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Orlamünder Nachrichten
Ausgabe 12/2025
Nichtamtlicher Teil
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Informationen

Wenn wir heute diese Zeitung aufschlagen und zu lesen beginnen, ist wieder ein Jahr vergangen.

Für mich als neu gewählte Stadträtin gab es in diesem Jahr 2025 viele Fragen, wie es mit unserer Stadt besser vorangehen könnte. Ich habe mich schon immer über Sachen aufgeregt, die angesprochen wurden und wo nichts passierte, wo Bürokratie, Unkenntnis und fehlendes Engagement ein Vorankommen behinderten.

Einige Beispiele sind: der Feuerlöschteich, Wegfall des Buchbergfestes, die Teichwiese im Dornröschenschlaf (im wahrsten Sinne des Wortes), die schlechte Parkplatzsituation (eine Katastrophe!).

Als ich mein Amt antrat, habe ich gedacht, es geht im Stadtrat so zu, wie bei uns zu Hause. Einer hat einen Plan oder eine Idee und dann setzen sich alle Familienmitglieder dafür ein und arbeiten daran, bis es ein Ergebnis gibt. Aber so geht es leider nicht in unserer Stadt zu.

Ich will über die Dinge schreiben, die ich am besten einschätzen kann, dabei möchte ich mit dem Positiven anfangen.

Ich möchte allen ein großes Dankeschön sagen, die es möglich machten, einen über 2000 Euro teuren Defibrillator für die Unterstadt zu kaufen. Und dann kommt schon gleich das Negative. Leider liegt dieser Defibrillator noch immer in der VG! Von der Sparkasse, an deren Gebäude er angebracht werden soll, liegt bisher kein okay vor. Die Frage ist: Wurde zu spät angefragt oder liegt es an der Genehmigung?

Das Buchbergfest war ein voller Erfolg, es hat die Orlamünder wieder näher zusammengebracht. Schon im Vorfeld haben die Buchbergfreunde, die teilweise im Heimatverein organisiert sind, tolle Arbeit geleistet. Eine Begeisterung für die Sache war zu spüren. Es ist ein Tag wie aus dem Bilderbuch geworden, Wetter toll, Leute nett und zufrieden, Musik für dieses Fest ansprechend und die Verpflegung hat auch gut geklappt. Es war einfach ein sehr schöner Tag für alle. Der Transport mit dem Kleinbus wurde gut angenommen, er ist aber noch ausbaufähig, weil die Bekanntgabe nicht ausreichend war.

Unser Stadtmittelpunkt der Marktplatz, Sitz der Grube (in den letzten ON „Marktbrunnen“), sieht zwar besser aus als vor den Anfängen einer Sanierung, aber das kann nicht das Ende sein, was wohl jedem bewusst ist. Im Zuge der Klimaerwärmung werden bestimmt Fördermittel des Bundes und der EU bereitgestellt?? Hoffentlich macht sie jemand ausfindig und beantragt sie. Wenn es ein Marktkonzept geben sollte, müssen große Kräfte gebündelt werden um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen.

Das Brunnenfest ist für die Brunnenfreunde ja schon fast ein Großevent. Trotzdem finden sich jedes Jahr wieder Einwohner, die man nicht lange bitten muss, bei der Organisation zu helfen. Der feste Kern hat sich quasi vervierfacht und wir freuen uns immer wieder über die Bürger von Orlamünde die uns helfend zur Seite springen und über all die, die mit uns feiern. Es sind jedes Jahr wieder neue Gesichter.

Auch das Fensterglotzen ist jetzt schon in die 3. Runde gestartet. Über den Namen gibt es immer mal noch teilweise Kopfschütteln von einigen wenigen, aber ich sag es euch: die Mehrzahl in Orlamünde glotzt eher, als das sie schaut. Wir haben sogar schon Anfragen, wo nächstes Jahr die Advents-Dienstagstour enden soll. Es ist eigentlich so herrlich unkompliziert, so schöne Abende stehen uns bevor. …und die mit freiwilligen Advents-Musikern, die dem Ganzen das Sahnehäubchen aufsetzen.

Aus der Ferne habe ich wahrgenommen, um mit etwas Erfreulichem zu enden, dass alle Orlamünder Vereine immer besser im Zusammenspiel einen Weihnachtsmarkt auf dem Kemenatengelände, auf die Beine stellen, auf den sich schon viele wieder freuen. Vielleicht gibt es Hoffnung für die ständige Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung der Vereine.

Ich denke aber, es gibt in unserer schönen Stadt mehr Probleme als Lösungen. Ich bin ja neu und habe auch den Einblick in viele Sachen nicht so tief, wie ich ihn mir wünschen würde. Wir sind eine kleine Stadt von ungefähr 1000 Einwohnern davon sehen wir zu den öffentlichen Sitzungen vielleicht ein Prozent. Irgendwie traurig. Viele sagen: „Es ist Abendbrotzeit mit der Familie“ oder „Da kannst du doch eh nichts sagen, eine Frage pro Bürger und begrenzte Redezeit“, „Wer kennt sich mit der Geschäftsordnung schon aus“... oder so ähnlich.

Wir sitzen im gleichen Boot, „Weitersegeln oder Untergang“, das ist die Frage.

Auf ein schönes Weihnachtsfest und bis nächstes Jahr hoffentlich auch mal zur Stadtratssitzung.

Eure Katharina Jünge