Ennio Cominetti
Mit dem aus Varenna angereisten italienischen Organisten Ennio Cominetti konnten wir am 30. Juni an der Thielemann-Orgel einen begnadeten Organisten und Komponisten begrüßen. Er gastierte das dritte Mal in Gräfenhain. Zum diesjährigen Konzert bildeten von Johann Sebastian Bach (1685-1750) bearbeitete Werke seiner italienischen Zeitgenossen Antonio Vivaldi (1678-1741) sowie Alessandro Marcello (1673-1747) den Schwerpunkt. Zu hören waren auch Variationen von Arcangelo Corelli (1653-1713) in einer Bearbeitung von Johann Gottfried Walther (1684-1748) sowie Eigenkompositionen von Ennio Cominetti.
Das von Bach bearbeitete Violinkonzert „Concerto in D-Dur“ (BWV 972) von Vivaldi bildete mit seinen hellen, abwechslungsreichen und flotten Klangfolgen insbesondere im ersten und dritten Satz einen brillanten Konzertauftakt. War das folgende „Concerto in d-Moll“ (BWV 974) teilweise durch seine rhythmisch melodischen Wiederholungen geprägt, so endete es mit meisterlich dargebotener Klangvielfalt. Von besonderer Bedeutung für Ennio Cominetti waren die im Folgenden in das Konzertprogramm aufgenommenen Eigenkompositionen. Angelehnt an Musik und Tänze des Mittelalters und der Renaissance hatte er drei Stücke für die Orgel komponiert, die er dem Gräfenhainer Maler Gert Weber widmete, dessen jahrelangem Wirken von 1986 bis 1991 die Kirche das Wiedererstrahlen ihrer historischen Ausmalung zu verdanken hatte.
Die Bach’sche Bearbeitung von Vivaldis „Concerto in F-Dur“ (BWV 978) interpretierte Cominetti mit abwechslungsreichen Klangfolgen und einem rasanten, klangintensiven Finale im Allegro. Es waren die Bearbeitungen italienischer Werke von Bach’s Vetter Johann Gottfried Walther (1684-1748), die Bach bei seinen Transkriptionen italienischer Musik beeinflussten. Ennio Cominetti hatte für seinen Konzertvortrag die von Walther bearbeiteten vier Variationen eines Werke von Arcangelo Corelli (1653-1713) ausgewählt, die er sehr abwechslungsreich mit verschiedenen Klangvariationen präsentierte. Als Programmabschluss spielte der italienische Organist die “Canzona d-Moll” (BWV 588) und ließ die Konzertgäste nochmals miterleben, mit welcher Brillanz und welchem imposanten Klangumfang Musik von dieser historischen Barockorgel erlebbar ist.
Als Zugabe und Dank für den kräftigen Applaus der Konzertgäste spielte er noch einmal das Adagio aus dem „Concerto in d-Moll“, dieses Mal in geänderter Registrierung. In bezaubernder Art ließ Ennio Cominetti italienische Musik grüßen und hat es auch mit seinem Konzert wieder unter Beweis gestellt - DIESE ORGEL MACHT DEN UNTERSCHIED!
Ein Konzert zum 274. Todestag von Johann Sebastian Bach wird am 28. Juli, 17.00 Uhr durch Salvatore Pronesti zu hören sein. Dieser italienische Organist hat schon Konzerte in Leipzig zu Ehren von Bach sowie Beethoven gespielt und u. a. auch schon an der größten Orgel unserer Erde. Nun lockt ihn die fast 300-jährige Thielemann-Orgel nach Gräfenhain.
Unseren Gästen wünschen wir angenehme Stunden zu den Konzerten des „Gräfenhainer Musiksommers 2024“ und freuen uns wieder auf zahlreiche Besucher - Sie sind uns herzlich willkommen.
Unten angefügt finden Sie nochmals alle folgenden Konzerttermine im Überblick.
Jürgen Seeber
Freundeskreis Thielemann-Orgel im
Verein „Kulturpflege Gräfenhain - Nauendorf“ e.V.
Konzerttermine: | |
| Sonntag, 28. Juli | |
| 17.00 Uhr | Konzert zum 274. Todestag von Johann Sebastian Bach Salvatore Pronesti, Orgel (Sant’Onofrio, Italien) |
| Sonntag, 11. August | |
| 17.00 Uhr | Petra Gries, Orgel (Völklingen, D) |
| Sonntag, 25. August | |
| 17.00 Uhr | Irene Roth-Halter, Orgel (Tägerwilen, Schweiz) |
| Sonnabend, 7. September | |
| 19.30 Uhr | Musikzauber - Tour 2024 Project Unplugged (Arnstadt, D) |
| Sonntag, 22. September | |
| 17.00 Uhr | Barry Jordan, Orgel (Port Elisabeth, Südafrika // Magdeburg, D) |
(Änderungen vorbehalten)
Weitere Informationen unter: www.thielemannorgel.de sowie jetzt auch unter „Kulturpflege Gräfenhain-Nauendorf“ e.V. auf Facebook und Instagram.