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Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft "Schwarzatal"
Ausgabe 13/2023
Verwaltungsgemeinschaft "Schwarzatal"
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Information zum Waldzustand der Kommunalwälder der VG Schwarzatal

Liebe Einwohner der Mitgliedsgemeinden der VG Schwarzatal,

unsere Kommunalwälder sind durch inzwischen 5 Jahre andauernden massiven Borkenkäferbefall stark geschädigt. Die Einschlagszahlen übersteigen die regulären Planungsmengen um ein Vielfaches. Ein Ende des Käferbefalls ist derzeit nicht in Sicht. Weiterhin wird ausschließlich Borkenkäferholz eingeschlagen.

Allein in den Kommunalwäldern im Gebiet der VG Schwarzatal mussten in diesem Jahr deutlich mehr als 60.000 fm Käferholz eingeschlagen werden. Das auch unsere Waldwege dieser Belastung einer ganzjährigen Holzabfuhr nicht standhalten, ist die Folge. Vielfach haben mich Anfragen besorgter Bürger über den Zustand unserer Wege erreicht. Eine Instandsetzung der Wege ergibt aus unserer Sicht allerdings erst Sinn, wenn in einem Waldgebiet der Holzeinschlag abgeschlossen ist.

Erste Maßnahmen zur Instandsetzung der Wege in den Kommunalwäldern finden derzeit in der Stadt Schwarzatal mit einem Umfang von 20 km, in der Gemeinde Cursdorf mit 5 km und in Meura mit 5 km Wegebau statt. Hierbei werden genau diese Wege in Gebieten, in denen kein Einschlag mehr stattfindet, repariert. Wir bitten um Verständnis, dass noch nicht alle Wege instandgesetzt werden können, da vielerorts noch Einschlagsmaßnahmen durchgeführt werden müssen.

Maßnahmen zur Wiederbewaldung der kahl gewordenen Flächen finden in allen Kommunalwäldern statt. Hierfür möchte ich Ihnen ausdrücklich für Ihren Einsatz bei verschiedensten Pflanzaktionen der Gemeinden danken. Insgesamt konnten über 50.000 Pflanzen in den Boden gebracht werden. Wir werden nicht alle Flächen wieder aufforsten können und müssen, da einerseits Pflanzen Mangelware sind und sich auch verteuert haben. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, nach dem Einschlag auf natürliche Verjüngung des Waldes zu warten. Vielfach hat sich dieses auch Forstleuten schwerfallende „Warten“ auf die natürliche Verjüngung im Nachgang bspw. nach Sturm Kyrill als richtig erwiesen.

Viele von Ihnen werden in letzter Zeit den Bau von Zäunen zum Schutz der Pflanzen bemerkt haben. Derzeit ist es wegen hoher Rot- und Rehwildbestände ohne Zaunschutz nicht möglich, einen bauartenreichen Mischwald zu etablieren. ThüringenForst empfiehlt auf jeder Fläche mindestens fünf verschiedene Baumarten. Die derzeitigen Wildbestände verhindern die gewünschte Vielzahl an Baumarten. Mit entsprechend angepassten und reduzierten Wilddichten wären deutlich weniger aufwendige Pflanzaktionen und Zäune notwendig, um ausreichend Baumarten auf die Kahlflächen zu bekommen. Das Potenzial an Baumarten, welche durch so genannte Naturverjüngung auflaufen würden, ist in den Flächen der VG Schwarzatal sehr hoch. In diesem Frühjahr gab es eine Kontrolle des unabhängigen Zertifizierers PEFC. Dieser hat die derzeitige Wildschadenssituation im Wald sehr stark kritisiert.

Nach Kyrill gab es in dieser Gegend schon einmal ein Vielzahl an Kahlflächen, die heute wieder Wald geworden sind. Im Laufe der Jahre werden auch die heutigen Kahlflächen wieder zu Wald werden. Lassen Sie uns diese Katastrophe als Chance für die Zukunft sehen, um gemeinsam einen neuen, gesunden und artenreichen Wald zu schaffen!

Herzliche Grüße

Karsten Rose

Forstamtsleiter