(Fotos: Fr. Rietz)
Einen ganz besonderen Schultag erlebte unsere vierte Klasse am 24. September 2025. Zum „Matheunterricht im Wald“ verließen wir das Schulgebäude und wanderten in den Wald des Nachbarortes Köthnitz. Dort wartete schon Herr Engler mit einem kleinen Team vom Thüringer Forstamt Neustadt/Orla.
Die Schülerin Alina notierte später dazu: „Nach dem Frühstück teilten wir uns in Gruppen auf und der Förster zeigte uns, an welchen Stationen wir arbeiten sollten.“ Ausgerüstet mit Stift und Aufgabenbögen auf Klemmbrettern machten sich die Gruppen zügig an die Arbeit. Fabian berichtet hinterher: „Bei einer Aufgabe sammelten wir in nur 5 Minuten so viele Eicheln, wie wir konnten. In einer anderen ermittelten wir mit dem Bandmaß die Länge eines Baumstamms und rechneten das Ergebnis in verschiedene Einheiten um“. Die Zahlen hörten sich schon recht ungewöhnlich an: der Baum war 12 Meter lang. „Das sind aber auch 1200 Zentimeter oder 12000 Millimeter.“
Anni ergänzte: „Dann sollten wir berechnen, wie viele Holzstücke aus dem Stamm geschnitten werden können, wenn jedes Stück vier Meter lang sein soll.“ Bei einem Verkaufspreis von 5 Euro wurde als Nächstes der Erlös für den
Stamm und einen kleinen Wald von 30 Bäumen ermittelt. Schließlich sollten die Kinder schätzen, wie viele Fichtenzapfen in einem Kilogramm enthalten sind. Hier kamen die Gruppen auf sehr unterschiedliche Zahlen.
So wurde fleißig gewogen, gemessen, umgerechnet, geprüft und ausgerechnet. An jeder Station schrieben die Gruppen ihre Ergebnisse auf. Trotz des kühlen, nebligen Wetters strengten sich alle Schüler mächtig an und staunten, wie man die in der Schule erlernte mathematischen Fähigkeiten bei den fünf verschiedenen Stationen praktisch anwenden konnte.
Eine Woche nach unserem Besuch im Wald kam Herr Engler zu uns in die Schule.
Jetzt ging es um die Auswertung der Aufzeichnungen. Er erklärte nochmals ausführlich viele Einzelheiten und präsentierte auch die richtigen Lösungen zu den Aufgabenblättern. Die Schüler der zwei besten Teams bekamen zur Belohnung jeweils einen Zollstock, natürlich aus Holz! Für alle anderen Rechner gab es ein Lineal - na klar, auch aus Holz!
Begeistert fasste die Klassenlehrerin Frau Höbelt zusammen: „Mit diesem wunderbaren und abwechslungsreichen Projekttag wurde nicht nur die Lern- und Methodenkompetenz der Schüler weiter ausgebaut, sondern auch ihre Sozialkompetenz. Der Tag war super organisiert, mit interessanten praktischen und lebensnahen Aufgaben und wird bei unseren Kindern sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.“ An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an Herrn Engler und sein Team und an Frau Rietz für ihre tatkräftige Unterstützung.
Passend zu diesem Projekt konnten Pädagogen auch aus anderen Schulen des Saale-Orla-Kreises am 30. September an der Grundschule Moßbach eine hochinteressante Fortbildung erleben. Frau Musiol, selbst Grundschullehrerin, erläuterte den Teilnehmern unter dem Thema „Draußenschule geht immer!“ wie die Kinder zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter mit Naturmaterialien und einfachen Hilfsmitteln in der Natur lernen können. Weiterhin teilte sie, in der sehr anschaulich gestalteten Veranstaltung viele von ihren Erfahrungen aus vier Jahren Draußenschulzeit mit ihren Klassen. Gemeinsam wurden gleich vor Ort verschiedene Übungen und Spiele ausprobiert und über die bestmögliche Umsetzung diskutiert. Die Schulleiterin Frau Förster stellte hierbei viele Gemeinsamkeiten fest mit dem Thema „Bewegte Grundschule“, welches in ihrer Studienzeit eine große Rolle spielte. Inspiriert durch diese Fortbildung werden wir wohl künftig einige Ideen mit unseren Klasse übernehmen. Auch ihr möchten wir an dieser Stelle recht herzlich danken.
Das Team der „Kleinen Grundschule im Grünen“ in Moßbach