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Thüringer Waldbote
Ausgabe 26/2025
Aus der Stadt Ohrdruf
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Liebe Einwohnerinnen und Einwohner unserer Stadt Ohrdruf mit der Kernstadt und den Ortsteilen,

Heizhaus und Heiztrasse aus Richtung Scherershüttenstraße gesehen.

Aktueller Blick über die Schwimmbadbaustelle.

Goldbergturm - wieder begehbar!

Helferinnen und Helfer des Gymnasiums Gleichense beim Fühjahrsputz 2025.

Ohrdrufer Schlossweihnacht 2025

wenn Sie diese Zeilen lesen, sind die Weihnachtsfeiertage nicht mehr weit und auch der Jahreswechsel steht bevor. Zeit, einen kurzen Rückblick auf das hinter uns liegende Jahr 2025 zu wagen. Natürlich streife ich dabei auch ganz kurz die große Politik, da sie auch uns betrifft. Der Blick über den großen Teich nach Amerika und auch in Richtung Russland sowie China lässt in mir persönlich die Erkenntnis wachsen, dass ein starkes gemeinsames Europa mehr denn je gebraucht wird. Auch wenn die Entscheidungswege einer gemeinsamen europäischen Politik langwierig und mitunter schwierig sind. Die europäische Einigung - das miteinander Reden und Verbunden sein - hat Zentraleuropa einen inzwischen 80 Jahre währenden Frieden gebracht. Wirtschaftliche und technologische Unabhängigkeit gegenüber den USA und China sind nur im Verbund der europäischen Staaten mit einem gemeinsamen Europa erreichbar. Das sollten wir bei allen Problemen, über die wir manchmal im Hinblick auf die Europäische Union klagen, niemals vergessen!

Wie brüchig der Frieden weltweit ist, sehen wir in der Ukraine, in Gaza und auf vielen derzeitigen Kriegsschauplätzen dieser Welt. Es ist traurig, dass sich die Welt nicht mehr einig ist, über die Spielregeln einer gerechten Friedensordnung. Gemeinsam hoffen wir alle auf ein baldiges und gerechtes Ende all dieser Kriege!

Auch unser Land ist von all dem nicht unbeeinflusst - neue hohe Zölle, die Transformationskosten der Energiewende, steigende Lebenshaltungskosten und Mieten. All das macht uns im täglichen Leben zu schaffen. Die Bundespolitik und die Landespolitik suchen nach Lösungen. Hoffen wir, dass die inzwischen beschlossenen Weichenstellungen fruchten. Ich werbe an dieser Stelle aber auch dafür, den Blick einmal zu weiten, nach links und rechts in andere Länder zu sehen, und mehr wertzuschätzen, was wir haben. Wir leben nach wie vor in einem der reichsten Länder der Welt mit einem der dichtesten sozialen Netze der Welt! Das sollten wir bei allem zu hörenden Jammern und Klagen nicht vergessen!

Für die Stadt Ohrdruf war 2025 ein Jahr mit Höhen und Tiefen, mit gutem Vorankommen bei wichtigen Infrastrukturprojekten, mit schönen Festen und vielen guten Begegnungen.

Die laufenden Bauprojekte zur Verbesserung unserer städtischen Infrastruktur gingen gut voran. Die neue und moderne Energieerzeugungstechnik im Heizhaus der Stadt ist in Betrieb gegangen, die Erweiterung und Sanierung des Fernwärmenetzes ist weitgehend abgeschlossen. Dieses riesige Projekt wird im kommenden Frühjahr abgeschlossen. Fast 10 Millionen Euro werden in Summe dafür verausgabt worden sein. Eine gute und zukunftssichere Wärmeversorgung für viele Haushalte in der Kernstadt Ohrdruf. Neben dem Heizhaus entsteht noch ein neuer solarüberdachter Parkplatz u.a. auch bestückt mit einigen Elektroladesäulen. Auch diese Baumaßnahme soll im späten Frühjahr abgeschlossen werden. Ein großes Dankeschön schon heute an den Werkleiter der Stadtwirtschaft Ohrdruf, Chris Maternowski, mit seinem Team. Mit dem Projekt der Erweiterung des Fernwärmenetzes verbunden war auch der grundhafte Ausbau der Friedrichstraße, der nun bis zur - für den 17. Dezember 2025 - anberaumten Bauabnahme abgeschlossen werden soll. Vielen Dank an dieser Stelle allen Anwohnerinnen und Anwohnern des ganzen Wohnviertels für das Verständnis für die langwierigen baubedingten Behinderungen.

Auf dem Gelände der Stadtwirtschaft wurde in diesem Jahr ein weiteres energetisches Projekt der Stadt realisiert. Hier wurde für den Grünschnitt des Bauhofes der Stadt eine Kompostierungsanlage errichtet, mit deren Abwärme und dem eigenerzeugten Strom aus der bestehenden Photovoltaikanlage nun das Verwaltungsgebäude der Stadtwirtschaft beheizt wird. Zudem wird eigene Komposterde erzeugt und es werden erhebliche Grünschnittentsorgungskosten gespart. Das Projekt gilt als Pilotprojekt für ganz Thüringen und wurde mit 90 Prozent Fördermitteln vom Land bezuschusst.

Im Straßenbau beschäftigte uns in diesem Jahr natürlich auch die B247/B88-Umleitung durch die Innenstadt, die wir alle noch in unguter Erinnerung haben. Wir haben es gemeinsam überstanden und nun wieder eine Ortsumgehung in einwandfreiem Zustand. Den hat nach dieser Baumaßnahme auch die Bahnhofstraße durch eine kurzfristig mögliche Deckensanierung bekommen.

Straßenbauseitig ging es in der Stirnstraße in Wölfis (hier mit neuer Ufermauer für den Oberschillbach), in der Kienbergstraße in Wölfis (hier erneuerte der Zweckverband seine Leitungen und die Stadt sorgt mit für eine neue geschlossene Straßendecke) und im Friedrichsanfang in Crawinkel (hier wurden vor der Regelschule zwei neue Bushaltestellen errichtet) gut voran. Die besagten Maßnahmen werden zum Teil in diesem Jahr noch abgeschlossen. Auch in Gräfenhain wurde eine lange beklagte Buckelpiste beseitigt. Die Zufahrt zum Sportplatz und zu einigen Wohnhäusern erhielt eine neue ungebundene aber wasserabführende Oberfläche.

Eine weitere sehr große Baumaßnahme der Stadt ist die Sanierung des Schwimmbades in Wölfis, die weitgehend planmäßig voranschreitet. Inzwischen wurden bereits die Beckenwände aus Edelstahl montiert. Die neuen großen Filterbehälter schwebten per Kran hinein in das neue Technikgebäude. Im Laufe des kommenden Sommers soll das Bad wieder in Betrieb gehen, ein sehr ambitioniertes aber nach wie vor realistisches Ziel.

In zahlreiche städtische Gebäuden wurde im zurückliegenden Jahr investiert. So wurden die Arbeiten am neuen Aufenthaltsbereich der Kegelbahn in Crawinkel nebst Außenanlagen und am Aufenthaltsraum der Gewichtheberhalle in Crawinkel abgeschlossen. Vielen Dank an alle Sportfreunde, die selbst mit Hand anlegten und an die Sponsoren der Maßnahmen. Im Kindergarten „Kleine Rasselbande“ in Ohrdruf läuft nach wie vor die energetische und akustische Sanierung des Gebäudes. Viele der Gruppenräume können sich bereits über den eingebauten Schallschutz freuen. Zudem wurde hier ein Bad für die Krippenkinder grundhaft erneuert.

Das Feuerwehrgerätehaus Ohrdruf erhielt - finanziell unterstützt durch das Land - für zukünftig zu erwartende größere Fahrzeuge zwei neue höhere Tore. Im Tobiashammer wurden die Sanierungsarbeiten an den Dächern des Hammer- und des Walzwerkgebäudes erfolgreich abgeschlossen. Weitere umfangreiche Arbeiten sind hier aber notwendig, um die Bausubstanz auf einen ordentlichen Stand zu bringen. In Wölfis gingen die Arbeiten am ehemaligen Gaststättengebäude der Gemeindeschenke weiter. Von außen strahlt das zukünftige Dorfgemeinschaftshaus bereits in neuem schönen Glanze und auch innen ist es gut vorangegangen. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten u.a. mit den neuen noch am Kulturraum und an der Empore notwendigen außenstehenden Fluchttreppen sowie der brandschutzbedingten Neugestaltung des Eingangsbereiches abgeschlossen werden.

Auch an einer Sportstätte der Kernstadt Ohrdruf wird derzeit gebaut - am Kunstrasenplatz. Für dieses 700.000 Euro teure Bauprojekt ist der ursprüngliche Bauzeitenplan leider nicht aufgegangen. Aufgrund zu niedriger Temperaturen kann der neue Kunstrasen in diesem Jahr nicht mehr verlegt werden. Mit den Teams der nutzenden Fußballmannschaften hat die Stadt eine halbwegs praktikable Lösung für die dadurch entstehende längere Übergangszeit gefunden.

„Baue auf und reiße nieder, immer wieder, immer wieder!“, dieser traurige Spruch kommt mir in den Sinn, wenn ich an die erheblichen Investitionen denke, die erforderlich waren, um den Goldbergturm so herzurichten, damit er wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Ca. 30.000 Euro mussten investiert werden, um Vandalismusschäden an diesem tollen historischen Bauwerk zu beheben. Seit September ist der Turm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Ein besonderes Dankeschön dafür an Herrn Karnahl von der SWO, der die Baumaßnahmen vorbereitete und koordinierte. Auch der schöne Spielplatz im Schlosspark fiel schon mehrfach sinnlosem Vandalismus zum Opfer. Im Frühjahr dieses Jahres wurde hier der 2024 mutwillig angezündete Kriechtunnel wiederhergestellt. Das alles kostet Geld, was dann an anderer Stelle fehlt. Ich möchte an dieser Stelle einmal ganz herzlich dem Team des Bauhofes der Stadt Ohrdruf danken, dass oft unbemerkt und auf ganz kurzem Dienstweg mutwillig zerstörte Sachen repariert und in Ordnung bringt, abgeladenen Müll wegräumt und unsere Stadt sauber hält. Gefühlt ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Deshalb an dieser Stelle mein Aufruf: Bitte seien Sie achtsam, kümmern Sie sich bitte um die Flächen vor oder hinter ihren privaten Grundstücken, werfen Sie nichts weg in die Natur - auch keine Zigarettenstummel, denn die verunstalten unsere Innenstadt ebenfalls - und noch besser, heben Sie bitte auch mal etwas auf, was andere weggeschmissen haben! Nur so werden wir Ohrdruf dauerhaft so sauber halten und bekommen, wie wir es selbst wollen! Vielen Dank dafür! Gelebt wird dieses Motto im Übrigen beim jährlichen Frühjahrsputz der Stadt, zu dem ich schon jetzt wieder für das kommende Jahr aufrufe. 2025 gab es dabei im Übrigen eine Rekordbeteiligung in der Kernstadt Ohrdruf! Vielen Dank allen, die dabei waren!

Zu den Dingen, die uns gemeinsam im Jahr 2025 traurig stimmen müssen, gehören die Schließung des Penny-Marktes und des Tegut-Marktes in der Innenstadt. Auf der einen Seite entstehen in der Innenstadt positive Dinge, wie das neue Wohngebäude in der Goethestraße/Johann-Sebastian-Bach-Straße, auf der anderen Seite verschwinden leider die besagten Märkte - ohne, dass man es als Stadtverwaltung und Bürgermeister wirklich beeinflussen kann, weil die betreffenden Gebäude Privateigentümern gehören. Die Stadtverwaltung wird gemeinsam mit mir versuchen im Gespräch mit den Eigentümern gute Nachfolgelösungen zu finden, um das weitere Ausbluten unserer Innenstadt zu stoppen.

Wenn die Dinge schwierig sind und sich die Menschen Sorgen machen, ist es umso wichtiger miteinander zu reden, zusammenzustehen und auch miteinander zu feiern. Den Kopf in den Sand stecken, ist keine Option! Umso dankbarer bin ich allen in unserer Stadt, die auf die ein oder andere Weise unser gesellschaftliches, kulturelles, sportliches, politisches und geistliches Leben mitgestalten. Das gute Miteinander macht unsere Stadtgemeinschaft stark! Und so können wir auch im Jahr 2025 zurückblicken auf ganz viel Engagement in vielen Bereichen, welches das Leben in Ohrdruf mit seinen Ortsteilen schöner, bunter und vielfältiger gemacht hat. Auch wenn die Stadt das Vereinsleben finanziell und durch sehr gute Rahmenbedingungen unterstützt, kommt es doch immer auf die Menschen an, auch etwas daraus zu machen. Und in der Kernstadt Ohrdruf und den Ortsteilen Crawinkel, Gräfenhain und Wölfis wird etwas Tolles aus den gegebenen Möglichkeiten gemacht. Vielen herzlichen Dank dafür an alle Engagierten!

Auch die Stadtverwaltung hat versucht durch selbst organisierte Veranstaltungen dazu beizutragen. Zu nennen ist der Jahresempfang der Stadt, bei dem jährlich das Ehrenamt gewürdigt und gefeiert wird. Groß war auch der Kreiskarnevalsumzug 2025, bei dessen Organisation die Stadt Ohrdruf dem Ohrdrufer Karnevalsverein eng zur Seite stand. Die Ohrdrufer Bachtage werden alle zwei Jahre gemeinsam von der Kantorei der evangelischen Kirchengemeinde und der Stadt Ohrdruf ausgerichtet und sollen das Ohrdrufer Bach-Erbe wachhalten. Mit zunehmendem Erfolg! Mit der Ausrichtung des Kreisseniorentages 2025 machte Ohrdruf ebenso von sich reden und auf sich aufmerksam, wie mit dem gleich anschließenden Schlossfest. Tolle Veranstaltungen für die Menschen aus nah und fern! Und zum Abschluss des Festjahres noch die Ohrdrufer Schlossweihnacht, die mit in diesem Jahr ca. 10.000 Gästen einen neunen Besucherrekord erreicht hat. Vielen herzlichen Dank allen, die an diesen Veranstaltungen einen Anteil haben.

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner,

zum Jahresabschluss möchte ich an dieser Stelle vor allem eines sagen: Danke! Danke an alle Menschen die sich im zurückliegenden Jahr in unserer Stadt und für unsere Stadt engagiert und verdient gemacht haben, sei es in den Vereinen, Initiativen, Organisationen und Kirchen sowie in der Kommunalpolitik in unserer Stadt!

Dankeschön an die Mitglieder der Einsatzabteilungen unserer freiwilligen Feuerwehr! Ihr seid unsere Helden, weil ihr stets bereit seid, ausrückt und helft, wenn andere in Not sind oder wenn es um technische Hilfeleistungen geht!

Dankeschön aber auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Ohrdruf - sei es in der Stadtverwaltung, im Eigenbetrieb Stadtwirtschaft Ohrdruf (mit der Wohnungswirtschaft, den Bauhöfen, den Sportstätten und dem Forstbetrieb), in den Kindergärten, im Bereich der Jugendsozialarbeit und im Schloss! Gemeinsam haben wir auch 2025 wieder viel geschafft für unsere Stadt!

Allen Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Gästen unserer Stadt wünsche ich - auch im Namen der Mitglieder des Stadtrates, der Ortsteilbürgermeister und der Mitglieder der Ortsteilräte - ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2026! Bleiben Sie vor allem gesund!

Ihr Bürgermeister

Stefan Schambach