Fast fünf Meter, gemessen von der Straßenoberkante und drei Meter von der alten Teichsohle befand sich das Planum der Baugrube.
Der ehemalige Teich präsentiert sich bereits im November als grüne Wiesenfläche und wartet auf eine weitere Aufwertung im kommenden Jahr.
Gemeinde und Verwaltung rufen zur Mitgestaltung der neuen Fläche auf
Tegau. Ende September konnte Bürgermeister Gottfried Löffler aufatmen. Das Problem Löschwasser für das westliche Dorf in Tegau kostet ihn jetzt keine Nerven mehr. Zwei Löschwasserzisternen mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 100 Kubikmetern sorgen dafür, dass im Brandfall schnell und auf kürzerem Weg gehandelt werden kann.
Zuletzt war der Teich nur noch eine Flachwasserzone. Eine nahezu leere, von Betonmauern eingefasste Wanne, die einem Biotop gleichkam. Der Grund für diese Situation liegt bereits 25 Jahre zurück. Zwar hinterließ die Dorferneuerung deutlich positive Spuren in Tegau, bei der Planung der Kanalisation wurden jedoch Fehler gemacht. Sie führten dazu, dass im Teich nicht mehr ausreichend Wasser ankam. Vor allem wurde verkannt, dass die Ortslage nicht direkt an einem Gewässer liegt und der Teich nahezu ausschließlich auf Oberflächenwasser angewiesen ist. Zwei angeschlossene Gehöfte und ein paar wenige Straßeneinläufe reichten letztlich nicht für die notwendige Wasserspeisung.
In diesem Jahr wurde deshalb endlich „Nägel mit Köpfen“ gemacht. Die Teichmauern abgetragen, die Zisternen eingebaut, das Gelände aufgefüllt und der Umgebung angepasst. Ausführende Firma des seitens des Ingenieurbüros Daehne und Putschli geplanten Projekts war die Zeulenrodaer Firma ZeuTie, die zuletzt bereits im Auftrag des Zweckverbands WAZ Zeulenroda in Tegau die Kanäle verlegte. Die Baukosten in Höhe von 110.000 Euro fielen nur knapp über der veranschlagten Summe aus.
Vor allem die älteren Tegauer blicken mit einiger Wehmut auf den Umbau. Für viele ist der Rückbau ein Verlust. Nachdem bereits in den 1960er Jahren, dort wo sich heute der Spielplatz befindet, ein Gewässer verschwand, fehlt nun bereits der zweite Teich im Ortsbild. Dabei ist nicht nur Nostalgie im Spiel. Längst werden keine Enten und Gänse mehr zur Pflege des Federkleids auf den Teich getrieben, auch Schlittschuhe schnallt sich dort im Winter keiner mehr an. Was fehlt, ist einfach das Wasser als wichtiges Elexier für Klima und Luft oder auch als Blickfang.
Derzeit ist das Gelände eingeebnet und angesät, das erste Grün sprießt bereits. Eine Übergangslösung, die auf Verbesserung wartet. Gemeinde und Verwaltung sind gerade dabei, erste Ideen zu entwickeln. Eine wichtige Rolle spielt dabei die zentrale Lage. Deshalb sollte ein Platz entstehen, der nicht nur für die Tegauer eine Art Identifikationsort wird. Vielleicht reduziert künftig auch der eine oder andere bisher eilig Durchfahrende seine Geschwindigkeit, um einen Blick auf das neu gestaltete Dorfzentrum zu werfen.
Die Gemeinde würde sich freuen, wenn auch seitens der Bürger möglichst viele Vorschläge für die 520 Quadratmeter große Fläche eingebracht werden. Im Gemeindeamt und in der Bauverwaltung der VG Seenplatte liegen deshalb zu Abholung einfache Pläne aus. Auf diese kann, auch mit einfachen Mitteln, nach Belieben ein Vorschlag zur Gestaltung einskizziert werden. Er kann Angaben zur Bepflanzung, zum Anlegen eines Weges, zur Beleuchtung, zur Ausstattung mit Bänken usw. enthalten. Maßangaben oder Schönschrift sind nicht erforderlich. Gern können sich auch Auswärtige an diesem Aufruf beteiligen. Da noch in 2025 eine Umsetzung des Vorhabens erfolgen soll, wären wir dankbar, wenn Vorschläge möglichst bis zum 31. Januar des kommenden Jahres eingereicht werden.
Mario Streit