Die VG-Vorsitzende Kathleen Mertz und Tegaus Bürgermeister Gottfried Löffler bei der Ehrung. Im Hintergrund das Luftbild der Gemeinde.
Oettersdorf. Noch vor dem offiziellen Teil der Bürgermeisterversammlung der VG Seenplatte am 15. November erfolgte für ein Mitglied der Runde eine besondere Ehrung. Gottfried Löffler, der Tegauer Bürgermeister, wurde für seine 30-jährige Amtszeit geehrt. Auch wenn er nicht zu den Bürgermeistern der ersten Stunde der seit 1991 bestehenden VG gehört, ist er mittlerweile der mit Abstand dienstälteste Bürgermeister. Den Glückwünschen der VG-Vorsitzenden Kathleen Mertz schlossen sich kurze Dankesworte des Jubilars an. Dabei berichtete er von seinen Anfängen im Amt, von seinem „Schubs ins kalte Wasser“. Denn dem Rücktritt seines Vorgängers, der der Verwaltungsgemeinschaft wenig Vertrauen schenkte, folgte eine Wahl mit leeren Stimmzetteln und ohne Ergebnis. Der damalige Landrat verpflichtete darauf Löffler. Wenige Wochen später gab es eine Neuwahl, aus der er als klarer Sieger hervorging. Tegau ist seitdem ein fester und wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft. In den zurückliegenden Jahren hat der Bürgermeister mit seinen Ratsmitgliedern in den beiden Orten extrem viel bewegt. Straßen, Plätze, ländliche Wege, die Ortsumgehung zum Steinbruch, Kindergarten, Feuerwehr, Sportplatzbau - große Investitionen, die über die Jahre zu steuern waren. Nicht immer lief alles nach Plan. Es wurden Nerven gelassen, wie bei der Erschließung des Wohngebietes in den 1990er Jahren, als sich der Bauträger aus dem Staub machte und Gemeinde und Eigenheimbauer finanziell bis an die Grenzen trieb. Und immer wieder das leidige Problem des Geldes. Da es an großen Gewerbesteuerzahlern fehlt, waren staatliche Zuschüsse von existenzieller Bedeutung. Ohne sie wäre keine der großen Investitionen möglich gewesen. Damit, dass es auch immer wieder mal Besserwisser gibt, deren Kritik alles andere als konstruktiv ist, kann er, wie die meisten seiner Amtskollegen, gut umgehen. Einen, der dreißig Jahre für seine Heimatorte im Wind steht, kann so etwas längst nicht mehr umhauen.
Mario Streit