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Thüringer Waldbote
Ausgabe 15/2025
Aus der Stadt Ohrdruf
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Aus dem Rathaus

Blick über die Schwimmbadbaustelle in Wölfis

Baustelle im Kindergarten „Kleine Rasselbande“

In Kürze wird bei der Gemeindeschenke in Wölfis hoffentlich das Gerüst fallen!

Kegelbahn Crawinkel – im Inneren fertig, nur außen gibt’s noch etwas zu tun.

Innenansicht in der renovierten Friedhofshalle in Gräfenhain.

Kompostierungsanlage auf dem Gelände der Stadtwirtschaft – schon weit fortgeschritten!

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner aus Ohrdruf mit der Kernstadt Ohrdruf und den Ortsteilen Crawinkel, Wölfis und Gräfenhain,

ich möchte meinen Bericht vom Thüringer Waldboten Nr. 13 zur Arbeit des Stadtrates, der Stadtverwaltung und auch von mir an dieser Stelle fortsetzen. In der Ausgabe Nr. 13 habe ich sehr umfangreich zur hausärztlichen Situation, zu gewesenen und bevorstehenden Veranstaltungen und zu aktuellen und geplanten Straßen- und Tiefbaumaßnahmen berichtet.

Mit einigen Ausführungen zur ärztlichen Situation will ich auch heute beginnen: So gibt es über weitere Veränderungen im Hinblick auf die ärztliche Versorgung in Ohrdruf zu berichten. Ende Juni 2025 haben sich nun, wie angekündigt, die Allgemeinmedizinerin Frau Dipl.-Med. Inge Böttcher und ihr Mann, der Zahnarzt Dr. med. Robert Böttcher in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Einen „großen Bahnhof“ zum Abschied wollten beide in ihrer Bescheidenheit nicht, auch wenn er ihnen sicher zugestanden hätte, haben Sie doch die hausärztliche und zahnärztliche Versorgung in Ohrdruf über Jahrzehnte mit geprägt und sichergestellt. Im Namen der Stadt Ohrdruf habe ich mich bei beiden persönlich für diese Arbeit und Leistung ganz ganz herzlich bedankt und alles Gute, vor allem viel Gesundheit für den neuen Lebensabschnitt gewünscht. Wünsche, die ich auch an dieser Stelle noch einmal im Namen von uns allen wiederholen möchte. Beiden Ärzten ist es glücklicherweise gelungen für gute Nachfolge in ihren Praxen zu sorgen. So führen Dr.med. Christine Böttcher und Dr. Frank-Michael Malur die hausärztliche Praxis fort. Und die Zahnarztpraxis von Herrn Dr. Böttcher ist schon vor einiger Zeit durch Dr. med. dent. Nadine Handschuck übernommen worden, deren Team von Dr. med. dent. André Stöcker verstärkt wird. Beides auch ein großes Glück für unsere Stadt. Nicht so viel Glück hatte das Helios MVZ Ohrdruf bisher bei der Nachbesetzung der dort vakanten Hausarztstelle (ehemals Frau Dr. Schulte). Auf Nachfrage habe ich erfahren, dass sich bisher noch niemand auf die ausgeschriebene Stelle beworben hat. Und auch eine Helios-interne Vertretungslösung sei derzeit nicht möglich. Schade! Ich werde aber dranbleiben und aus Sicht der Stadt weiterhin die Neubesetzung einfordern.

Eine gute Nachricht habe ich aber an dieser Stelle noch. Ohrdruf bekommt wieder einen Augenarzt! Ab Anfang Oktober übernimmt Dr. Denislav Donev den vakanten Augenarztsitz in unserer Stadt und eröffnet in der Marktstraße (Eingang TEGUT) seine neue Augenarztpraxis. Auf meine Einladung hin habe ich Herrn Dr. Donev bei einer Tasse Kaffee im Rathaus bereits kennenlernen und ihm die Unterstützung der Stadt anbieten können. Wir wünschen ihm an dieser Stelle schon einmal gutes Gelingen bis dorthin und im Oktober einen guten Start!

Über die zahlreichen Straßen- und Tiefbaumaßnahmen in unserer Stadt habe ich in meinem letzten Artikel ausgiebig berichtet. Doch nicht nur im Tiefbau wird zurzeit einiges angepackt. Auch das Sachgebiet Hochbau im Bauamt der Stadtverwaltung hat jede Menge Baustellen abzuarbeiten.

Größte Baumaßnahme gegenwärtig ist die Sanierung des Schwimmbades unserer Stadt in Wölfis. Auf dieser Baustelle geht es Stück für Stück voran. Die alten Beckenwände wurden, soweit es notwendig war, abgetragen. Manche der verbleibenden Beckenwände mussten erneuert oder stabilisiert werden, denn sie sollen später das geplante Edelstahlbecken tragen. Der Schwallwasserbehälter, der als Halbinsel in das neue Schwimmbecken hineinragt, wird derzeit errichtet. In den zurückliegenden Monaten wurden für zahlreiche Gewerke die Aufträge vergeben, wofür nun Stück für Stück die Arbeiten beginnen und abgearbeitet werden. Darunter die Errichtung des Technikgebäudes an der Stelle des früheren Sozialgebäudes der Fußballer und auch der Abriss des alten Funktionsgebäudes, der inzwischen bereits erfolgt ist. Es wird auf einer neuen Bodenplatte ein neues Funktionsgebäude errichtet. Viele Campingplätze nutzen das gewählte System gut ausgestatteter und von außen schön verkleideter Sanitärcontainer bereits, da diese vorgefertigt geliefert werden können, was Bauzeit und Kosten sparen hilft. Aufgrund dieser aufgezählten und sichtbaren Fortschritte ist es traurig, dass es immer noch Zweifler gibt, die böswillig in Frage stellen, dass das Schwimmbad erneuert und wiedereröffnet wird. Oder wünschen sich die Leute, die solche Gerüchte in Umlauf bringen das am Ende sogar? Mich ärgert das, weil es die intensive Arbeit des Teams der Stadt Ohrdruf zur Erneuerung des Wolfiser Schwimmbades in Abrede stellt.

Zweitgrößte städtische Hochbaumaßnahme ist die Sanierung der Gebäude in der Löberstraße 12 bis 18, welche sich alle im Stadteigentum befinden und die zu Wohnungen und im Falle des denkmalgeschützten Gebäudes Löberstraße 16 zu zwei Arztpraxen ausgebaut werden sollen. Parallel zu den dafür laufenden Planungs- und Genehmigungsverfahren werden im Inneren demnächst bereits Entkernungsmaßnahmen durchgeführt. Und auch der Rückbau von Nebengebäuden wird auf den Weg gebracht, um Baufreiheit zu erhalten. Das denkmalgeschützte Gebäude Löberstraße 16 ist durch unzureichende Gründung und durch früheres unsachgemäßes Entfernen von Mauerwerk in Teilen abgesackt und hat sich stark verformt. Diese Teile sollen nach derzeitigen Stand der Erkenntnisse hydraulisch gehoben und rückverformt werden. Ein anspruchsvolles aber auch spannendes Projekt, das - wie die die Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes - aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land gefördert wird.

In den zurückliegenden Jahren wurde in der Stadt Ohrdruf im Ortsteil Gräfenhain nicht nur ein neuer Kindergarten gebaut, es wurden auch in allen anderen Kindergärten der Stadt erhebliche Investitionen getätigt, um die räumlichen Bedingungen und die Außengelände immer weiter zu verbessern und schön sowie kindgerecht zu gestalten. Seit einigen Wochen läuft nun im Kindergarten „Kleine Rasselbande“ die nächste große Baumaßnahme. Zum einen wird ein Bad für die Kinder saniert und hergerichtet. Des Weiteren wird der Kindergarten mit Fördermitteln von Bund und Land im Inneren energetisch saniert, d.h. unter anderem wird die Beleuchtung komplett erneuert. Gleichzeitig erfolgt mit Mitteln der Stadt die Akustiksanierung der Einrichtung. Die Gruppenräume bekommen dabei neue schallschluckende Zimmerdecken, um den festgestellten Nachhall zu beseitigen und damit die Bedingungen in den Räumen für die Kinder und die Pädagogen zu verbessern. Diese Baumaßnahme wird sich noch einige Zeit hinziehen, da sie nur bei laufendem Betrieb in Etappen realisiert werden kann.

Auch an der Gemeindeschenke in Wölfis wird Stück für Stück weiter gebaut. Zuletzt gab es allerdings Ärger mit dem Auftragnehmer für den Fensterbau, da dieser nur sehr zäh und Stück für Stück vorankam. Wenn in Kürze die noch ausstehende Tür und die noch fehlenden Fensterbekleidungen geliefert und montiert sind, kann noch der Außenputz aufgetragen werden, bevor endlich das Gerüst verschwinden kann. Dann erstrahlt das sanierte Gebäude und entstehende Dorfgemeinschaftshaus in Wölfis zumindest von außen in neuem Glanze. Die Ausschreibungen für den Innenausbau laufen bereits. Hierfür, und für einen 4. Bauabschnitt - im Rahmen dessen alle restlichen Arbeiten bis zur Inbetriebnahme des Gesamtkomplexes gefördert werden - hat die Stadt bereits die entsprechenden Fördermittelbescheide aus dem Dorferneuerungsprogramm erhalten. So ist auch für diese Baustelle ein guter Abschluss absehbar.

Für die Schenke in Gräfenhain ist hingegen noch Geduld gefragt. Alles mit einmal kann die Stadt Ohrdruf leider nicht stemmen. In einem ersten Schritt wurde das zum Verkauf stehende Gebäude vor einigen Jahren von der Stadt erworben, damit es nicht weiter als Spekulationsobjekt missbraucht wird. Danach wurden durch die Stadt verschiedene Sicherungsmaßnahmen veranlasst, damit die Schenke von oben und unten trocken gelegt wird und das Gebäude besser vor weiterem Verfall gesichert ist. Auf Initiative des Vereins Gräfenhainer Schenke e.V. haben Studenten der Gothaer Fachschule für Bau und Verkehr im Rahmen einer Seminararbeit das Gebäude begutachtet, ein Aufmaß vorgenommen, Schäden kartiert und ein Nutzungskonzept als Dorfgemeinschaftshaus erstellt. Darauf aufbauend hat die Stadt nun ein umfangreiches Statik- und Holzschutzgutachten zum Zustand des Gebäudes erstellen lassen. Der Verein Gräfenhainer Schenke e.V. unterstützte diese Untersuchungen, durch das notwendige Freilegen von Bausubstanz an verschiedenen Stellen und auch durch das Entrümpeln des Gebäudes. Leider wurden insbesondere am tragenden Gebälk der Gemeindeschenke erhebliche Schäden festgestellt, die sehr umfangreiche Arbeiten erforderlich machen werden. Das kann die Stadt Ohrdruf nur mit Fördermitteln stemmen, weshalb versucht werden soll, nach dem Ortsteil Wölfis nun den Ortsteil Gräfenhain für das Dorferneuerungsprogramm zu qualifizieren. In der Zwischenzeit hilft der Verein Gräfenhainer Schenke e.V. dabei nach entsprechender Absprache mit der Stadt und auch mit mir als Bürgermeister das Gebäude weiter zu entkernen, um später Kosten zu sparen. Eine tolle Unterstützung!

Auch in die städtischen Sportstätten wird fortlaufend investiert. Die Solaranlage auf einem Flachdach der Goldberghalle wurde in den zurückliegenden Monaten erweitert. Mit dem im vergangenen Jahr zusätzlich errichteten Stromspeicher kann der erzeugte Strom möglichst effizient selbst für den Betrieb der Halle genutzt werden.

In Crawinkel wurde nach längerer Bauzeit endlich der neue Aufenthaltsraum für die Gewichtheber, angrenzend an die Hartwig-Leffler-Gewichtheberhalle, fertiggestellt. Und auch der Umbau des Aufenthaltsraums und weiterer Räume in der Crawinkler Kegelbahn konnte zu einem guten Abschluss gebracht werden. Nur vor der Halle muss noch gepflastert werden. Ein Teil durch eine Firma, was bereits beauftragt ist. Einen weiteren Teil wollen die Kegler in Eigenleistung angehen. Dafür an dieser Stelle schon einmal herzlichen Dank!

Der Kunstrasenplatz in Ohrdruf ist bereits seit längerem sanierungsbedürftig, weil der Kunstrasen nach mehr als 20 Jahren Betrieb abgenutzt ist. Es sieht derzeit nicht schlecht aus, dass es ggf. in diesem Jahr mit der dringend notwendigen Sanierung losgehen könnte. Die Stadt hat die Nachricht erhalten, dass diese Baumaßnahme mit in das Sportstättenförderprogramm des Landes für 2025 aufgenommen worden ist. Der Förderantrag wurde seitens der Stadt zwischenzeitlich konkretisiert. Und nun mal sehen, ob und wann ein Förderbescheid kommt!

Große Sorgen macht der Stadt Ohrdruf der Tobiashammer. Obwohl in den letzten zwei Jahren bereits mehr als 500.000 Euro in das altehrwürdige Gebäude investiert wurden, ist der weitere Investitionsbedarf riesig und geht in die Millionen. Nach langer Diskussion hat der Stadtrat mit deutlicher Mehrheit einen Beschluss unter der Überschrift „Zukunft Tobiashammer - Maßnahmeplan für die Sicherung, den Erhalt und einen zukunftsfähigen Betrieb des Tobiashammers“ gefasst. Darin werden neben weiteren Investitionsmaßnahmen auch Gespräche zur Zukunft des Tobiashammers mit der Landesregierung und eine eventuelle Investorensuche gefordert. Näheres können Sie unter den amtlichen Bekanntmachungen dieses Amtsblattes lesen. Hier ist der genaue Wortlaut des Beschlusses abgedruckt.

Aber auch kleinere Baumaßnahmen in unserer Stadt wurden in den zurückliegenden Monaten sorgsam abgearbeitet und sollen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.

In Gräfenhain wurde die Friedhofshalle innen erneuert. Eine neue Nebeneingangstür wurde im Gebäude eingebaut, und die Fenster wurden repariert. Die Stühle - als kleine Gräfenhainer Besonderheit eine ehemalige Kinobestuhlung - wurden aufgearbeitet und die Halle von innen neu gemalert. Schön geworden! Allen Beteiligten ein Dankeschön!

Der Wasserturm auf dem Goldberg in Ohrdruf wird nach massiven Vandalismusschäden derzeit aufwändig saniert, wobei auch festgestellte Baumängel gleich mit beseitigt werden. Spätestens im Herbst soll er wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

In Crawinkel hatte der Marder im Gebäudekomplex „Alte Mühle“ an der Unterspannbahn und in der darunter liegenden Dämmung großen Schaden angerichtet. Auch dies wurde aufwändig repariert. Des Weiteren wird hier gerade die notwendige Sanierung der straßenseitigen Fassade vorbereitet, die nach Möglichkeit noch dieses Jahr realisiert werden soll.

Auch die Stadtwirtschaft Ohrdruf mit ihrem Team hat eigenständig einige große Baumaßnahmen zu bewältigen. Allen voran den Umbau des Heizhauses, die Erneuerung der Wärmeerzeugungsanlagen und die Sanierung und Erweiterung des Fernwärmenetzes. Auch eine Reihe städtischer Wohnblocks werden zukünftig neu mit Fernwärme versorgt, was erhebliche Anpassungen in den Häusern im Hinblick auf die Wärmeverteilung betrifft. Im Zuge dessen werden in großem Umfang die bestehenden Steigestränge verschiedener Leitungsmedien mit erneuert. Andere Sanierungsmaßnahmen im Wohnungsbestand müssen deshalb mitunter zurückstehen. Dafür bitten wir um Verständnis!

Nicht zurückstehen musste die fast abgeschlossene Sanierung des verbliebenen Blocks im Herrenhöfer Weg. Dach und Fassade wurden inzwischen erneuert und zahlreiche weitere Arbeiten erledigt, damit es auch ordentlich wird. Auch bei diesem Block ist eine schöne Fassadengestaltung durch einen Graffiti-Künstler geplant. Hierbei soll an die Errichtung des Truppenübungsplatzes Ohrdruf im Jahres 1906 erinnert werden. Lassen Sie sich überraschen!

Die Stadt Ohrdruf und auch die Stadtwirtschaft Ohrdruf haben sich in der Region zu einem Vorreiter bei der Erzeugung und Eigennutzung regenerativer Energien entwickelt. Auf dem Gelände der Stadtwirtschaft wird derzeit ein vom Land zu 90 Prozent gefördertes Pilotprojekt realisiert, eine Kompostierungsanlage für den stadteigenen Grünschnitt, bei der die entstehende Kompostierungswärme ausgekoppelt und für die Beheizung des Verwaltungsgebäudes der SWO genutzt werden soll. Auch auf dieser Baustelle ist es ordentlich vorangegangen. Die Stadt hofft damit zukünftig nicht nur Energie- sondern auch Entsorgungskosten sparen zu können.

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner,

viel zu tun und viel in Bewegung in unserer Stadt! Ich hoffe, meine Ausführungen haben Sie überzeugt, dass alle Beteiligten an den Baumaßnahmen gut und ordentlich arbeiten. Ich möchte an dieser Stelle einmal die Gelegenheit nutzen, um mich insbesondere beim Team des Bauamtes und beim Team der Stadtwirtschaft Ohrdruf für die geleistete Arbeit zu bedanken. In den letzten Jahren wurde im Hinblick auf das Baugeschehen in unserer Stadt eine ordentliche Schippe draufgelegt. Und das kann man in der Kernstadt und in den Ortsteilen auch sehen, wenn man es will.

Wie immer stehen ich und das gesamte Team der Stadt Ohrdruf Ihnen gern für Fragen und Rückfragen zur Verfügung. Und weil wir am Beginn des Sommers sind, wünsche ich Ihnen an dieser Stelle allen eine schöne Sommer- und Ferienzeit.

Bleiben Sie gesund und seien Sie herzlich gegrüßt

von Ihrem Bürgermeister

Stefan Schambach