Talente fördern im Oberzentrum Südthüringen: Boehm Group setzt auf individuelle Ausbildung und regionale Zusammenarbeit

Mit flexiblen Lösungen und enger Zusammenarbeit mit regionalen Bildungspartnern zeigt die Boehm Group in Zella-Mehlis, wie moderne Ausbildung im Oberzentrum Südthüringen aussehen kann. Das Beispiel wirft auch die Frage auf, wie Betriebe stärker kooperieren könnten - etwa bei Ferienpraktika, Azubi-Besuchen oder beim Austausch bei Engpässen. Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KAG) Oberzentrum Südthüringen lädt ein, über solche Ansätze ins Gespräch zu kommen.

Lars Opatz, selbst ehemaliger Azubi bei Boehm, ist seit zehn Jahren im Unternehmen - heute als Vollzeitausbilder, sagt: „Die persönliche Entwicklung der jungen Menschen mitzuerleben und zu sehen, dass viele bleiben, erfüllt mich mit Stolz.“ Die Nachfrage ist hoch: Mit vier neuen Azubis sind derzeit 21 in Ausbildung. Im Sondermaschinenbau ist das ein strategischer Vorteil, da die Anforderungen jedes Auftrags variieren. Die Einsatzfelder reichen von Drehen, Fräsen und Schweißen bis zu mechanische oder elektrische Montage, Steuerungstechnik und Programmierung. Entscheidend sei Begeisterung für Technik und handwerkliches Geschick - nicht allein die Schulnote.

Boehm fördert gezielt die Persönlichkeit. Leistungssportlern wie Gewichtheber William Kühnhold oder den Sportschützen Magnus Erdmann und Aileen Pitschke werden flexible Lösungen geboten. Fachlich wird in Kooperation mit der Simson Privatakademie Suhl und dem BCS Bildungscenter Südthüringen ausgebildet. „Die Qualität der Ausbilder dort ist hervorragend“, lobt Opatz.

Frühe Begeisterung zeigt sich bei Praktika und Ferienjobs - Anfragen steigen. „Doch wenn alle Azubis im Haus sind oder keine passenden Aufgaben anstehen, müssen wir leider absagen“, so Opatz. Hier sieht die KAG Potenzial: Was bei einem Betrieb nicht möglich ist, klappt vielleicht bei einem anderen. „Azubi-Austausch, Betriebsbesuche oder Vermittlung von Praktikumsplätzen - das sind Themen, die wir mit Unternehmern besprechen wollen“, sagt Vorsitzender der KAG, Alexander Brodführer, Bürgermeister der Stadt Schleusingen. „Gemeinsam profitieren alle - besonders die Fachkräfte von morgen.“