Von Klaus Dreischerf, mit Ergänzungen vom Chor Langula
Wie vielerorts bei derartigen Traditionsveranstaltungen zu hören war lag es hier in der Sankt-Georg-Kirche förmlich in der Luft: „Endlich ist es wieder soweit!“ Die Kirche war zu dieser frühen Abendstunde am dritten Adventsonntag sehr gut gefüllt, was nicht nur die Mitglieder des Chores und der Bläservereinigung erfreute, sondern auch Pfarrerin Christiane Apitzsch-Pokoj. Sie erlebte in ihrer Amtszeit hier dieses Konzert zum ersten Mal und drückte in ihren Worten die Begeisterung und Freude darüber aus. Toll sei es nach dieser Zeit in eine so gut gefüllte Kirche zu blicken. In einem Gespräch vor dem Konzert sagte der Chorleiter Peter Schnepf gegenüber unserer Zeitung, er ist erleichtert, dass sein Chor gut über die Zeit der Pandemie gekommen sei. In dieser Zeit waren erst mal alle Aktivitäten und Auftritte abgesagt. Als Alternative haben wir dann im Sommer und Herbst des vorigen Jahres im Freien zwischen Kirche und Probenraum viel geprobt, so Peter Schnepf. Die Proben wurden unter anderem auch mal auf den Saal der Schänke verlegt, damit man weit genug auseinander sitzen konnte. Das ermöglichte, dass der Chor in diesem Jahr fast alle Auftritte wahrnehmen konnte. Mit der Mitgliederstärke hat der Chor trotz aller Einschränkungen in dieser Zeit keinerlei Probleme. Bei der Kreismitgliederversammlung der Chöre habe er gehört, dass viele seiner Kollegen Sorgen in Ihren Chören haben. Diese Sorgen müsse er sich zum Glück nicht machen. Zwar seien altersbedingt in dieser Zeit vier Mitglieder des Männerchores ausgeschieden, "aber mit 27 Sängerinnen und 23 Sängern sind wir einer der größten gemischten Chöre im Kreis“, so der Chorleiter resümierend über dieses Thema. Bei den Frauen seien in dieser Zeit sogar zwei Mitglieder dazu gekommen, wovon eine erst achtzehn Jahre alt sei. Nach dem Einzug der Chöre begleitet von Evangelischen Bläserensemble Langula mit dem Stück „Adeste fideles“ begrüßte die Pfarrerin alle Konzertbesucher mit herzlichen Worten.
Einer der Höhepunkte des Konzertes war der Solovortrag des Titels von John Lennon und Yoko Ono „Happy Xmas“, den das Paar damals als Protest gegen den Vietnam Krieg der USA gemeinsam verfasste und gerade heute in unserer gegenwärtigen Zeit an seiner Aktualität nichts verloren hat. Die im Frauenchor neue Sopranistin Maya Paul sang diesen Titel unter viel Beifall aller Anwesenden.
Ebenfalls als Chor-Neuling mit solistischem Beitrag konnte Anne-Sophie Schnepf mit Gitarre und Gesang im Duett mit Christopher Perz überzeugen. Ihr Vortrag „Mary did you know“, ein mittlerweile klassisches Weihnachtslied aus dem angelsächsichen Kulturkreis, sprach vor allem das jüngere Publikum in der Kirche an und wurde zusätzlich begleitet von ihren Bruder Christopher Baumgart am Schlagzeug und dem Dirigenten Peter Schnepf am Klavier.
Die dritte Solistin im Bunde war ein bekanntes Gesicht aus den Konzerten vergangener Jahre. Lisa Dittrich hatte sich eine Variation von „Jemand der zaubert“ von Ella Endlich ausgesucht, ein modernes Märchen, passend zur vorweihnachtlichen Zeit, welches sie mit gewohnt einfühlsamer Sopranstimme, gleichfalls am Klavier begleitet von Peter Schnepf, interpretierte.
Musikalisch begleitet wurde der Chor wie schon in vergangenen Jahren von der Pianistin Susann Rettelbusch aus Kammerforst. Die Moderationen für diesen schönen Abend übernahmen in souveräner und bewährter Art Christina Carius und Baldur Schnepf.