(Ortsteile Oberdorla, Niederdorla, Langula, Kammerforst, Oppershausen, Seebach, Höngeda, Großengottern, Heroldishausen)
Rohrbruch, Straßensperrung, kein Trinkwasser, Luft in den Leitungen, trübes Wasser usw. - das sind leider seit langer Zeit fast tägliche Botschaften im Bereich unseres ca. 130 km langen Leitungsnetzes.
In den letzten Jahren sind die Havarien, Ausfälle und die damit verbundenen Reparaturen exponentiell gestiegen.
Nicht nur unsere Ortsnetze, auch die Hauptleitungen sind in die Jahre gekommen.
Zugunsten niedriger Verbrauchspreise wurden leider kaum größere Investitionen in das Leitungsnetz vorgenommen.
Für Normalhaushalte in Thüringen bewegt sich der Wasserpreis für Trinkwasser typischerweise zwischen etwa 1,70 €/m³ und ca. 4,00 €/m³.
Ja, mit 1,77 €/m³ ist unser Wasser vom TWZV Hainich fast unschlagbar preiswert.
Die Grundgebühren in Thüringen variieren zwischen 150 und 200 € im Jahr.
Auch hier, mit 120 € pro Jahr, sind wir ganz vorn mit dabei.
Doch der Zustand des Leitungssystems und der Sanierungsbedarf lassen die Kosten seit langem steigen.
Regionen mit größeren Transportwegen je Einwohner sind hier ohnehin benachteiligt.
Dass die Freude an den niedrigen Preisen in der Vergangenheit schnell schwindet, dafür sorgt der sich seit langem entwickelte und sichtbare Unterhaltungsstau.
Hunderttausende Euro Reparaturkosten jährlich (Mai bis September 2025 ca. 300.000 €) machen den Verband nahezu handlungsunfähig.
Inflation und steigende Materialkosten sind weitere Kostenfaktoren und wurden nicht immer umfänglich berücksichtigt.
Die vorhandenen Mittel sind für den laufenden Betrieb und die ständigen Reparaturkosten fast aufgebraucht. Eine Anpassung der Kosten hätte längst erfolgen müssen.
Derzeit werden Lösungen erörtert, um die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser weiterhin zuverlässig und vor allem auch wirtschaftlich zu gewährleisten.
Ein Zusammenschluss mit dem TAZV Notter ist hier schon weit mehr als eine Idee.
Die Verbandsversammlungen haben sich bereits für einen Zusammenschluss ausgesprochen.
Ein Zusammenschluss kleinerer Verbände ist ein gängiger Weg, um Effizienz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit zu verbessern.
Es geht hierbei auch um die Bündelung von Ressourcen, den gemeinsamen Betrieb von Infrastruktur oder die Vereinheitlichung von Verwaltung.
Für den TWZV Hainich ist dies derzeit ein unumgänglicher Weg. Schließlich geht es hier um die Versorgung mit Trinkwasser, das sollte uns allen unbedingt immer bewusst sein.
Wir haben uns daran gewöhnt, dass ständig und scheinbar unerschöpflich sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn fließt.
Um dies weiterhin zu gewährleisten, wurde im Juni 2025 von den Verbandsvorsitzenden (A. Blankenburg, Th. Golebniak) eine erste Vereinbarung über die Übertragung von Aufgaben auf den TAZV Notter unterschrieben.
Ich denke, das ist der erste Schritt in die richtige Richtung.
Die nächste Aufgabe ist die Bestandsaufnahme der Anlagen des TWZV Hainich. Erst dann kann endgültig entschieden werden, ob ein Zusammenschluss mit dem TAZV Notter für diesen Verband wirtschaftlich und vertretbar ist.
Danke an dieser Stelle an Frau Hohlbaum und Herrn Vockrodt von der Kommunalaufsicht als ständige Ansprechpartner für die unbürokratische Unterstützung.
An dieser Stelle möchte ich mich außerdem für die arrangierte und professionelle Zusammenarbeit aller Beteiligten bedanken.
Hierzu gehören unsere Verbandsversammlungen und Ausschüsse - ohne deren Unterstützung und Willensbekundung könnte dieser Weg zum Zusammenschluss nicht eingeschlagen werden. Der Ausgang für den TWZV Hainich wäre ungewiss.
Neben dem Tagesgeschäft gibt es viel aufzuarbeiten, das kostet Energie und auch viele Nerven.
Vielen Dank an Christian Konkel, den Geschäftsleiter des TAZV Notter, Sarah Bergner in der Buchhaltung und Jan Schwarzburg sowie Herrn Dr. Richardt vom Büro Rother & Partner für die technische Unterstützung.
In der vordersten Reihe bzw. in jeder Baugrube, unsere Monteure Christoph, Ronny und Jens.
Ohne deren unermüdlichen Einsatz rund um die Uhr würde so mancher Wasserhahn für lange Zeit trocken bleiben. Danke und großen Respekt.
Ebenso zuverlässig und unkompliziert, bei den leider meist ungeplanten Bauvorhaben, ist die Zusammenarbeit mit der Straßenverkehrsbehörde des UH-Kreises, der Firma Verkehrsanlagenbau Führ, Firma HM Bauunternehmen und unserem KoBB Harald Meyer.
Danke auch an die vielen Bauleiter für die unendliche Anzahl an Ratschlägen und natürlich die Verpflegung unserer Arbeiter mit Kaffee, Kuchen und Mineralwasser. Zumindest die gut gemeinte Versorgung macht so manchen Arbeitsgang leichter.
Für das doch meist vorhandene Verständnis unserer Bürger möchte ich mich auch bedanken.
Derzeit entscheidet leider das Wasser fast allein, an welcher Stelle gebaut werden muss.
Gemeinsam müssen wir den Verband neu gestalten. Das Ziel „Investieren statt Reparieren“ ist für uns alle eine Herausforderung und ein längerer Prozess.
Um zukunftssicher zu agieren, werden wir uns von den niedrigen Preisen lösen müssen.
Den Mut hierzu müssen wir, die jetzigen Verantwortlichen haben, ein „weiter so“ ist nicht möglich und schon längst überholt.
Thomas Golebniak
(Verbandsvorsitzender TWZV Hainich)