
Wir möchten an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger appellieren, Fangaktionen zu unterlassen. Dies bedeutet zusätzlichen Stress für das Wildtier und sind unnötig, da die Tiere ihre Kraftreserven verbrauchen. Die Stadtverwaltung Neustadt an der Orla steht in dieser Angelegenheit im engen Austausch mit dem Tierarzt.
Lisa Fischer
FDL Ordnung