Nichtamtlicher Teil

Eine Jahreshauptversammlung, die wohl den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Oberdorla noch sehr lange in positiver Erinnerung bleiben wird, fand am 09.03.2024 im Feuerwehrgerätehaus in Oberdorla statt.

Unter den Anwesenden war in diesem Jahr ein besonderer Gast: Thüringens Innenminister Georg Maier.

Und dieser lauschte den Berichten der Funktionsträger gespannt. Wehrführer Tobias Naumann gab einen Überblick über die Einsätze im zurückliegenden Jahr. Ein Ereignis stand dabei deutlich im Vordergrund: der Brand eines Einfamilienhauses im Juli 2023, welcher die Wehren der Vogtei sowie viele weitere Unterstützungskräfte des gesamten Kreises bis an die Belastungsgrenze brachte. Des Weiteren gab Naumann einen Ausblick auf die anstehenden Beschaffungsmaßnahmen von Uniformen bis hin zum Feuerwehrfahrzeug. Eine Spitze in Richtung Innenministerium konnte er sich dabei nicht verkneifen, als es darum ging, dass die Fahrzeugbeschaffung gänzlich ohne Unterstützung des Landes auskommen müsse. Der ausdrückliche Dank des Wehrführers ging in Richtung Bürgermeister und Gemeinderat, die das Projekt im letzten Jahr freigegeben hatten.

Als nächstes fasste der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Max Werner die Aktivitäten im zurückliegenden Jahr zusammen. Vom traditionellen Maisprung am Gerätehaus, über das Entenrennen zu Pfingsten bis hin zum Wintervergnügen sollen hier nur einige Beispiele genannt werden, welche sowohl zur Nachwuchsgewinnung als auch zur Einnahme von Geldern dienen. All dies kommt am Ende der Einsatzabteilung der Feuerwehr zugute. Nach den Berichten des Jugendwartes Tobias Götte, des Leiters der Ausbildung Carsten Kleinschmidt sowie des Kassenwartes Thomas Zedler konnte der Vereinsvorstand durch einstimmiges Votum der anwesenden Vereinsmitglieder entlastet werden.

Bei den nun folgenden Grußworten der Gäste war es Bürgermeister Martin-Christian Hecht, der sich für die sehr gute Arbeit aller Feuerwehren der Vogtei bedankte. Dabei sprach er vom Ehrenamt und dem dazugehörigen Vereinsleben, nicht nur in der Feuerwehr, vom „Motor des gesellschaftlichen Zusammenlebens“. Auch er sprach noch einmal vom Brand des Hauses in Oberdorla, der zwar einer Familie alles genommen, aber gleichzeitig das großartige Miteinander gezeigt hatte. Schon während des Einsatzes versorgten die umliegenden Bewohner alle Einsatzkräfte eine ganze Nacht hindurch mit Getränken, des Weiteren erfuhr die betroffene Familie im Nachhinein eine Welle der Unterstützung.

Im Anschluss war Innenminister Maier an der Reihe, sich für die Einladung zu bedanken und nutzte die Gelegenheit, ein paar Worte zum neuen Brand- und Katastrophenschutzgesetz zu sagen. Weiterhin wies Maier daraufhin, dass die Förderung der Jugendfeuerwehr durch die Verdopplung der Pauschale auf 50€ pro Kind auf einem guten Weg sei. Bei der Situation zur Ausbildung von dringend benötigten Führungskräften verwies Maier auf die deutlich erhöhten Lehrgangskapazitäten an der Landesfeuerwehrschule. Um den Abend abzurunden, spendierte der Innenminister ein Fass Bier, was die über einhundert anwesenden Kameradinnen und Kameraden mit Beifall belohnten.

Nach Kreisbrandinspektor Florian Krieg meldete sich der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Carsten Kleinschmidt zu Wort. Dieser ging insbesondere auf die Situation des Feuerwehrwesens im Kreis ein und verwies auf die Nachwuchsgewinnung durch den Feuerwehrsport. Das Vorhaben, in Mühlhausen am Standort des Landratsamtes ein Feuerwehrsportzentrum zu etablieren, war dem Innenminister nicht neu. Nach dessen Aussage gibt es wohl dahingehend bereits einen Ideenaustausch mit Landrat Harald Zanker.

Nach den Grußworten folgte der „zweitschönste Teil des Abends“. Neben Beförderungen gab es Auszeichnungen und Ehrungen für verdiente Kameradinnen und Kameraden.

Für alle war es sicher etwas Besonderes, diese Auszeichnung aus den Händen des Innenministers zu erhalten.

Unter anderem wurde Benjamin Peschmann mit der Ehrennadel des Thüringer Feuwehrverbandes in Bronze ausgezeichnet, für Kathrin Kleinschmidt und Andreas Zedler gab es Silber.

Die Geschäftsführer der Firmen Autoverwertung Trillitzsch, Herr Trillitzsch, und der Firma M.A.Z., Herr Breitbarth, erhielten die Auszeichnung als „Förderer der Feuerwehr“ für ihre geleistete Unterstützung in Form von Sachspenden.

Des Weiteren gab es für drei Kameraden das Großes Brandschutzehrenzeichen am Bande für 50 Jahre treue Dienste in der Feuerwehr.

Als Highlight kann man sicherlich die Auszeichnung für Hans-Jörg Breitbarth betrachten, dem das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber für hervorragende Leistungen im Feuerwehrwesen verliehen wurde. Breitbarth, ehemaliger Kreis- und Ortsbrandmeister war sichtlich ergriffen und zeigte sich in seiner Dankesrede zuversichtlich, dass auch dank seiner eigenen Enkeltöchter, die bereits in der Jugendfeuerwehr aktiv sind, die Feuerwehr auch in Zukunft gut aufgestellt ist.

Im Anschluss an den nun endenden offiziellen Teil gab es bei gutem Essen und vielen Getränken noch einige nette Gespräche bis in die späten Abendstunden.