Im Zusammenhang mit dem 32. Thüringer Wandertag 2024 in Kammerforst erfolgte durch die Mitglieder des Rennsteigvereins 1896 e.V. Ortsgruppe Hainich-Rennstieg eine Neubeschilderung im Bereich von Kammerforst bis zum Gebiet von Langula, hauptsächlich auf den zu diesem Highlight geplanten Wanderstrecken.
Eine dieser Touren führte auch vorbei an der historisch geprägten Königseiche am „Lambersbach“. Im Vorfeld wurde in Absprache mit dem Ortsteilbürgermeister Bodo Dittrich das Umfeld dieses Baumes durch die Gemeindearbeiter freigeschnitten. So konnte man erst die schön gewachsene Eiche bewundern. Von den Wanderfreunden unserer Ortsgruppe wurde noch eine Standorttafel aufgestellt. Über einen QR-Code, welcher sich auf der Tafel befindet, kann man einige Hinweise zur Geschichte der Königeiche erfahren (Auszüge der Aufzeichnungen des Ortschronisten Armin Walter).
Zum Zeitpunkt der Vorbereitung des Wandertages 2024 war bei uns schon die Idee geboren an dieser Stelle eine Ruhebank zu errichten. Im Rahmen eines Arbeitseinsatzes unseres Vereins Anfang April diesen Jahres ließen wir aus der Idee eine Tat werden.
Die dazugehörigen Betonteile stellte uns Bodo Dittrich aus Altbeständen des Bauhofs zur Verfügung, die Bretter die Ortsgruppe Hainich-Rennstieg vom Rennsteigverein 1896 e.V.
So besteht jetzt die Möglichkeit zum Verweilen an diesem geschichtsträchtigem Ort.
Mit dieser Maßnahme wollen wir einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur in unserer Region beitragen.
Gerd Betzold
Vorsitzender der OG Hainich-Rennstieg Kammerforst
Mit folgendem Gedicht von Pfarrer Ludwig Just (1864 - 1899 Pfarrer in Langula) wurde schon zu dieser Zeit an die Königseiche gedacht.
Die Königseiche
Die letzte ihres gleichen
in stiller Majestät -
ein Urbild deutscher Eichen
die Königseiche steht.
Stolz trägt sie ihre Krone
in ungebroch´ner Kraft,
dem Blitz und Sturm zum Hohne
auf knorrigem Riesenschaft.
Sie könnte Botschaft tragen
von manchem Streit und Leid,
aus Bonifatius Tagen
in alter Heidenzeit.
Es rauscht im grünen Zweige,
es knarrt der dürre Ast -
der Rest ist tiefes Schweigen,
unheimlich düster fast.
Die alten Wodanraben,
sie halten Zwiesprach hier,
und in dem Hohlraum haben
Nachttiere ihr Quartier.
Nun ist es anders worden:
Der Fuchs ist exkludiert,
vermauert sind die Pforten
und richtig zementiert.
Bei Langula vorm Hainich
die Königseiche steht.
Sie treu zu hüten, mein ich,
ist Pflicht, eh es zu spät.
Den Brand hinein zu tragen
Sind Buben stets bereit,
auch hört nicht auf zu nagen
der scharfe Zahn der Zeit.
Drum gilt´s, auf Wache stehen,
zu hüten Tag und Nacht -
damit Urenkel sehen
noch unsrer Eiche Pracht.