„Zu dir rufe ich, Herr, denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume der Felder verbrannt. Auch die wilden Tiere schreien lechzend zu dir, denn die Bäche sind vertrocknet und Feuer hat das Gas der Steppe gefressen.“
Wenn wir von solch einem Unheilszenario hören, dann denken wir in diesen Tagen an Kriege, die alles zerstören und viele Opfer fordern. Aber auch Waldbrände beispielsweise in Griechenland, Spanien und den USA sind in bestimmten Jahreszeiten schon die Regel.
Über den Verfasser, Prophet Joel, ist nicht viel bekannt. Der erste Teil des Buches spricht von Umweltkatastrophen wie Heuschreckenplagen und Dürre und der Anlass für eine Bußfeier. Wir können hier die Gestaltung der österlichen Bußzeit als Parallele sehen. Und wir erfahren im weiteren Buch vom zukünftigen Heil für alle, die sich an Gott ausrichten. Eine Heilszeit hier schon auf Erden, aber auch in der Endzeit.
Auch unserer Bitte an Gott ist es immer wieder Unheil abzuwenden. Wir erwarten Gottes Segen, seinen Heiligen Geist, den wir auf dem Weg zum Pfingstfest erbitten und dass er den Völkern wieder Frieden und Sicherheit bringen möge. Ja, Unheil und Vernichtung erschrecken uns besonders dann, wenn sie von Menschen verursacht werden. Wir sind schockiert davon, wie viel Unheil aus dem menschlichen Geist hervorbrechen kann. Und wir wollen alles Menschenmögliche dagegen aufbieten, um es einzudämmen oder sogar zu verhindern. Der Frieden muss bei uns beginnen und weil unsere kleine Kraft zu klein ist, dürfen wir unser Bemühen mit Christus, dem Heilsbringer, verbinden. Unser Glaube hilft zu einem neuen Anfang. Überlegen wir: Welche Worte kommen aus unserem Munde? Worte der Verständigung oder der Ablehnung und Unversöhnlichkeit? Bauen wir Brücken zueinander - auch zwischen Menschen unterschiedlicher Ansichten - oder heben wir Gräben aus und verfestigen damit das Trennende? Wo geben wir dem Geist der Liebe Christi zu allen Menschen eine Chance?
Dazu sind wir in diesen Tagen berufen. Geben wir dem Auferstandenen noch mehr Möglichkeiten in unserer Welt zu wirken. Verbinden wir uns in seinem Geist, seien wir Menschen der Hoffnung in dieser österlichen Zeit. Das erbittet Ihnen
Pfarrer Werner Ciopcia