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Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Seenplatte
Ausgabe 1/2025
Nichtamtlicher Teil
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Aus den Ortschaften

Jeder kennt sie, unsere Kartoffel auch als Erdapfel bekannt, ist schon längst nicht mehr auf unserem Mittags- & Abendessentisch wegzudenken. Sie ist vielseitig einsetzbar, ob als Kartoffelbrei, Kartoffelpuffer, in Suppen oder als Sonntagsliebling - dem Kloß. Doch bevor sie endlich auf unserem Tisch landet, muss sie erst einmal in die Erde gelegt werden, wachsen und schlussendlich geerntet werden.

Und so hieß es Ende Oktober auch für die Oettersdorfer Landwirtschaftliche AG, Endspurt bei der Kartoffelernte.

Auf ca. 100 Hektar, um die Ortschaften Pörmitz, Oettersdorf, Löhma & Mönchgrün, wurden in diesem Jahr Kartoffeln angebaut. Unter anderem die Sorten Gala, Soraya, Lilly, Quarta und Agria. Die Saatkartoffeln werden im Frühjahr mit Hilfe einer Kartoffellegemaschine in sogenannte Dämme gelegt. Die gepflanzten und keimenden Mutterknollen bilden im Verlauf der Vegetation bis zu 18 Tochterknollen, diese müssen wachsen, bis sie dann im Spätsommer geerntet werden können.

Dieses Jahr begann das Kartoffellegen Mitte April und verzögerte sich, aufgrund der schlechten Wetterbedingungen, bis in den Juni hinein, was wiederum schlecht für das Wachstum der Kartoffel war und den Ertrag stark beeinträchtigte. Auch im weiteren Verlauf des Jahres waren die Bedingungen für die Kartoffel eher schwierig. Die langanhaltende Nässe führte zur Krautfäule und sorgte in krankheitsanfälligen Sorten zum frühzeitigen absterben.

Ende Juli fiel dann der Startschuss zum Ernten der „frühen“ Kartoffelsorten wie zum Beispiel der Sorte Solist, die für die Direktvermarktung bestimmt sind.

Große Begeisterung bei Klein und Groß, denn geerntet werden die Kartoffeln mit Hilfe einer sogenannten Kombine. Dieser Kartoffelvollernter wird von einem Traktor gezogen. Die Kombine holt die Kartoffeln aus der Erde und befördert sie nach oben auf ein Sortierband.

Auf der Kombine arbeiten max. 4 Personen, die die Kartoffeln auf dem Band vorsortieren und von Steinen, Erdklumpen und Pflanzenresten trennen. Anschließend werden Sie in einen Sammelbehälter transportiert. Ist dieser voll, werden die Kartoffeln in die Anhänger der abfahrenden Traktoren geschüttet und zur Lagerhalle gebracht.

Die Ernte aller weiteren Kartoffelsorten zog sich noch bis Ende Oktober hin. Dabei waren die Bedingungen im August und September viel zu heiß und trocken. Die Wärme und der ständige Dreckstaub erschwerten die Arbeiten der Erntehelfer auf der Kombine oder machten das Arbeiten unmöglich. Dann Ende September bis Oktober - Regen, was die Ernte wieder verzögerte.

Nach der Ernte der letzten Kartoffeln waren die Mitarbeiter der Oettersdorfer Landwirtschaftlichen AG sichtlich erleichtert. Im Schnitt spricht man von einer sehr durchwachsenen Ernte, die aufgrund des Pflanztermins extreme Ertragsunterschiede aufwies. Die beste Partie erzielte einen Ertrag von 540 dt/ha und die Schwächste einen Ertrag von 140 dt/ha. Dennoch konnte man alles in allem einen durchschnittlichen Ertrag mit guten Qualitäten von ca. 315 Doppelzentner pro Hektar verbuchen.

Nachdem unsere heißgeliebte Kartoffel nun alle Stationen bewältigt hat, kann sie nun, in welcher Form auch immer, auf unserem Tisch landen.

Die Kartoffeln der Oettersdorfer Landwirtschaftlichen AG werden in den umliegenden Supermärkten verkauft. Die Vermarktung der Kartoffel direkt vom Erzeuger mit riesiger Sortenvielfalt sowie Futtermittel und anderer Produkte, findet man im Kartoffellagerhaus in Oettersdorf.

Isabell Wolfram & Andre Hoyer